Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm

0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm

Titel: 0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
den Kopf. »Der einzige Raum, den ich bei meiner flüchtigen Inspektion übersehen habe!«
    »Sie suchen das Tonband, was?« fragte er spöttisch.
    »Sie sind ein kluger Kopf!«
    »Dafür werde ich bezahlt«, meinte er.
    »Waren Sie vorhin unten im Lokal?«
    »Könnte schon sein!«
    Ich sah, daß sich die Jackettasche des Mannes weit nach außen beulte. »Was haben Sie mit dem Mikrofon vor?« erkundigte Ich mich.
    »Dreimal dürfen Sie raten!«
    »Das ist nicht schwer«, sagte ich. »Sie werden es Murelli zeigen. Zusammen mit dem Tonband wird es den Beweis für Drummonds gefährliches Spiel erbringen.«
    »Sie wissen eine ganze Menge«, meinte er leise. Seine Stimme gefiel mir nicht. Ihr war anzumerken, daß er nachdachte. Überlegte er, ob es ratsam war, einen Mann mit so viel Wissen aus dem Wege zu räumen?
    »Wo ist Drummond jetzt?« fragte ich.
    »Interessiert mich nicht«, meinte er kühl. »Treten Sie zurück und drehen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand!«
    Ich musterte seine harten hellen Augen und begriff, daß es keinen Sinn hatte, sich ihm zu widersetzen. Ich befolgte die Aufforderung schweigend. Er trat von hinten an mich heran. Ich zuckte leicht zusammen, als er die Pistolenmündung unsanft ln meine Rückenpartie rammte.
    »Sie haben döch Ihre giftige kleine Kanone dabei, nicht wahr?« fragte er.
    »Diesmal nicht«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    »Keine unvorsichtige Bewegung!« warnte er mich. »Mein Finger liegt am Druckpunkt. Sie wissen, wie leicht so eine Automatik zu ballern beginnt.«
    Er klopfte mich mit einer Hand ab. Dann trat er zurück. »Kann ich mich jetzt umdrehen und die Arme ’runternehmen?« fragte ich.
    »Meinetwegen«, sagte er. »Setzen Sie sich in die Ecke, aber versuchen Sie bitte nicht, mich mit dummen Tricks zu bremsen. Das würde mich ärgerlich machen, und wenn ich mich ärgere, bin ich unberechenbar.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, sagte ich. Ich setzte mich und sah zu, wie er die Tonbänder einsammelte. Er durchstöberte den ganzen Schrank und einen Schreibsekretär, aber er fand keine weiteren Bänder. Während der Sucharbeit ließ er mich nicht aus den Augen.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo Percy jetzt steckt?« erkundigte ich mich freundlich.
    Der Maskierte knurrte etwas Unverständliches. Ich legte ein Bein über das andere und lehnte mich entspannt zurück. »Dieser Drummond!« seufzte ich. »Fast ein Genie. Ich frage mich, wie oft und mit welchem Nutzen er die Gespräche seiner ›Freunde‹ belauscht hat. Nicht jede Unterhaltung wird er zu Geld gemacht haben können, aber über seine Reaktion auf das Gespräch Murelli-Hutchinson gibt es nicht den geringsten Zweifel —«
    »Wie sind Sie dahintergekommen?« fragte der Maskierte. Er stapelte die Bänder auf den Rand des Klubtisches.
    »Das war nicht allzu schwer«, sagte ich. »Der Mann, der Percy Stout aus Hutchinsons Gewahrsam entführte, mußte über das Verbrechen ziemlich genau informiert worden sein. Ich brauchte mir nur zu überlegen, wie, wann und wo das geschehen sein konnte. Da Hutchinson und Murelli sich hier getroffen hatten, war es einfach, gewisse Schlüsse zu ziehen. Drummond beging einige gravierende Fehler. Erstens zeigte er mir den falschen Stammtisch, und zweitens log er miserabel, als ich die Rede auf das Verbrechen brachte. Ich hatte mich vorher mit seiner Freundin darüber unterhalten. Er mimte den Überraschten, obwohl klar war, daß Jane Shatterfield ihn telefonisch von meinen Besuch unterrichtet hatte. Na ja, den Rest kennen Sie ja. Als ich die hohle Stelle hinter der Wand entdeckte, wußte ich, daß sich dort ein Mikrofon befinden mußte. Waren Sie im Lokal, als mir Drummond den Schläfenschlag verpaßte?«
    »Nein«, sagte der Maskierte.
    »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Das überlege ich gerade. An sich soll ich bloß ein bißchen nachforschen.«
    »— aber«, ergänzte ich, »sip zerbrechen sich jetzt den Kopf darüber, ob Sie es verantworten können, mich hier zurückzulassen!«
    »So ist es«, gab er zu.
    »Rufen Sie doch Murelli an!« riet Ich ihm.
    »Mit dem habe ich nichts zu tun«, brummte er.
    »Wahrscheinlich haben Sie noch nicht einmal den Namen gehört«, sagte ich ironisch.
    Er hielt die Waffenmündung unverändert auf mich gerichtet. »Ich werde jetzt verschwinden«, sagte er. »Schnell noch eine sehr ernst zu nehmende Warnung für Sie, Cotton…«
    »Ah, Sie kennen mich?« unterbrach ich ihn.
    »Schlimme Krankheiten kennt doch jeder!« spottete er. »Bleiben wir bei der

Weitere Kostenlose Bücher