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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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wischten die Scheinwerferfinger von der Straße weg und streckten sich bleich in die Wiesen hinein. Leslie Grover beugte sich über das Steuer, als fahre er ein Rennen. Die Lichter einer Ortschaft tauchten vor ihnen aus der Dunkelheit. Grover fand einen Feldweg und bog ab. Hill zündete sich eine Zigarette an.
    »Wir müssen den Schlitten stehenlassen!« ärgerte sich Grover. »Da vorn steht ein Streifenwagen. Ich habe ihn gesehen, als ich von der Stadt kam. Sie kontrollieren alle Wagen in Richtung New York. Ich dachte natürlich, es wäre wegen des Bankraubs in Pine Grove. Wer konnte denn wissen, daß die Bullen vom FBI sich diese Gemeinheit nur haben einfallen lassen, um die Straße unauffällig kontrollieren zu können.«
    Homer öffnete leise die Tür und stieg aus. Nebeneinander stapften sie parallel zur Straße durch das nasse Gras.
    »Wo sind die Kinder?« wollte Grover wissen.
    »Bei Stans Schwester!« Homer wandte den Kopf- nicht zur Seite. »Ich weiß auch nicht genau, wo das ist. In der Bronx, irgendwo in der Nähe uer Tremant Station.«
    »Du meine Güte!« ächzte Grover. »Genausogut hättest du sagen können, sie lebten irgendwo in den Staaten. Schließlich können wir nicht auf das nächste Polizeirevier gehen und nach ihrer Adresse fragen. Wenn sie verheiratet ist, heißt sie nicht einmal Baxter. Du hast vielleicht Nerven! Irgendwo in der Nähe der Tremont Station! Da leben dreißig- oder auch fünfzigtausend Menschen, was weiß ich!«
    »Ich werde sie trotzdem finden!« beharrte Homer. Der Boß blieb stehen und wandte sichj zu ihm um.
    »Du weißt es also genau?«
    »No!« Der Gangster drehte auch diesmal nicht seinen Kopf. Er marschierte weiter. Grover ging jetzt dicht hinter ihm.
    »Ich habe einen Fehler gemacht, Homer, ich gebe es zu. In der Sache steckt das Doppelte von dem drin, was wir gefordert haben. Delaine hat viel zuwenig bezahlt. Aber wir sind noch am Drücker. Wir werden uns holen, was uns zusteht!«
    »Nur, daß das Risiko gewachsen ist!« warf Homer ein.
    »Wieso?«
    »Ich kriege nasse Füße!« meinte Homer doppelsinnig. Seine Schuhe streiften den Tau von den Grashalmen, und das machte ihn noch ärgerlicher.
    »Wir sollten uns lieber etwas einfallen lassen, Homer! Schließlich können wir nicht zu Fuß in New York einmarschieren.«
    Sie hatten jetzt den Ortseingang fast erreicht. In dem Dunkel vor ihnen glühte eine Zigarette auf.
    »Die Bullen«, flüsterte der Boß und drängte Homer weiter von der Straße weg. »Wir müssen den Ort umgehen!«
    »Und wie willst du weiterkommen?« Hill zischte seine Frage ärgerlich heraus. »Wir sind Idioten, Boß. Gib mir meinen Anteil, und ich verschwinde. Es ist Wahnsinn, sich noch mehr Bucks unter den Nagel reißen zu wollen. Wir haben so viel Geld, daß wir für den Rest unseres Lebens ausgesorgt haben. Warum sollen wir für ein paar lumpige Scheinchen riskieren, den Rest unseres Lebens hinter Gittern zu verbringen?«
    »Ein paar lumpige Scheinchen?« Grover lachte heiser aut. »Der Idiot bist du, Homer! Ich sage dir, wir werden das Doppelte kassieren!«
    »Ich wäre schon mit der Hälfte zufrieden, Boß!«
    »Noch hast du sie nicht! Und ohne mich kommst du nicht daran, das habe ich dir vorher schon gesagt. Wenn du nicht bis zum Ende mitmachst, kriegst du keinen Cent zu sehen; Ich habe keine Lust, einem Feigling die Bucks in den Rachen zu werfen.«
    Hill sah ein, daß er ohne den Boß tatsächlich nicht zu dem ersehnten Reichtum kommen konnte. Er mußte erfahren, wo Grover die Bucks versteckt hatte. Der Gangster tastete nach seiner Pistole, die unter der linken Achsel steckte. Sollte er versuchen, das Geheimnis mit Gewalt aus Leslie Grover herauszupressen?
    Eine Taschenlampe flammte plötzlich vor ihnen auf. Der Lichtfinger tastete über die Straße, hüpfte über den Graben und wischte über die Wiese.
    Die beiden Gangster ließen sich gleichzeig fallen und preßten ihre Körper in das taunasse Gras. Die Feuchtigkeit sog sich schnell in ihre Anzüge, aber sie wagten sich nicht zu rühren. Der weiße Strahl glitt über sie hinweg, kehrte wieder zur Straße zurück und traf einen Streifenwagen der New Yorker City Police. Grover und Hill warteten, bis er verlöschte. Langsam schoben sie sich rückwärts. Erst fünfzig Yard weiter, in der Deckung einer winzigen Mulde, wagten sie sich aufzurichten. Gebückt schlichen sie weiter.
    »Wir müssen einen Wagen haben«, erklärte Homer bestimmt. »Lange mache ich das nicht mehr mit. Wir könnten uns im

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