Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schloß, traf ihn eine mächtige Kraft.
    Gleichzeitig mit dem Schwall der ausströmenden Luft der Hangarschleuse wurde das Boot auf den Startschienen nach vorn gerissen.
    Dann wurden die Schirme errichtet, während das Boot in die Sonne hinausglitt.
    „Ovaron!"
    Der Schrei kam von vorn, aus der winzigen Kabine.
    „Hier!"
    Ovaron eilte nach vorn. Merceile saß im Pilotensitz und hantierte mit 'Schaltern und Hebeln.
    „Ich habe Angst", meinte sie, etwas ruhiger, als sie hinter sich den Cappin spürte.
    „Wir sind knapp davongekommen", sagte er. „Bogonta ist tot.
    Sterbend hat er uns hinausschleudern lassen."
    Neben ihnen erhob sich eine weißglühende Wand.
    Die Sonne.
    Ihre hohe Schwerkraft riß und zerrte an dem winzigen Boot.
    Vor die Sichtluken schoben sich Filter über Filter. Jetzt wurde die strahlende Wand zu einem honiggelben Feld, aus dem sich eine Protuberanz dem Boot entgegenwölbte - es war ein furchtbarer, majestätischer Anblick.
    Das riesige Raumschiff war nirgendwo zu sehen.
    „Er konnte nicht mit uns fliehen", sagte Ovaron niedergeschlagen, als er neben Merceile Platz nahm. Er schaltete systematisch und mit müden Bewegungen sämtliche Aggregate seines Schutzanzugs an und öffnete ein paar Säume.
    „Wie?" fragte Merceile.
    „Er traf noch mit seinen letzten Schüssen die Überwachungspositronik, dadurch konnte er uns befreien. Ein Schuß aus dem Selbstsicherungsgerät der Frontplatte tötete ihn, aber es war fraglich, ob er überlebt hätte. Er war so gut wie tot, als wir die Schleuse betraten", sagte Ovaron leise, als spräche er zu sich selbst.
    Das Bombardement von Licht und sämtlichen solaren Strahlungen hämmerte gegen die Sextadimschirme des kleinen Bootes. Merceile kontrollierte sorgfältig sämtliche Anzeigen und beschleunigte aus der hohen Anziehungskraft des Sternes hinaus, Meter um Meter, Kilometer um Kilometer ... und schließlich lag die Schwärze des Weltraumes vor dem Bug des kleinen Schiffes.
    „Versuchen wir es einmal mit einer simplen Ortung!" sagte Ovaron nach einer Weile.
    'Merceile fragte zurück: „Ob das Schiff uns sehen kann?"
    Ovaron erwiderte nachdenklich: „Das ist möglich, aber fraglich. Sie sehen aus der Dunkelheit in das hellste Licht, das es gibt. Und alle Instrumente werden gestört."
    „Ich verstehe, Ovaron."
    Sie aber schauten, ebenso wie die meisten ihrer Geräte, mit dem Licht im Rücken in die Dunkelheit des Alls.
    Nach einigen Minuten fragte Merceile: „Wo stand das Schiff? Wie weit entfernt?"
    Ovaron antwortete leise: „Auf der Merkurbahn, Merceile."
    Die letzten Minuten im Todessatelliten kreisten unablässig durch seine Gedanken.
    „Das ist für mich kein Begriff", sagte das Mädchen und zog, während sie steuerte, die Handschuhe des Kampfanzuges aus.
    „Das sind fast achtundfünfzig Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, in Richtung auf den dritten Planeten, die Erde."
    „Klar."
    Das Boot schoß aus der Sonnenkorona hervor, wurde schneller und schneller und richtete seine Nase auf den Punkt, den Merceile als vermutliches Ziel ermittelt hatte. Einige Minuten vergingen, in denen die zwei Cappins nur ihre eigenen Atemzüge und hin und wieder das Knacken einiger Instrumente oder Anzeigen hörten.
    Schließlich fragte Merceile: „Unsere Mission ist gescheitert, nicht wahr?"
    Ovaron stützte sein Gesicht in beide Hände und erklärte deprimiert: „Es sieht so aus. Aber ich bin gerade dabei, meine wenigen Einsichten, die ich von dort mitnehmen konnte, zu verarbeiten.
    Merceile sagte beharrlich: „Aber der Sonnensatellit steht nach wie vor hinter uns in der Korona des Sterns."
    Jetzt verließen sie die letzten Gasspuren der äußersten Zone.
    Hinter ihnen wurden Protuberenzen und Filamente zu harmlosen Strahlenmassen und Plasmaregen, die sich entlang von Magnetlinien krümmten, wie Brücken über einen kochenden See.
    Der Sextadimschirm, eine paratronähnliche Abschirmung, die sich kugelförmig um das tropfenförmige Boot spannte, hatte die mörderischen Strahlungen und die Hitze von den Wänden des Bootes abgehalten.
    „Ja. Wir haben zwar eine Menge Schäden verursacht, aber das fällt nicht ins Gewicht."
    Merceile flüsterte: „Vielleicht detoniert unsere gezündete Bombe, wenn jenes Energiefeld aufgehoben wird und die Reaktionen dadurch freiwerden läßt!"
    Ovaron blieb skeptisch.
    „Machen Sie sich keine Hoffnungen, Merceile. Falls die Positronik dieses Feld aufhebt, hat sie auch vorher jeden Quadratzentimeter sämtlicher Räume

Weitere Kostenlose Bücher