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045 - Die Blut GmbH

045 - Die Blut GmbH

Titel: 045 - Die Blut GmbH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Außerdem interessierte mich tatsächlich, was er sich überlegt hatte, denn es konnte ja nur mit unserem nächtlichen Erlebnis zusammenhängen, und ich brauchte mehr denn je irgendeine Bestätigung.
    „Es tut mir leid, daß ich dir an den Kragen wollte. Du bist ein feiner Kumpel, und du brauchst einen Partner, der nach hinten schaut, wenn du grade vorn zu tun hast. Klar?“
    „Einen Partner?“ fragte ich ein wenig fassungslos.
    Er nickte ungerührt. „Detektiv ist ein ehrlicher Beruf, oder?“
    „So ganz sicher bin ich nicht, ob alle so denken“, erklärte ich kühl. „Aber das ist nicht der wesentliche Punkt. Ich habe …“
    Er ließ mich nicht ausreden. „Mit meinen Verbindungen der einzig mögliche Ehrliche, in dem ich es zu was bringen könnte. Du machst mich mit dem Job vertraut, ich besorge dir Tips von ganz unten, wenn du sie brauchst. Na?“
    „Tips?“ wiederholte ich.
    „Brandheiße.“ Er nickte aufmunternd grinsend.
    „Ich komme allein zurecht“, erklärte ich schroff.
    „Vielleicht“, stimmte er zu. Er musterte mich genau, als er hinzufügte: „Die Kleine von Rothenberg … bei der tappst du doch noch immer im dunklen, was?“
    „Was weißt du davon?“ entfuhr es mir. Ich fuhr an den Straßenrand und hielt an.
    „Sie hat auch mit unserem Freund zu tun gehabt.“ Er deutete auf seinen Verband.
    „Und?“ fuhr ich ihn ungeduldig an.
    „Vorher war sie ein paar Tage verschwunden …“ Er hielt abwartend inne. Er schien tatsächlich etwas zu wissen.
    „Weiter“, drängte ich. „Weißt du, wo sie war? Verdammt, mach das Maul auf!“ Ich war drauf und dran, handgreiflich zu werden.
    „Du willst doch einem guten Kumpel den Weg zum ehrlichen Leben nicht verbauen?“ meinte er grinsend.
    „Erpresser!“ zischte ich. „Ich könnte es raus prügeln aus dir!“
    „Möglich“, gab er zu, „aber dann hättest du eine gescheiterte Existenz auf dem Gewissen … Ich habe das ja alles erst vor mir, aber ich könnte mir denken, daß es kein schöner Gedanke für einen rechtschaffenen Menschen ist, wenn …“
    „Ich weiß nicht, wie du dir das Gewissen der ehrlichen Leute vorstellst“, erwiderte ich wütend, „aber ich bin nicht von der Wohlfahrt, sondern Detektiv. Ich bin ein frei wankendes Unternehmen, das mehr fällt als steht. Ich wüßte nicht, womit ich mir einen Partner oder Gehilfen leisten könnte. Geht das in deinen Schädel? Dann pack aus, oder hau ab!“ Letzteres meinte ich nicht ernst. Ich war sicher, daß ich ihn nicht mehr aus den Fingern ließ. So warm wie ich tat, war ich auch nicht. Ich hatte im letzten Jahr ein paar fette Aufträge gehabt. Ich hatte auch nichts dagegen, die Detektei zu erweitern. Die Hilfe anderer, auf die ich gelegentlich angewiesen war, kam auch nicht viel billiger. Aber Freddie Morton? Ausgerechnet Freddie Morton!
    Dann sah ich, daß er zerknirscht neben mir saß. Ich hatte mir längst abgewöhnt, irgendeine Spur von Mitleid zu zeigen, selbst wenn ich es empfand. Im Augenblick empfand ich auch keines, ich war nur erstaunt. Er schüttelte den Kopf.
    „Wir reden aneinander vorbei“, sagte er. „Ich will den Job, und nichts wird mich sonst zum Reden bringen. Es ist mit Reden auch nicht getan. Du brauchst meine Hilfe, ob du sie willst oder nicht.“ Er sah mich an. „Ich brauche ein Bett zum Schlafen, Essen, Vergütung der Spesen, einen kleinen Spesenvorschuss. Das ist alles, bis wir den Rothenberg-Fall geknackt haben. Ein fairer Vorschlag?“
    Ich sah ihn an. Er mußte wirklich in der Klemme stecken.
    Er bemerkte meinen Blick. „Damit wir klarsehen“, stellte er fest. „Meine Verbindungen mögen ein wenig eingefroren sein durch die Zeit im Knast, aber sie reichten aus, um mir einen einträglichen Job zu verschaffen, wenn’s keine andere Möglichkeit mehr gäbe. Aber die Chancen stehen dann dafür, daß mir wieder einer wie du in die Quere kommt, und bevor ich noch einmal ein paar Jahre in Kauf nehme, würde ich ihn umlegen. Spürnase und Grips hab ich selber, was ich von dir brauche, ist Vernunft und Skrupel.“
    Das nenne ich die Karten auf den Tisch legen. Er wurde mir mit jeder Sekunde sympathischer. Schließlich sah ich ihn prüfend an und dachte: Er war so erpicht auf diese Chance, und wollte mir keine Schwierigkeiten machen. Warum, zum Teufel, also nicht?
    Er merkte es meiner Miene an und grinste erleichtert.
    Ich hielt ihm die Hand entgegen. „Und hundert die Woche, bis ich mir über deine Qualitäten klargeworden bin“, sagte ich.
    Er

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