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045 - Das Kind des mordenden Götzen

045 - Das Kind des mordenden Götzen

Titel: 045 - Das Kind des mordenden Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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Doch er mußte wieder aufgeben. Die Öffnung war zu eng für ihn.
    »Hast du etwas erreicht?« fragte Morgan, der sich vergeblich abgemüht hatte.
    »Ein wenig. Aber ich komme noch nicht durch. Du bist ein schmächtiges Bürschchen. Versuche du es mal.«
    Patrick Morgan war zwar alles andere als ein schmächtiges Bürschchen, doch er widersprach nicht. Schließlich konnte nicht jeder ein Riese sein wie der rothaarige Ire. Der Journalist tastete sich zum Fotografen hinüber.
    »Na, dann zeig mal, ob du es mir nachmachen kannst, du irdischer Klotz.«
    Queens stemmte die Streben auseinander. Zwischen seinen Armen hörte er Morgan angestrengt atmen. Dann spürte er, daß der Freund es schaffte. Er konnte sich durch die schmale Öffnung zwängen. Der Fotograf ließ die Stäbe los, und sie federten in ihre alte Stellung zurück.
    »Gehe hinüber zu meiner Kameraausrüstung«, sagte er. »In der kleineren Tasche ist eine Weitwinkeloptik mit einem Filter darauf. Das schraubst du runter und zerbrichst es. Mit den Scherben müßtest du dann etwas anfangen können.«
    »An und für sich sollte ich dich noch etwas braten lassen«, grinste Patrick Morgan in die Dunkelheit. »Aber ich weiß nicht, wann es Mittag ist und die Burschen das Schlachtfest feiern. Daß du verduftest, möchte ich auf keinen Fall.«
    »Verdampfe«, berichtigte Queens. »Beeile dich jetzt.«
    Doch es war schon zu spät. Wieder näherten sich Schritte. Morgan sah, daß sie aus dem Gang kämen, durch den schon der Mann mit dem Kopfschmuck gekommen war.
    Gehetzt schaute er sich um. Doch die Höhle bot kein Versteck. Er mußte sich neben dem Loch an die Wand drücken. So gewann er vielleicht ein paar Sekunden.
    Queens hatte ebenfalls mitbekommen, daß überraschender Besuch unterwegs war. »Mach’s gut!« rief er noch halblaut, dann rollte er sich zusammen und verzog sich in die hinterste Ecke des Verlieses. Sie sollten ihn nur holen kommen.
    Morgan erreichte gerade noch die Wand neben dem Höhlenzugang. Dann traten neben ihm nacheinander vier Männer heraus. Der Maskierte war nicht unter ihnen.
    Nur zwei trugen Fackeln. Die anderen hatten unterarmlange Messer gezückt. Noch hatten sie nicht entdeckt, daß nur mehr ein Gefangener im Verlies war. Im Gegenteil: sie sahen gar keinen mehr. Barry Queens hatte sich verkrochen. Nicht aus Angst, sondern um die Männer von Patrick abzulenken. Das war ihm auch gelungen. In ihrem unverständlichen Dialekt diskutierend, rannten die Indios auf das Gitter zu. Der eine Fackelträger streckte seine Fackel durch das Gitter, der andere suchte das Verlies ab.
    Queens reagierte so schnell, daß der Indio nur ein überraschtes Grunzen ausstoßen konnte. Da schnellte der Ire auch schon von der hinteren Wand los und hechtete auf den Arm mit der Fackel zu. Er bekam ihn am Handgelenk zu fassen.
    Der Fackelträger schrie auf, doch das störte Queens nicht. Er zog den Arm vollends zu sich herein und griff mit der anderen Hand nach der am Boden liegenden Fackel. Er nahm sie am Griff und drückte das brennende Ende gegen das Gesicht des Indios.
    Es ging sehr schnell.
    Der Indio schrie auf und wurde dann schlaff, sackte zusammen. Queens hatte keine andere Wahl gehabt.
    Morgan war in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Als er bemerkte, was Queens vorhatte, sprang er den zurückgebliebenen Mann’ an und schlug ihn mit einem gezielten Handkantenschlag zu Boden. Der Mann hatte nicht einmal einen Schrei ausstoßen können. Morgan fing ihn auf und nahm ihm das Messer ab. Als Queens seinem Gegner die Fackel entgegenstieß, war Morgan schon heran.
    Er ritzte mit dem Messer den Rücken des zweiten Fackelträgers hinunter, ohne ihn ernsthaft zu verletzen. Doch die Fleischwunde begann sofort heftig zu bluten.
    Der letzte Mann wirbelte herum und sah das blutige Messer auf sich gerichtet. Er verlor die Nerven und stürzte los, seinen eigenen Dolch zum tödlichen Stoß erhoben. Doch Morgan hatte mit einem Angriff gerechnet. Er traf ihn nicht unvorbereitet. Der Journalist steppte zur Seite und ließ den Indio leerlaufen. Aber der Indianer hatte sich sofort wieder gefangen. Wut glänzte in seinen Augen, als er sich aufs neue dem Amerikaner zuwandte. Das machte ihn unvorsichtig.
    Morgan hatte keine Mühe, dem heftig geführten Hieb zu entgehen, doch er stieß seinerseits gedankenschnell gegen den messerbewehrten Arm des Angreifers. Der jaulte auf.
    Morgan setzte nach.
    Er hieb dem Indio die Faust zwischen die Augen, doch der Indio war noch nicht

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