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0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm

0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm

Titel: 0442 - Stets, wenn er die Peitsche nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
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gibt mir gewisse Chancen und Verteidigungsmöglichkeiten. Mit Murelli ist das etwas anderes. Ich wette, er hat meinen Tod längst beschlossen. Mir bleibt nur eine Chance. Ich muß versuchen, ihm zuvorzukommen!«
    »Du willst ihn umbringen?«
    »Es ist ein Akt der Notwehr, Täubchen.«
    »Nenne mich nicht Täubchen! Diese ganze Angelegenheit wird mir zu heiß. Du hast dich auf etwas eingelassen, was deine Kräfte übersteigt!«
    »In jedem Unternehmen gibt es Schwierigkeiten«, sagte Drummond. »Man muß nur die Nerven haben, diese Hürde glatt zu nehmen.«
    Sie hielten an einer Kreuzung, weil die Ampel auf Rot stand. Links neben ihnen stoppte ein curryfarbiger Plymouth. In dem Wagen saßen zwei Männer. Die Männer hatten ausdruckslose Gesichter. Jane wandte den Kopf, weil sie plötzlich einen unangenehmen Druck im Magen verspürte.
    »Ronny!« schrie sie. Gleichzeitig ging sie in Deckung und legte die Arme um den Kopf.
    Drummond riß den Kopf herum.
    Er blickte in die Mündung einer Pistole. Drummond wollte nach unten tauchen, um Schutz hinter der Wagentür zu suchen, aber die Reaktion kam zu spät.
    Der Mann im Plymouth schoß. Er schoß schnell, aber nicht überhastet.
    Drummond sackte zusammen, wie von einem Peitschenhieb getroffen. Sein Oberkörper wurde schlaff und fiel vornüber auf das Lenkrad.
    Das Licht der Ampelanlage sprang auf Grün. Der Plymouthfahrer gab Gas und jagte mit seinem Wagen über die Kreuzung davon.
    Hinter Drummonds Pontiac setzte ein , Hupkonzert sein. Offenbar hatten die Fahrer der anderen Wagen weder gesehen noch begriffen, was geschehen war. Die meisten hatten auf die Ampel geblickt.
    Jane schob sich zitternd in die Höhe. Sie wagte es nicht, Drummond anzusehen. Hinter dem Pontiac kletterte ein großer breitschultriger Mann aus seinem Chevy. Er trat neben Drummond an das herabgekurbelte Fenster und fragte: »He Mister — was ist denn los mit Ihnen. Die…«
    Weiter kam er nicht. Mit runden erschreckten Augen starrte er Drummonds Kopfwunde an.
    Jane schlug die, Hände vors Gesicht. Sie begann hemmungslos zu schluchzen. »Polizei!« würgte sie hervor. »Rufen Sie die Polizei!«
    Der Mann nickte betroffen. »Jaja, natürlich!« sagte er. Dann gab er sich einen Ruck und eilte quer über die Straße.
    Jane stieg aus.
    Sie ging um den Wagen herum. Sie versuchte den Kofferraum zu öffnen, aber er war verschlossen.
    Plötzlich wurde ihr ganz schwach und elend. Sie brach zusammen und verlor das Bewußtsein.
    ***
    Ich traf das Mädchen etwa eine Stunde später im 14. Polizeirevier. Jane Shatterfield machte einen ruhigen, gefaßten Eindruck. Sie war sehr bleich, aber man merkte ihr an, daß sie froh war, zu einem Entschluß gekommen zu sein.
    »Ich habe ausdrücklich darum gebeten, mit der Aussage bis zu Ihrem Eintreffen warten zu dürfen, Mr. Cotton«, sagte sie.
    Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich. Außer mir befanden sich der Sergeant vom Dienst, ein Leutnant der Kriminalpolizei und zwei Patrolmen Im Zimmer. Es roch nach frischer Farbe und kaltem Rauch.
    Jane Shatterfield blickte mich an. »Ich möchte ein volles Geständnis ablegen — au,ch für Ronny.«
    Ich warf einen kurzen Blick auf den Leutnant. Er hatte Papier vor sich liegen und war bereit, mitzustenografieren. »Okay«, sagte ich. »Schießen Sie los.«
    »Ronny hat den Jungen aus Hutchinsons Haus entführen lassen.«
    »Das weiß ich. Wer war der Entführer?«
    »Ein gewisser Jim Hart. Er arbeitet seit Jahren für Ronny. Zur Zeit ist er Geschäftsführer der ,Blauen Eule'.«
    »Wo ist Percy Stout jetzt?«
    Jane zuckte zusammen. Ihre Augen weiteten sich. Erschreckt legte sie eine Hand an den Mund. »Percy!« hauchte sie. »Wie konnte ich ihn nur vergessen? Die Ohnmacht hat mich völlig durch-' einandergebracht! Wir müssen ihn sofort befreien.«
    »Wo ist er?«
    »Im Kofferraum des Wagens!«
    »Der Pontiac steht draußen im Hof«, informierte mich der Sergeant.
    »Hier ist der Schlüssel«, meinte der Leutnant. Er stand auf. »Holen wir den armen Burschen heraus.«
    Der Leutnant, der Sergeant, Jane und ich gingen hinaus. Ich mußte das Mädchen stützen, als der Leutnant den Kofferraum aufschloß. Die Klappe schwang in die Höhe.
    Jane starrte ins Innere des Kofferraums.
    Außer einigen Lappen und einer fleckig gewordenen Coca-Cola-Tragetasche war nichts darin.
    ***
    »Ich verstehe es nicht, ich verstehe es einfach nicht!« murmelte das Mädchen, als wir wieder im Revier saßen. »Haben Sie eine Zigarette?«
    Ich reichte

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