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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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drückte mir die Luftröhre zu, sobald ich mich bewegte. Ich hatte viel Luft in meine Lunge gepumpt und hielt nun den Atem an, während ich verbissen versuchte, die Handfesseln zu dehnen.
    Ich probierte die Hände zu drehen oder zumindest den Strick mit den Fingern zu erreichen. Mit den Fingerkuppen berührte ich auch die dicken Knoten, aber ich schaffte es nicht, sie zu lösen.
    Als der Sauerstoff verbraucht war, entspannte ich mich, wodurch sich der Strick um meinen Hals etwas lockerte und ich in der Lage war, wieder einige Male kräftig durchzuatmen.
    Himmel noch mal, es mußte doch möglich sein, die Fessel loszuwerden.
    Ich konnte Yarrambool keinen Vorwurf machen, weil er mir nicht traute. Vermutlich hatten er und seine Feuerwesen schon bittere Erfahrungen gemacht, und nun waren sie vorsichtig und mißtrauisch.
    Sie machten keine Ausnahme mehr, ihr Argwohn richtete sich sicherheitshalber gegen alle Fremden. Es war irgendwie verständlich.
    Dennoch wäre es mir bedeutend lieber gewesen, wenn Yarrambool wenigstens dieses eine Mal eine Ausnahme gemacht hätte.
    Jeder Versuch, die Fesseln zu lösen, scheiterte und strengte mich sinnlos an, deshalb hörte ich auf damit.
    Meine Gedanken beschäftigten sich wieder mit Mr. Silver und den anderen. Die Feuerwesen würden ihnen eine Falle stellen, hatten es vielleicht schon getan.
    Aber würden sich Yarrambools Männer an Silver nicht die Feuerzähne ausbeißen? Er verfügte über dämonische Kräfte. Was hatten die Feuerwesen dem entgegenzusetzen?
    Der Hüne würde sich nicht überraschen lassen. Unter Umständen reichte seine Kraft aus, um Tucker Peckinpah und seine Freunde zu schützen.
    Vielleicht gelang es dem Ex-Dämon, ein paar Feuerkrieger in seine Gewalt zu bringen, dann konnte er Yarrambool einen Austausch vorschlagen.
    Würde Yarrambool darauf eingehen? Oder würde er seine Männer opfern und mich auf der Stelle töten?
    Zum Henker, was auch immer ich mir überlegte, es sah am Ende recht besch… eiden für mich aus!
    Meine Gedanken kehrten in die Realität zurück. Ich vernahm ein Geräusch und wandte den Kopf, soweit es möglich war, und im nächsten Moment überschlug sich mein Herz vor Freude. Mr. Silver!
    Geduckt stand der Ex-Dämon hinter einem brennenden Felsen, und wieder einmal stellte er unter Beweis, wie unbezahlbar seine übernatürlichen Fähigkeiten waren.
    Er rührte sich nicht von der Stelle und erreichte mit der Kraft seines starken Geistes, daß sich die Knoten meiner Fesseln wie von selbst lösten.
    Ich spürte, wie sich der Feuerstrick bewegte, wie ein Knoten nach dem andern aufging. Was ich trotz größter Anstrengung nicht erreicht hatte, schaffte Mr. Silver schier mit spielerischer Leichtigkeit.
    Mein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen. Weiter, Silver!
    dachte ich. Schnell, beeile dich!
    Ich schielte nervös zu den Wachen, die sich immer noch nicht bewegten. Reglos hielten sie sich an ihren Lanzen fest, und ich hoffte, daß sie noch eine Weile so ahnungslos blieben.
    Sobald ich frei war, wollte ich mir meine Waffen wiederholen und mit Mr. Silver das Weite suchen.
    Aber so sollte es nicht laufen…
    ***
    Don Primo verließ mit seiner Nichte die Villa. Sie stiegen in einen brettflachen Lamborghini; der Mafiaboß übernahm das Steuer des Wagens.
    Neue Aufgaben warteten auf ihn. Er würde die Geschicke der Cosa Nostra noch mehr als bisher mit persönlichem Engagement beeinflussen und aus dieser großen Verbrecherorganisation ein Instrument machen, das Vulkan jederzeit zur Verfügung stand.
    So, wie Don Primo mit seiner Nichte verfahren war, würde er auch andere Menschen zu Höllenmarionetten machen, und er würde jene, die es wagten, sich den neuen Interessen entgegenzustellen, so aus dem Weg räumen wie Momo Castaglieri.
    Während er den Motor des Lamborghini startete, fielen ihm zwei namhafte sizilianische Politiker ein, denen er in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten würde.
    Er fuhr los. Laura saß mit unbewegter Miene neben ihm. Sie freute sich auf ein Wiedersehen mit Federico Cazzale. Er würde es nicht überleben.
    Laura hoffte, daß Don Primo sich in Zukunft öfter ihrer neuen Fähigkeiten bediente.
    »Ich kehre nicht nach Rom zurück«, sagte das hübsche und nun auch gefährliche Mädchen. »Ich bleibe bei dir.«
    »Vorläufig ja«, sagte Primo Poccani.
    »Immer.«
    »Du mußt tun, was Vulkan, unser Herr, für richtig hält. Wenn er will, daß du dich nach Rom begibst, wirst du dich widerspruchslos fügen.«
    »Was

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