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0441 - Die Beerdigung

0441 - Die Beerdigung

Titel: 0441 - Die Beerdigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte der Totengräber den Sarg nicht mehr halten, der abrutschte und auf den Grund des Grabs schlug.
    Curry konnte sich ebenfalls nicht mehr halten, kippte in die Grube und prallte fluchend auf den Deckel.
    Sandro aber war in seinem Element. »Komm raus, Süße. Komm nur raus, sonst jage ich dir die nächste Garbe in den Balg.«
    ***
    Jane Collins hatte die Worte gehört, und sie dachte daran, daß sie alles falsch gemacht hatte. Sie hätte einen anderen Weg nehmen sollen und nicht den direkten durch das dichte Gebüsch, das sie erst noch hatte teilen und brechen müssen. Klar, das lief nicht ohne Geräusche ab, aber sie war davon ausgegangen, daß sich die Männer weiter entfernt befanden und sie hinter den hohen Gräbern hätte Deckung finden können.
    Ein Irrtum, der sich in einen tödlichen verwandeln konnte, wenn sie jetzt nicht nachgab.
    Die erste kurze Garbe war bewußt zu hoch gehalten worden, die Kugeln der zweiten würden sicherlich treffen, da reichte auch nicht der Schutz aus Pflanzen und Zweigen.
    Sie lag flach auf dem Bauch und hatte ihre Finger in den weichen Boden gekrallt. Jane hörte ihr Herz überlaut schlagen. Auf den Lippen schmeckte sie den feuchten Dreck.
    »Willst du nicht?«
    Noch hatte sie den Sprecher nicht gesehen. Dem Klang der Stimme nach zu urteilen, stand er aber nicht weit von ihr entfernt.
    »Ich komme.«
    »Gut so, wir warten noch ein paar Sekunden.«
    Jane konnte sich nicht aufrichten, weil das sperrige Buschwerk sie daran hinderte. Sie kroch wie ein Rekrut in den ersten Stunden bei der Geländeübung vor, und ihr Körper schleifte über den nassen, schmutzigen Untergrund.
    Als sie den Gürtel überwunden hatte, sah sie ein Bild, das sie demütigte.
    Der Sprecher und gleichzeitig auch der MPi-Träger hatte sich breitbeinig aufgebaut. Seine Beine wirkten dabei wie mächtige Stempel, die unüberwindlichen Hindernissen glichen. Wenn sie den Blick hob, konnte sie die Mündung und den Lauf der Maschinenpistole sehen, die der andere in seinen Händen hielt.
    Für Jane war die Sache gelaufen. Bewegte sie sich einmal nur falsch, würde der andere schießen.
    »Komm schneller!«
    Jane hatte ihn längst erkannt. Er war zusammen mit den beiden anderen aus der Templer-Kirche in Soho gekommen. Als Jane den Buschgürtel hinter sich gelassen hatte und sich aufrichten wollte, hatte Sandro etwas dagegen.
    »Bleib knien!«
    Jane gehorchte. Ihre Hände hielt sie gegen den Boden gepreßt, der Kopf war nach vorn gesunken, und sie spürte einen Augenblick später den Druck der Mündung an ihrem Hals.
    »Du wirst jetzt auf alles eine Antwort geben, hast du verstanden, Süße?«
    »Ja.«
    »Wie schön.«
    Der Totengräber war wieder aus dem Grab geklettert und hatte sich zu den anderen beiden Mafiosi gestellt. »Ein Zeuge gefällt mir aber gar nicht!« flüsterte er rauh.
    »Die kannst du schon vergessen«, gab Roberto halblaut zurück. Auch Jane hatte die Antwort verstanden. Sie machte sich nichts vor. Die Männer hatten sie in der Hand, und sie würden, kein Pardon kennen, wenn es hart auf hart kam.
    So blieb sie dann in ihrer Haltung und wartete auf die erste Frage des Mafioso.
    »Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich wollte ein Grab sehen.«
    »Ach. Und dann kriechst du hier die Böschung hoch?«
    »Ja, weil ich Stimmen vernahm. Mich hat es gewundert, daß sich in der Nacht noch jemand auf dem Friedhof aufhält.«
    »Welches Grab wolltest du denn besuchen?« erkundigte sich Sandro mit höhnisch klingender Stimme.
    »Der… die Familie liegt in einem der Mausoleen.«
    »Ach so. Dann kannst du mir sicherlich den Namen der Familie sagen, oder nicht?«
    Jane wußte, daß sie verloren hatte. Sie hatte auf keinen Fall die Wahrheit zugeben wollen und daß ihr Interesse einzig und allein John Sinclair galt.
    »Den Namen!« forderte der Mafioso.
    Jane sagte den ersten, der ihr einfiel. Es wäre schon ein ungeheurer Zufall gewesen, hätte sie richtig geraten. »Graves, die Familie Graves.«
    »Sie also.« Sandro lachte. »Steh auf! Wir werden gemeinsam an die Grabstätte gehen und uns den Namen ansehen. Nicht daß ich dir mißtrauen würde, aber Kontrolle ist besser, verstehst du?«
    »Ja…«
    Jane hatte sich auf die Füße gequält. Sie sah schmutzig aus, und sie stellte mit einem schnellen Blick fest, daß der Sarg bereits in der Grube lag.
    Seitlich davor standen drei Typen. Den mit der Glatze hatte sie noch nie gesehen. Trotz der miesen Lichtverhältnisse, es brannte nur eine Taschenlampe, die Sandro

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