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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bett?«
    »Ich weiß es nicht genau. Nicht lange.«
    Die nächste Frage war sehr wichtig und natürlich auch die Antwort. »Wo hat er es her?«
    »Gekauft.«
    »Dass er es nicht selber gezimmert hat, war mir klar. Aber wo oder bei wem hat er es gekauft?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Es war ihr anzusehen, dass sie log. Aber aus welch einem Grund verschwieg sie die Wahrheit? Wen wollte sie noch decken? Gab es da eine weitere geheimnisvolle Person, die noch mitmischte?
    »Wie alt ist das Bett gewesen?«
    »Sehr alt.«
    »Toll.« Ich grinste schief. »Und woher stammte es?«
    »Aus einem Nachlass.«
    »Wessen Nachlass?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wenn sie sich weiterhin so verstockt zeigte, kamen wir nicht weiter.
    Wahrscheinlich versickerte der Fall demnächst in kriminalistischen Einzelarbeiten. Wir würden Max Benders Leben durchleuchten müssen und all die Quellen auftun, die er als seine Einkauf Möglichkeiten benutzt hatte.
    Von Will und mir bekamen die beiden Polizisten die Anweisungen, das Arbeitszimmer zu durchsuchen und die Papiere, die sie fanden, herzubringen.
    Die beiden verschwanden.
    Carola Seidel aber blieb. »Und was geschieht jetzt mit mir?« fragte sie.
    »Sie stehen unter Mordverdacht!« erklärte Will.
    »Beweisen können Sie mir nichts.«
    »Das kommt schon noch.«
    Trotzig drückte sie den Kopf zurück. Will Mallmann sagte: »Ich schaue mal nach den beiden Polizisten, ob sie auch das Richtige finden. Wartet hier.«
    Als der Kommissar Ute Bender losließ, kam sie zu mir. Sie wollte nicht allein neben der Frau bleiben.
    »Ist Vati jetzt im Krankenhaus?« fragte sie.
    »Sicher. Dort wird man ihm auch helfen.«
    »Das hoffe ich.«
    »Wir sagen auch gleich deiner Mutter Bescheid. Oder fahren zu ihr, um dich abzuliefern.«
    »Mutti wird weinen.«
    »Aber sie wird sich freuen, wenn dein Vater wieder gesund nach Hause kommt.«
    »Ich freue mich auch.«
    Carola Seidel schwieg. Sie starrte auf ihre Zehenspitzen. Gern hätte ich gewusst, welche Gedanken hinter ihrer Stirn abliefen. Es waren bestimmt keine positiven.
    Kommissar Mallmann kam schon sehr schnell zurück. In der rechten Hand schwenkte er einen Zettel. Als er neben mir stehenblieb, sagte er:
    »Das ist eine kleine Liste mit Adressen.«
    »Und weiter?«
    Will lächelte. »Die Sache ist ganz einfach. Auf dieser Liste hat Max Bender die Namen derer aufgeführt, bei denen er seine Antiquitäten erwarb.«
    Ich warf einen Blick auf das Papier. Vier Namen las ich dort. Ein Händler wohnte in Prag, der zweite in Hamburg, ein Münchner war auch vertreten, aber dann las ich den Namen eines Mannes, der seinen Wohnort nicht weit von uns entfernt hatte.
    »Wo wohnt dieser Kerl? In Immenstadt? Habe ich da richtig gelesen, Will?«
    »Ist das Karl Richter?« meldete sich Ute mit ihrer hellen Kinder stimme.
    »Das steht hier.«
    »Den kenne ich.«
    Es war Zufall, dass ich im gleichen Augenblick Carola Seidel einen Blick zuwarf. Sie hatte die Lippen zusammengepresst, ihr Gesichtsausdruck glich dem einer harten Maske, und sie drehte auch den Kopf ab.
    Den Mann musste sie kennen.
    Ich fragte sie direkt: »Wer ist dieser Karl Richter?«
    »Keine Ahnung.«
    »Weshalb lügen Sie?«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Weißt du mehr darüber, Ute?«
    »Nein, auch nicht.«
    Ich prägte mir die Anschrift ein, bevor ich Will Mallmann den Zettel zurückgab. »Wir haben hier nichts mehr verloren.«
    »Das meine ich auch. Zu Karl Richter?«
    »Ja, aber da fahre ich zunächst allein hin. Kümmere du dich um Ute Bender. Jemand muss sie zu ihrer Mutter bringen und ihr zudem alles berichten.«
    »Ich glaube, sie hat schon Bescheid bekommen.«
    »Trotzdem.«
    Der Kommissar deutete auf Frau Seidel. »Aber was machen wir mit ihr?«
    Ich hob die Schultern. »Nimm sie mit nach Immenstadt. Bring sie ganz sicher unter.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Frau Seidel drehte sich um. Es war ein symbolisches Zeichen, dass sie uns den Rücken zudrehte. Sie rührte sich auch nicht, als der Kommissar Handschellen hervorholte und sie um ihre Gelenke Schloss. Ich fuhr mit meinem Leihwagen. Will Mallmann, Carola Seidel und Ute Bender wollten den Streifenwagen nehmen.
    So war alles gut in die Wege geleitet worden.
    Dachte ich…
    ***
    Carola Seidel, Will Mallmann und die kleine Ute Bender hockten auf der hinteren Sitzbank des Wagens. Will hatte sich zwischen das Mädchen und die Frau gesetzt. Beide sollten auch bei Kurven keinen körperlichen Kontakt bekommen.
    Die Straße führte direkt auf Immenstadt zu, wo

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