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045 - Die Blut GmbH

045 - Die Blut GmbH

Titel: 045 - Die Blut GmbH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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dort?“
    „Gann“, knurrte die Stimme. „Tommie Gann. Und jetzt hör mal zu, du lebensmüde Type!“
    Jetzt endlich fiel bei mir der Groschen. Tom war es. Und das bedeutete Ärger!
    „Dann schieß mal los“, sagte ich ungerührt.
    „Ich habe deinen sauberen Freund hier verschnürt. Wir warten auf dich. Wenn du bis neun nicht hier bist, mach ich ihn kalt.“
    Klick! Das schien es gewesen zu sein. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Halb neun. Viel Zeit blieb mir nicht.
    „Etwas Unangenehmes?“ fragte Barbara.
    Ich nickte. „Besser läßt es sich nicht beschreiben. Ich muß weg. Wenn ich. mich bis Viertel nach neun nicht gemeldet habe, dann versuche Erik zu erreichen. Er soll den Inspektor und ein paar Männer in mein Büro schicken.“
    Ich eilte zur Tür, während Barbara mir besorgt nachsah.
    „He, was ist?“ rief Sonja. „Gebt ihr euch keinen Kuß zum Abschied?“
    Wir starrten sie verblüfft an.
    „Ihr seid so unromantisch“, klagte sie. „Der Held zieht in eine gefährliche Schlacht. Es ist doch eine gefährliche Schlacht?“ wandte sie sich an mich.
    „Natürlich“, stimmte ich bei.
    „Und die liebliche Maid“, fuhr sie fort, „gibt ihm …“
    „Du wirst gestatten, Schwesterchen“, unterbrach sie Barbara wütend, „daß ich Harry küsse, wann es mir beliebt!“
    „Ich gestatte nicht! Ihr küßt euch jetzt!“ Sie sah uns auffordernd an. Ihre Miene war streng, aber ihre Augen funkelten vor Vergnügen. „Los. Los! Oder soll ich Vater einen kleinen Tip geben?“
    „Erpresserin!“ zischte Barbara.
    Ich nahm sie in die Arme, bevor sie noch mehr zischen konnte. Dann zahlten wir eine ganze Menge mehr Lösegeld, als Sonja verlangt hatte. Schließlich sagte sie: „Ihr solltet aber auch Eure Schlacht nicht vergessen, edler Held.“
    Ich war drauf und dran gewesen.
     

     
    Ich wußte, daß ich vorsichtig sein mußte. Es war mir auch klar, daß ich in eine Falle ging, aber ich hatte keine andere Wahl. Es war kurz vor neun, als ich in der Nähe meines Büros den Wagen abstellte. Ich hatte noch ein paar Minuten Zeit, die Lage zu erkunden. Vielleicht ergab sich eine überraschende Chance, Freddie aus der Falle herauszuholen, bevor sie hinter mir zuschnappte.
    Ich befand mich in der Parallelstraße. Die Häuser waren hier vierkanthofartig, mit einem Hof in der Mitte und Haustoren in den beiden parallelen Straßen. Es war bereits dunkel. In der engen Straße war der Mond nicht zu sehen, aber der Himmel spiegelte sein Licht wider.
    Das Haustor war verschlossen. Ich klopfte am Fenster des Hausmeisters, der mich kannte, weil ich diesen Weg in mein Büro nicht zum ersten mal nahm. Es war nie schwierig gewesen, ihn mit einem Trinkgeld bei guter Laune zu halten.
    Er öffnete mir auch gleich eilfertig. „Wieder einmal?“ meinte er.
    Ich nickte.
    „Wer ist es diesmal?“
    „Ein paar üble Typen.“
    Er nickte vor sich hin. Und ich stieg leise hinter ihm her. „Einen Schnaps?“ fragte er.
    Das schlug ich ihm nie aus. Diesmal warf ich einen Blick auf die Uhr. Sechs vor neun. Ich hatte das Gefühl, daß ich ihn brauchen konnte. So folgte ich ihm in seine Wohnung. „Aber einen verdammt raschen“, sagte ich und sah nervös zu, wie er eingoss.
    „Genießen Sie ihn. Jeder kann der letzte sein.“ Die Äußerung eines Gemütsmenschen, aber das war mir nichts Neues; nur seine joviale Art, freundlich zu sein.
    Ich genoß den Schnaps eine ganze Minute lang. Dann huschte ich die Treppen hinab zum Hof. Der Hausmeister schloß auf, viel zu laut für meine überreizten Nerven. Fünf vor neun. Wenn sie den Hof im Auge behielten, würde es schwierig werden. Aber ich nahm an, daß es ihnen genügt hatte, die Hoftür abgesperrt zu finden, und den Schlüssel innen hängen zu sehen. Ich winkte dem Hausmeister dankend zu und schlich über den Hof. Nichts geschah. Dann kletterte ich hoch bis zum Stiegenhausfenster des Halbstocks. Das ließ sich mit einem kleinen Trick aufdrücken. Ich stieg ein, die Schuhe in der Hand, und lauschte.
    Absolut nichts regte sich. Langsam und mit angehaltenem Atem stieg ich hinab. Ich erreichte den Keller unangefochten. Das war verdammt ungewöhnlich. Irgend etwas stimmte nicht. Keiner schien nach mir Ausschau zu halten. Sie konnten doch nicht so einfältig sein, in meinem Büro auf mich zu warten. Wer garantierte ihnen denn, daß ich wirklich allein kam?
    Ich erreichte die Bürotür und lauschte. Von drinnen kam ein leises Stöhnen, aber sonst herrschte Stille. War Tom wirklich so

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