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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich auf ein lebensgefährliches Pflaster, Jane.«
    »Ich weiß. Du aber solltest dafür Sorge tragen, dass ich nicht ausrutsche. Als hemmender Sand im Rücken.«
    »Ich weiß nicht.«
    Jane Collins redete auf mich ein. Ich rauchte noch eine Zigarette, hörte ihr zu, hatte Gegenargumente, die sie jedoch nicht gelten ließ, weil sie ihren Kopf durchsetzen wollte.
    »Sag ja, John.«
    Ich hob die Schultern.
    »Okay?« fragte sie und stand lächelnd vor mir.
    »Du würdest es sowieso auf eigene Faust versuchen, oder?«
    »Ja.«
    »Dann meinetwegen.«
    Jane freute sich derart, dass sie ihre Handflächen gegeneinander rieb.
    »So«, sagte sie. »Jetzt brauche ich nur noch mit Jerry Granate zu reden, um Einzelheiten zu erfahren. Dann mache ich den Hexer an.«
    Ich blieb mit einem Kloß im Magen zurück. Janes Vorschlag war zwar gut, aber er gefiel mir überhaupt nicht. Dieser Hexer Miles Banion durfte nicht unterschätzt werden. Er hatte schon zahlreiche Menschen in den Tod getrieben. Weshalb sollte er bei Jane Collins eine Ausnahme machen…?
    ***
    Und wieder huschte der Schatten eines Mannes durch die Nacht.
    Es war der Hexer!
    Er wusste Bescheid, man hatte ihn angerufen und gewarnt. Jetzt war er auf dem Weg, um in sein Haus zu gehen und nachzuschauen, ob alles nach Plan gelaufen war.
    Miles Banion fing es geschickt an. Er hielt sich stets in Deckung. Die anderen Menschen sah er, sie entdeckten ihn aber nicht. Auch nicht die beiden Männer, die angeheitert am Straßenrand standen und aus noch fast vollen Whiskyflaschen tranken.
    Hinter ihrem Rücken huschte er vorbei, nahm kleine. Seitenstraßen, ging an Hecken und langen Buschreihen vorbei und stand sehr bald dort, wo er hingewollt hatte. Hinter dem Haus.
    Noch immer lag dort der Körper des Erhängten. Die Rocker hatten ihn nicht wegschaffen können. Miles Banion warf dem auf dem Rücken liegenden Toten einen fast bedauernden Blick zu und ging weiter, bis er die schmale Tür an der Rückseite erreichte.
    Auch für sie besaß er den passenden Schlüssel. Er klaubte ihn aus der Hosentasche hervor und öffnete.
    So gut wie lautlos schlich er in den kühleren Flur, wo er sich in der Dunkelheit vorkam wie von schwarzer Watte eingepackt. Auf seinem Gesicht kühlte der Schweiß allmählich ab. Wenn er atmete, dann nur sehr flach, und auf der Treppe wartete er mit angehaltenem Atem ab.
    Es tat sich nichts.
    In dem Haus herrschte eine wie immer gespenstische Stille, die für den Mann normal war, vor der sich die Besucher allerdings fürchteten.
    Er ging die Treppe hoch.
    Durch ein Flurfenster sickerte das etwas hellere Nachtlicht. Es verlief sich allerdings sehr bald und erreichte nicht einmal die unterste Stufe, geschweige das Ende der Treppe, über die Miles Banion nach oben schritt.
    Er war nur zu hören.
    Jeder seiner Schritte hinterließ auf den Stufen einen dumpfen Laut. Und so verfolgte er selbst seinen Weg zur ersten Etage, wo er Gladys Morton finden würde, wenn sie seinem Befehl nachgekommen war.
    Niemand hatte sich bisher geweigert. Die Sucht, mit den Verstorbenen zu sprechen, war bei allen ungewöhnlich groß, auch Gladys Morton hatte keine Ausnahme gemacht.
    Die Treppe hatte Miles Banion hinter sich gelassen. Jetzt ging er durch den Gang auf das Zimmer zu, das als Bad diente. Die Tür war nicht verschlossen. Durch einen schmalen Spalt fiel der warme Lichtschein der noch brennenden Kerze, die mit dem Blut des Nachkommen getränkt worden war.
    Das hatte er opfern müssen, um seinem großen Ahnherrn die Referenz zu erweisen.
    Er drückte mit dem Handballen die Tür auf.
    Sofort trat er in das flackernde Kerzenlicht, das ein Figurenspiel aus Licht und Schatten an die Wände gemalt hatte und auch in die Wolken eindrang, die aus der Wanne stiegen.
    Es war ein widerlich riechender, ätzender Qualm, der sich auf die Atemwege legte.
    Der Henker wandte sich nach rechts. Den Schädel hatte er von der Fensterbank genommen und hielt ihn in der Hand. Zusammen mit der auf ihm stehenden Kerze bewegte er ihn tiefer, so dass er besser in die mit Säure gefüllte Wanne hineinschauen konnte.
    Er sah die Säure, die sich in der Farbe ein wenig verändert hatte. Sie war dunkler geworden.
    Über die Oberfläche huschte der zuckende Kerzenschein. Er riss auch die von Stofffetzen umgebenden Gebeines eines Menschen hervor, der in der Säure schwamm.
    Mehr war von Gladys Morton nicht übriggeblieben…
    ***
    Auch zwei Tage nach unserem Entschluss lief ich noch mit einem Gesicht herum, das

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