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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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stecken.
    »Selbst gefesselt tauge ich noch zum Lebensretter!« bemerkte ich.
    Hill beeilte sich, wieder auf die Beine zu kommen. Als er stand und sich umdrehte, hielt auch er eine Waffe in der Hand. Die Mündung zeigte auf Leslie Grover. Aber er drückte nicht ab. Dafür gab es einen wichtigen Grund: Einige hunderttausend Dollar. Und wie Grover vorhin sehr richtig bemerkt hatte, außer ihm wußte niemand, wo sie geblieben waren.
    »Verdammt!« sagte der Boß. »Dieser Bursche wird auch dann noch gefährlich, wenn man ihn wi.e einen Rollschinken verschnürt hat!«
    »Ich hatte dich durchschaut, Grover«, sagte Hill zähneknirschend. »Aber darüber rede ich später mit dir. Ich muß mich erst um die beiden hier kümmern.«
    Grover wollte etwas erwidern, aber Hill schrie mich an:
    »’Raus mit den Bucks! Entweder führt ihr mich jetzt zu dem Versteck, oder ich puste euch die Kerzen aus!«
    »Na gut«, sagte ich. »Ihr pfeift ja aus dem letzten Loch… Einer versucht den anderen abzuknallen. Wer von euch beiden zuerst die Kanone aus der Hand legt, ist der Geprellte.«
    »Was seid ihr doch für kluge Kinder!« höhnte Grover. »Selbst wenn es so wäre, könnte es euch doch egal sein!«
    »Gar nicht, Grover! Wir sind nämlich keine Bankräuber, sondern FBI-Agenten!«
    Grover warf einen kurzen Blick nach der Tür. Diese Eröffnung war ihm ordentlich in die Knochen gefahren.
    »Stimmt das?« würgte Grover hervor. Er hatte so viel Angst, daß er gar nicht richtig daran dachte, daß dies ein Bluff sein könnte.
    »Auf dem Tisch liegt noch meine 38er«, sagte ich ruhig. »Ihr könnt ja mal anfangen, nach dem Prägestempel unseres Vereins zu suchen.«
    Phil und ich hatten uns aus der Waffenkammer keine neuen Pistolen be sorgt.
    »Als Bankräuber hattet ihr noch eint Chance«, verkündete Grover. Sein Gesicht war jetzt dunkelrot angelaufen. Er war einen Schritt zum Tisch hingetreten und hielt jetzt meine Waffe in der Hand.
    »Auf der linken Laufseite«, half Phil. Grover warf einen kurzen Blick darauf und nickte Hill zu. »Stimmt!«
    »Euer Spiel ist aus!« sagte ich. »Eure Lagewird von Minute zu Minute aussichtsloser!«
    »Mag sein«, entgegnete Homer Hill und achtete jetzt nicht mehr auf seinen Boß, der ihn vor einigen Minuten noch ins Jenseits hatte befördern wollen. »Aber ihr seid bereits zum Tode verurteilt. Oder glaubt ihr, wir lassen euch laufen?«
    Nun, es sah nicht danach aus. Aber wir wußten im Augenblick nicht, wo die Kinder steckten. Und nachdem sie jetzt wußten, daß das FBI mitmischte, würden sie sich hüten, weiter nach den Kindern zu schnüffeln. Und das war die Hauptsache. Maggie und Archie hatten mehr Chancen als wir, mit dem Leben davonzukommen.
    Und nach der Statistik hatten sie noch dreißig Jahre mehr zu leben als Phil und ich.
    »Das ist nicht so schlimm«, meinte Phil. »Das gehört zu unserem Berufsrisiko. Hauptsache, die Kinder kommen durch!«
    Der Gangster lachte schrill. »Pech gehabt, G-man! Ich weiß nämlich, wo die Kinder sind!«
    Grover kreischte auf wie eine hysterische Frau. Homer Hill kostete seinen doppelten Triumph aus. Was mich und meinen Freund anbetraf, war es ihm gelungen.
    »Ihr habt umsonst die Helden gespielt«, grinste der Gangster. »Schließlich habe ich mich lange genug mit Stan unterhalten. Er hat in New York eine Schwester. Und wo hätten wir die Gören sonst hinbringen sollen?«
    »Komm, Homer, wir gehen!« Grovers Stimme klang ölig. Sie war die Freundlichkeit selber. »Natürlich bekommst du deinen Anteil. Die verdammte Karre…«
    »Reg dich nicht darüber auf«, meinte Hill. »Ich habe den Fehler längst gefunden. Wir brauchen nicht zu Fuß zu gehen!«
    »Und was machen wir mit den zwei Bullen?« Der Boß schielte lauernd zu Homer hinüber, der immer noch den Kolben seiner Waffe umfaßt hielt.
    »Diese Dreckskerle«, sagte Homer. »Sie sind an allem schuld. Sie haben sich diese Geschichte mit dem fingierten Überfall auf die Bank in Pine Grove ausgedacht. Sie haben uns zum Narren gehalten mit den achtzigtausend Dollar, die sie nie besessen haben. Aber mit all ihrer Schlauheit werden sie mich nicht daran hindern können…«
    Die Mündung der Waffe schwenkte herum. Sie zeigte nicht mehr auf Leslie Grover. Man konnte in der Stille ringsum direkt hören, wie er aufatmete. Es war diesem schlauen Burschen gelungen, Homers Wut auf uns zu lenken.
    ***
    Der kühlende Nachtwind strich zu dem Seitenfenster herein, das Homer Hill halb heruntergekurbelt hatte. In den Kurven

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