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0439 - Todesspiel in Samt und Seide

0439 - Todesspiel in Samt und Seide

Titel: 0439 - Todesspiel in Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
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blickte vieldeutig zum Fenster hinaus. Ich dachte an das, was mir Daphne Berlisque über die Affengruppe gesagt hatte. Mir schien, daß Lodge ein typischer Vertreter dieser Auffassung war.
    Phil blickte mich an. Wir verstanden uns. »Danke, Mr. Lodge«, sagte Phil höflich. »Sie haben uns sehr geholfen.«
    Wir besuchten noch andere Hausbewohner. Wir sprachen auch mit einigen Geschäftsleuten, die in unmittelbarer Nähe des Hauses ihre Läden hatten. Niemand war in der Lage, uns konkrete Informationen zu liefern. Alle versteckten sich hinter allgemein gehaltenen Redensarten, niemand war bereit, sich auf irgendeine Sache festzulegen. Natürlich, - jeder hatte Stanley Biggers und seine Nichte gekannt, viele der Leute waren oft in seinem Lokal gewesen. Es war zuweilen etwas laut zugegangen in der Kneipe, die Straßenbewohner hatten sich häufig darüber beschwert, aber wirklich beklagen konnte sich niemand darüber. Biggers und seine Nichte waren stets freundlich gewesen. Das gleiche galt für Mr. Smith. O ja, sie kannten ihn alle, weil er so gut gekleidet ging und ein neues Wagenmodell fuhr, aber Näheres vermochte niemand über ihn zu sagen.
    »Entweder wissen die Leute wirklich nichts«, meinte Phil, als wir zwei Stunden später in den Jaguar kletterten, »oder sie haben Angst.«
    »Worauf tippst du?« fragte ich.
    »Auf eine Mischung von beidem«, meinte er.
    ***
    Als wir in der Dienststelle eintrafen, klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich. Lieutenant Humber war am Apparat. »Ich habe eine Überraschung für Sie«, sagte er zufrieden.
    »Schießen Sie los, Lieutenant.«
    »Wir haben einen der Toten gefunden, an denen Sie interessiert sind.«
    »Wer ist es?«
    Humber schien guter Stimmung zu sein. »Raten Sie doch mal«, bat er. »Custer?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Patrick Razer?«
    »Nein.«
    »Bliebe nur noch Swift, aber der liegt bereits im Leichenschauhaus«, sagte ich.
    »Ich spreche nicht von Swift«, meinte er.
    »Soll das heißen, daß sich die Liste der Toten um einen weiteren Namen verlängert hat?«
    »Genau«, sagte er.
    »Machen Sie es nicht so spannend, Humber!«
    »Es ist Humphrey Smith.«
    »Humphrey Smith«, fragte ich leise, »alias Kenneth, alias Hank?«
    »Sein richtiger Name ist Hank Fryland. Er ist nicht vorbestraft, aber seine Fingerabdrücke decken sich mit denen, die wir haufenweise in der Mansardenwohnung in der Pilgrim Lane gefunden haben.«
    Ich winkte Phil heran. Er schnappte sich den Zweithörer und hörte mit.
    »Er hatte Papiere bei sich?« fragte ich.
    »Ja, den Führerschein«, sagte Humber. »Und eine Rolle Bargeld in großen Noten. Insgesamt siebenhundertsechzig Dollar.«
    »Wo haben Sie ihn gefunden?«
    »In einer verlassenen Fabrikhalle auf der Brooklyner Seite der I. R. T., 77th Avenue Line. Er wurde heute morgen gegen zehn Uhr von spielenden Kindern entdeckt. Wir haben ermittelt, daß er gegen vier Uhr morgens gestorben ist.«
    »Erschossen?«
    »Ja, mit einer Pistole vom Kaliber 45.«
    »Spuren, Hinweise?«
    »Keine, wie üblich. Es ist klar, daß man den Toten mit einem Wagen in die alte Fabrik gebracht hat. Auf einer dünnen Schlamm- und Schmutzdecke vor dem Eingang haben wir den Abdruck der Reifenprofile festgestellt. Es handelt sich um eine sehr gebräuchliche Goodyear-Sorte.«
    »Zeugen?«
    »Nicht einen. Wir haben schon herumgefragt. Die Gegend ist so gut wie unbewohnt.«
    »Wo ist der Tote jetzt?«
    »Im Leichenschauhaus. Er steht Ihnen zur Verfügung. Sie können ihn sich ansehen. Aber es gibt kaum einen Zweifel, daß es der gesuchte Mann ist. Er entspricht genau der Beschreibung, die von ihm vorlag.«
    »Nur die Stimme läßt sich nicht kontrollieren.«
    »Die Stimme? Nein, das nicht. Wann kommen Sie?«
    »Wahrscheinlich heute nachmittag. Ich gebe Ihnen rechtzeitig Bescheid.«
    »Danke, Jerry. Gibt es bei Ihnen was Neues?«
    »Nein, Lieutenant.«
    Er sagte: »Ich kann mir vorstellen, daß Ihnen die Entwicklung nicht paßt. Hank hat Swift und Custer ermordet. Jetzt hat es ihn selbst erwischt und nun kommt es darauf an, den großen Unbekannten zu finden. Keine beneidenswerte Aufgabe, weder für Sie noch für uns.«
    »Wir werden es schon schaffen. Wissen Sie bereits, wo dieser Fryland gelebt hat?«
    »Wir wissen doch, daß er als Humphrey Smith in der Pilgrim Lane wohnte…«
    »Das meine ich nicht. In der Pilgrim Lane hat er nur ein Gastspiel gegeben. Ab und zu hat er mal dort geschlafen, nehme ich an. Bestimmt hat er noch eine andere,

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