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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch viel zu wenig war.
    Vorsichtshalber hatte Sid Amos ihn nicht darüber aufgeklärt, daß Odin auf den Plan getreten war.
    Amos hatte ihn erkannt, den einäugigen Wanderer aus Asgaard. Aber bis zuletzt hatte er gehofft, daß Merlin beziehungsweise Zamorra in Merlins Auftrag Odin zuvorkommen würde. Es mußte einen Grund geben, daß Odin erschienen war, und Amos hatte Hoffnungen gehegt. Doch nun sah es so aus, als sei er von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Er schien die Entwicklung nur beschleunigt zu haben.
    Immerhin - Merlin konnte nun beruhigt schlafen. Er wußte nicht, daß ausgerechnet Odin auf den Kriegspfad gegangen war. Wenigstens hatte er Zamorras Amulett wieder fit gemacht. Das war schon ein großer Vorteil.
    Merlin und Odin… nein, sie waren nie Frgunde gewesen.
    Und Sid Amos wagte nicht, sich vorzustellen, was geschah, wenn diese beiden sich persönlich gegenüberstanden. Würden sie sich bekämpfen, würden sie sich die Hände reichen -oder sich einfach gegenseitig ignorieren?
    Besser war es aber jetzt, wenn Merlin dem Geschehen fernblieb. Zamorra würde schon wissen, was zu tun war.
    Nur um Merlin machte Sid Amos sich Sorgen.
    Mit ihm stimmt etwas nicht.
    »Er hätte seinerzeit nicht die Seiten wechseln dürfen«, murmelte der einstige Fürst der Finsternis. »Er hätte auf meiner Seite bleiben sollen… nun wird er schwach. Ob es mit der Vergangenheit zu tun hat, daß er schwach geworden ist? Oder hat Morgana ihm geschadet?« Und Amos erinnerte sich, daß er Morgana, die Zeitlose, damals im Affekt erschlagen hatte, als sie Merlin in den Kokon aus gefrorener Zeit eingesponnen hatte. Doch damit hatte er nichts rückgängig machen können. Im Gegenteil, er hatte für Merlin die damalige Situation nur verschlimmert. Aber er hatte gebüßt -mit seiner Freiheit. Durch Merlins Erbe an Caermardhin gefesselt zu sein, war für ihn schlimmer gewesen als lebenslänglich Gefängnis…
    Das war nun vorbei, und er wollte es nicht noch einmal erleben.
    Deshalb mußte er Merlin helfen. Mußte herausfinden, was mit ihm los war, und es ändern.
    Aber vorerst hatte er andere Sorgen.
    Odin war doch nach Ash’Naduur gegangen. Dort würde er auf Zamorra treffen. Aber was, bei Luzifers Hörnern, wollte Odin dort eigentlich?
    Plötzlich wünschte Sid Amos sich weit fort. Mindestens eine Milliarde Lichtjahre weit…
    Aber mit Wünschen allein konnte er selbst in Caermardhin, wo fast alles möglich war, nicht viel erreichen…
    ***
    Ted Ewigk stutzte. Er glaubte in der Ferne etwas in der Luft zu sehen, das weder Vogel noch Flugsaurier war. Darunter zeichnete sich ein dunkler Strich in der Landschaft ab, der auf eine Schlucht hindeutete. Über dieser Schlucht schwebte etwas.
    Es hatte Ähnlichkeit mit einer Halbkugel.
    Das war nichts Natürliches.
    Ein technisches Gerät? Eine fliegende Festung?
    Der Reporter atmete tief durch. Er hielt es für möglich, es mit dem Objekt zu tun zu haben, in welchem Sara Moon und die Alphas ihre Konferenz abhielten! Sollte Ted sie jetzt eher zufällig doch noch gefunden haben?
    Aber was half ihm das noch?
    Er war waffenlos, und er besaß keine Möglichkeit, ohne Hilfsmittel in die schwebende Konferenzkuppel einzudringen. Und erst recht nicht, Sara Moon zu überwältigen. Sie war ihm jetzt haushoch überlegen. Sie brauchte nicht einmal ihren Machtkristall gegen ihn einzusetzen. Es reichte, wenn sie sich ihrer Druiden-Kraft bediente. Immerhin war sie als Merlins Tochter stark parabegabt; sie konnte die in ihrem Fall allerdings zum Negativen entartete Magie des Silbermondes verwenden.
    Ted hatte nichts einzusetzen.
    Das fliegende Objekt kam langsam näher. Es trieb im Wind über der Schlucht, deren Verlauf diagonal zu Teds Standort und Blickrichtung lag. Ted konnte jetzt erkennen, daß es sich um eine große Plattform handelte, über der eine transparente Kuppel, vermutlich aus formbarer, halb zur Materie gewordener Energie lag. Unter der Plattform flimmerte etwas. Das mußte die Kraft sein, der Antrieb, der die Plattform in der Luft hielt.
    Wie viele Personen sich auf der Plattform unterhalb der Kuppel befanden, konnte Ted nicht erkennen. Dafür war die Entfernung doch noch zu groß.
    Er überlegte, ob er versuchen sollte, auf sich aufmerksam zu machen. Wenn er hier hilflos verharrte, würde er ohnehin in der Trockenheit bald sterben. Da konnte er auch das Risiko eingehen, von Sara Moon getötet zu werden. Vielleicht gab es auch noch eine Möglichkeit, mit ihr ins Gespräch zu kommen…

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