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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorsichtig nach innen drückte.
    Ein typischer Geruch wehte uns entgegen. Ich war schon des öfteren bei Antiquitätenhändlern gewesen und kannte deshalb diese Mischung aus altem Holz und chemischen Mitteln, mit denen viele Möbel angestrichen wurden, um den Holzwurm zu killen.
    In der großen Diele standen wir und schauten uns um. Ute hatte ihre kleine Hand in die des Vaters gelegt. Sie besaß ein nahezu andächtiges Gesicht, als sie den Kopf in den Nacken legte und die ausgestellten Gegenstände betrachtete, als würde sie diese zum ersten Mal sehen.
    Ich interessierte mich mehr für die Treppe. Sie war sehr modern, aber irgendwie passte sie mit ihrer weißen neutralen Farbe zu den alten Gegenständen.
    Am Fuß der Treppe blieb ich stehen, weil ich auf den Stufen Fußabdrücke entdeckt hatte.
    »Hier ist jemand hochgegangen!«
    Die anderen kamen zu mir. »Das müssen mindestens zwei Personen gewesen sein«, sagte Will Mallmann. »Aber wer?«
    »Vielleicht die Kollegen«, meinte Bender.
    Darauf einigten wir uns, obwohl keiner von uns so recht daran glauben wollte.
    »Das Zimmer, in dem das Bett steht, befindet sich oben?« fragte ich.
    Axel Bender nickte. Er betrat als erster die Treppe. Ute blieb an seiner Hand. Sie drehte sich zu uns um. Blass war sie geworden.
    Wir erreichten das ausgebaute Dach, in dem man sich überhaupt nicht eingesperrt fühlte, denn durch das verwendete Glas fiel der Blick weit über die bergige Landschaft des Allgäus, bis hin zu den schroffen Graten der österreichischen Alpen.
    Auch hier hatte Max Bender seine Kostbarkeiten aufgestellt. Keine hohen Schränke, die die Sicht nahmen, mehr Figuren und Ikonen, wobei einige von ihnen wie kleine aufklappbare Altäre wirkten.
    So etwas hätte mir auch noch als Wohnsitz gefehlt. Wenn ich da an mein Apartment in London dachte, konnte ich direkt neidisch werden. Aber ich lebte, der Besitzer des Hauses dagegen nicht mehr. Das war der wichtige Unterschied.
    Ein Bett oder das Bett entdeckte ich nicht. »Wo steht denn unser Indiz?« fragte ich.
    Axel Bender deutete auf eine schmale Tür. »Dahinter hat mein Vater sein Schlafzimmer und auch das Bad gehabt.«
    Er ging mit zielstrebigen Schritten auf die Tür zu, die ebenfalls nicht abgeschlossen war.
    Abrupt blieb er auf der Schwelle stehen und schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Was haben Sie?« fragte ich.
    »Das Bett… es… es ist verschwunden!«
    Die Nachricht schockte uns. Will schaute mich an, ich ihn, ging dann vor und schob Bender zur Seite, so dass auch ich in den Raum schauen konnte.
    Der Raum war zwar nicht leer. Ich entdeckte an der rechten Seite einen Schrank und sah auch eine zweite Tür, die ins Bad führte, ebenfalls ein großes dreieckiges Glasfenster mit Blick nach draußen, aber das Bett stand nicht darin.
    Es war zu spüren, dass etwas fehlte. Die freie Fläche kam mir zu beherrschend vor.
    Langsam ging ich zurück. Will Mallmann schaute in das kleine Zimmer, und auf unseren Gesichtern breitete sich die Ratlosigkeit aus. Axel Bender räusperte sich und fragte den Kommissar: »Haben Sie vielleicht das Bett entfernen lassen?«
    Will zog die Augenbrauen zusammen. Ein Zeichen, dass bei ihm Gewitterstimmung herrschte. »Das glauben Sie doch wohl selbst nicht!«
    »Entschuldigung. Mir kam es nur gerade in den Sinn.«
    »Stellen wir uns lieber die Frage, aus welch einem Grund man das Bett entfernt hat«, sagte ich.
    Keiner gab mir eine Antwort. Dass es überhaupt so geschehen war, ließ die Vermutung zu, dass dieses geheimnisvolle Bett ursächlich etwas mit dem Mord zu tun haben wusste.
    Ute löste sich von der Hand ihres Vaters und ging in das kleine Zimmer.
    Dort blieb sie stehen, drehte sich aber mehrere Male und breitete auch die Arme aus. Sie hatte ihren Kopf in den Nacken gelegt und schaute hoch zur Decke.
    Bender wollte zu seiner Tochter, ich hielt ihn zurück. »Lassen Sie das Kind mal!«
    Er murrte zwar, kam meiner Bitte aber nach. Es dauerte nicht lange, da kehrte Ute zurück. Sie ging sehr langsam, irgendwie staksig, als wäre sie mit den Gedanken ganz woanders und führte die Bewegungen nur mehr automatisch aus.
    Vor uns blieb sie stehen.
    Bender senkte den Kopf. »Nun, hast du etwas?«
    »Ja.«
    »Was denn?«
    Ute begann zu schluchzen, wollte sich aber nicht anfassen lassen, auch nicht von ihrem Vater, denn sie drehte sich zur Seite, als dieser zugriff.
    »Sterben!« flüsterte sie. »Einer von uns wird sterben…«
    ***
    Sie hatte mit einer rauen, fast erwachsen

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