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0447 - Der Terraner und der Gläserne

Titel: 0447 - Der Terraner und der Gläserne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungeduldig.
    „Die Zusammenhänge interessieren uns weitaus mehr."
    „Ihr dürft vorläufig die Station nicht verlassen", fuhr das Robotgehirn unbeeindruckt fort. „Wenn in ein paar Tagen der echte Ganjo kommt, wird er entscheiden, was mit euch geschehen soll."
    „Was ist der Unterschied zwischen dem Fremden und dem echten Ganjo?" fragte Robinson der Zweite sofort. „Was ist ein Ganjo überhaupt?"
    Er erhielt keine Antwort, auch dann nicht, als er seine Frage wiederholte.
    Er blieb inmitten des Raumes stehen und wartete geduldig. Der Lautsprecher blieb stumm. Nach einer Weile zog Hybscher II sich zurück.
    Der Terraner wandte sich mir zu.
    „Offensichtlich ist das Robotgehirn um unsere Sicherheit besorgt.
    Das ist der einzige Grund, warum es uns in der Station festhalten will."
    Ich wickelte meine Arme um meinen Hals.
    „Das ist sehr vernünftig. Ich habe auch keine Lust, noch einmal nach draußen zu gehen."
    „Aber ich! Hier in der Station sind wir von allen Ereignissen abgeschnitten. Wer immer .dieser Ganjo ist, von dem das Gehirn gesprochen hat: Ich will sehen, wie er hier ankommt und was er will."
    Ich löste meine verknoteten Arme auf und deutete in Richtung des Ausgangs.
    „Dann versuch doch hinauszukommen."
    „Entweder wir gehen zusammen oder überhaupt nicht."
    Langsam lehnte ich mich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ich ließ den Terraner nicht aus den Augen.
    „Also überhaupt nicht", sagte ich gedehnt.
    Er fuhr herum und machte ein paar Schritte auf mich zu. Sein Oberkörper war nach vorn gebeugt, ein sicheres Zeichen, daß Robinson der Zweite erregt war.
    „Du einfältiger Narr!" schrie er mich an.
    „Gaahk-gaahk-gaahk!" Immer, wenn er zu schreien versuchte, mußte ich lachen, denn seine Stimme konnte sich in keiner Weise mit der eines Oproners messen.
    „Wir müssen hinaus!" sagte er etwas ruhiger. „Wenn wir nicht feststellen, was draußen los ist, müssen wir vielleicht bis zum Tod hier leben."
    „ „Schon möglich, in der Tat", antwortete ich.
    Zu meinem Erstaunen konnte er mich diesmal nicht aufregen.
    Das Essen und die Strapazen der vergangenen Stunden hatten mich ermüdet. Im Augenblick war mir egal, was der Terraner vorhatte.
    „Wir müssen hinaus!" wiederholte er. „Ich will frei sein und erfahren, was hier überhaupt gespielt wird."
    Seine animalische Aktivität ging mir allmählich auf die Nerven.
    Um ihm nicht mehr zuhören zu müssen, schlang ich meine Arme so um den Kopf, daß sie die Ohren bedeckten.
    Er stürmte aus dem Aufenthaltsraum.
    Unser gutes Verhältnis, stellte ich voller Bedauern fest, hatte nicht lange gedauert.
    Wahrscheinlich war er schon wieder bereit, mir eine Energiesalve in den Körper zu jagen.
    Jabush mol Karransh!
    Er hatte wirklich nichts anderes verdient als eine Ladung psionischer Energie von meiner Bösen Stimme.
    Erwarte nicht von Freunden, daß sie das für dich tun, was du selbst tun kannst.
    Quintus Ennius 7. Der Terraner Ich stürmte durch den Korridor der kleinen Schleuse entgegen.
    Mochte der Oproner zurückbleiben und sich ausruhen! Er würde schon noch merken, daß Untätigkeit zu nichts führte.
    Vor allen Dingen mußte ich feststellen, ob das Robotgehirn es ernst meinte, wenn es uns davor warnte, die Station in den nächsten Tagen zu verlassen. Die kleine Pforte mußte überprüft werden.
    Außerdem mußte ich das Robotgehirn unter allen Umständen noch einmal in ein Gespräch verwickeln und erfahren, wer oder was ein Ganjo war. Ich vermutete, daß irgendein Fremder sich als Ganjo ausgegeben und auf diese Weise in die Station einzudringen versucht hatte.
    Welche beiden Machtgruppen standen sich auf Titan gegenüber?
    Waren es Wesen aus diesem Sonnensystem, oder kamen sie aus den Tiefen dieser oder einer anderen Galaxis?
    Fragen über Fragen!
    Und Merkosh lag im Aufenthaltsraum und döste vor sich hin.
    Anscheinend war er zufrieden, wenn er nur zu essen bekam.
    Ich erreichte die Seitenschleuse. Sie sah unverändert aus. In meiner Erregung hatte ich meinen Schutzanzug zurückgelassen, aber ich konnte zumindest die Innentür ausprobieren und versuchen, ob ich die Schleusenkammer betreten konnte.
    Gespannt betätigte ich den entsprechenden Hebel. Der Impuls, der die Tür bisher immer geöffnet hatte, blieb aus.
    Wir waren gefangen.
    Ich stieß eine Verwünschung aus. Nötigenfalls mußten wir das Robotgehirn zwingen, uns hinauszulassen.
    Ich rannte in den Aufenthaltsraum zurück. Merkosh war auf einem Lager eingeschlafen.

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