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0439 - Todesspiel in Samt und Seide

0439 - Todesspiel in Samt und Seide

Titel: 0439 - Todesspiel in Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
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Biggers und schloß: »Sah der Fahrer so aus?«
    Parkers Augen hatten sich geweitet. »Ja, genauso!« sagte er. »Woher kennen Sie ihn?«
    »Ich kenne ihn, aber nicht gut genug. Er wohnt hier in Brooklyn«, sagte ich. »Oder besser: wohnte. Seit heute nacht ist er verschwunden.«
    »Soll das heißen, daß er ein Gangster ist und gar nicht für diese Leather-Belt-Company arbeitet?« fragte Parker. Er war ganz atemlos.
    »Vielleicht ja, vielleicht nein«, meinte ich ausweichend. »Seit wann ist er Ihr Kun'de?«
    »Lassen Sie mich nachdenken«, murmelte Parker und legte einen schmutzigen Finger an die Lippen. »Wenn ich mich recht erinnere, kreuzte er vor zwei Jahren zum erstenmal hier auf«. »Mit dem gleichen Wagen?«
    »Ja.«
    »War er stets allein?«
    »Ja.«
    »Haben Sie ihn — allein oder in Begleitung — anderen Orts schon einmal gesehen?«
    »Nein.«
    »Hat er mit einem Scheck oder bar bezahlt?«
    »Bar.«
    »Danke, Mr. Parker.« Phil und ich klemmten uns in den Jaguar und rollten von Parkers Vorplatz. Ich dachte daran, daß es für Kinder eine Wonne sein müßte, hier spielen zu dürfen, dann konzentrierte ich meine Gedanken wieder auf die Arbeit.
    »Ich habe in der Zentralkartei nachgefragt, was man dort von Stanley Biggers und seiner angeblichen Nichte weiß«, sagte Phil.
    »Und?« fragte ich.
    »Die beiden Namen sind nicht registriert. Biggers und das Mädchen sind entweder noch nicht vorbestraft, oder sie haben sich Decknamen zugelegt.«
    »Das macht es für uns nicht leichter. Hast du etwas wegen Hank unternommen?«
    »Selbstverständlich«, sagte Phil. »Im Moment stellt man für uns eine Liste der Leute zusammen, deren Vornamen Hank lautet und die von der Zentralkartei erfaßt sind.«
    »Ein paar hundert werden wohl dabei herauskommen«, sagte ich.
    »Haben wir nicht einen herrlichen Job?« fragte Phil.
    ***
    Wir fuhren in die Pilgrim Lane. Das Lokal im Erdgeschoß war geschlossen. Auf unser Klingeln an Biggers’ Wohnungstür in der ersten Etage öffnete niemand. Das überraschte uns nicht. Wir kletterten eine Etage höher und trafen einen älteren Mann, der, mit einer Einkaufstasche in der Hand, vorsichtig auf die Treppe zuging.
    »Wohnen Sie hier?« fragte ich ihn.
    Er blickte mich an. Er hatte ein hageres, mißtrauisches Vogelgesicht, verschlossen, aber nicht unintelligent.
    »Ja«, sagte er.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. »Dürfen wir Sie ein paar Minuten lang sprechen?«
    Er nickte und schlurfte zurück in seine Wohnung. Ich orientierte mich auf dem an der Tür befestigten Namensschild, daß er Henry Lodge hieß.
    Wir nahmen in Lodges Wohnzimmer Platz. Es war dem Verkaufsraum eines Altwarenhändlers täuschend ähnlich. Lodge war es in früheren Jahrzehnten anscheinend mal besser gegangen; später war er gezwungen worden, sich eine kleine Wohnung zu nehmen. Er hatte sich jedoch von keinem Stück der alten, liebgewordenen Einrichtung trennen können. Für Leute, die den Jugendstil schätzen, war Mr. Lodges jetzige Bleibe eine wahre Fundgrube.
    »Sie haben vermutlich gehört, was gestern hier vorgefallen ist?« ' fragte Phil.
    Mr. Lodge saß sehr gerade auf seinem Stuhl. Er rückte seine randlose Brille zurecht und meinte: »Ach, wissen Sie, ich kümmere mich nicht um das Geschwätz der Leute. In dieser Gegend nimmt jeder von seinem Nachbarn gleich das Schlimmste an.«
    »Sie haben keinerlei Kontakt mit den übrigen Hausbewohnern?« fragte Phil.
    »Ich bin mit keinem verzankt, aber es gibt auch niemand, den ich besonders schätze.«
    »Haben Sie gestern abend einen oder zwei Schüsse gehört?«
    »Ja. Zwei. Einer fiel im Haus, und ein zweiter kurz darauf in der Pilgrim Lane.«
    »Was haben Sie daraufhin getan?«
    »Nichts«, sagte Mr. Lodge. »Was hätte ich denn tun sollen? Unten im Lokal waren Gäste. Junge Gäste. Die hätten sich darum kümmern können! Ich bin zu alt, um noch den Helden zu spielen.«
    »Befriedigt Sie diese Einstellung?« Mr. Lodge zuckte die Schultern. »Nein. Aber was hilft’s? Man muß seine Grenzen kennen und sich darauf einstellen.«
    »Seit wann wohnen Sie hier?«
    »Seit einem Jahr.«
    »Gab es während dieser Zeit irgendwann einmal Reibereien mit dem Hauswirt, Mr. Biggers?«
    »Nein.«
    »Mr. Biggers ist seit heute nacht mit seiner Nichte Birdy verschwunden. Was halten Sie davon?«
    Lodge feixte. »Mit seiner Nichte? Soso!«
    Die Art, wie er das äußerte, ließ mich nachstoßen. »Sie bezweifeln, daß es seine Nichte ist?«
    Henry Lodge zuckte die Schultern und

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