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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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mündete. Diesen Weg nahmen die Laster, die mit ihrer Ladung die Warenstapel auf den Verkaufstischen fütterten. Falls Pat und seine Komplicin diesen Ausgang kannten, war es zu spät. Dennoch trat ich hinaus auf die Straße. Ich kam an einem schmalen Fenster vorbei, hinter dem - eine Art Pförtner saß.
    »Sind hier vor ein paar Minuten ein Mann und eine Frau herausgekommen, die es eilig hatten?« fragte ich, nachdem ich ihn bei der Lektüre eines Magazins gestört hatte.
    »Mann!« sagte er und beäugte mich wie ein Kind, dem man erklären soll, warum der Himmel blau ist. »Hier laufen soviel Menschen herum, daß es gar nicht mehr auffällt!«
    Ich wagte eine vorsichtige Erkundigung. »Warum sind Sie dann überhaupt da?«
    Wieder diese verzeihende Resignation, mit der man die Fragen eines Kindes über sich ergehen läßt: »Es könnten ja auch mal Gangster darunter sein. Haben Sie es nun kapiert, Mister?«
    Ich war nahe daran, eine stille Träne zu weinen, doch ich verbiß mannhaft meinen Schmerz.
    Auf der Straße war nichts Auffälliges zu bemerken. Ich blieb einen Augenblick stehen und sah mich um. Unsere Boys waren noch nicht da, doch sie mußten jeden Moment auf tauchen. Ich hoffte innig, daß Pat Delmonico und die Frau noch in dem Gebäude stecken möchten. Dann hätten wir eine geringe Chance gehabt, sie noch zu fassen. Groß war sie nicht, denn dieses Riesengebäude mit seinen Zehntausenden von Besuchern hermetisch abzusperren, war einfach unmöglich. Auch eine gründliche Durchsuchung war aussichtslos.
    Als ich den Kopf wandte, sah ich etwa hundert Yard weiter oben einen Wagen aus den parkenden Fahrzeugen herausfahren. Einen Chrysler Barracuda, gelb mit schwarzem Verdeck. Das Nummernschild konnte ich nicht ausmachen, aber ich war ziemlich sicher, daß mir da vorn Pat Delmonico und seine schlagfertige Begleiterin durch die Lappen gingen.
    Ich stürzte wieder zurück und suchte mir eine Telefonzelle. Von dort aus rief ich die Verkehrsabteilung der City Police an und bat unsere Kollegen von der Stadtpolizei, die Insassen aller gelbschwarzen Barracudas zu überprüfen.
    In einer Stadt, in der Hunderttausende von Wagen zugelassen sind, würde das eine Menge Verkehrsstockungen und Ärger mit sich bringen. Aber vielleicht hatten wir Glück. Vielleicht konnten die Cops den Barracuda stellen, bevor er in einer Garage verschwand.
    Ich traf Phil, wie er die eben eingetroffenen Kollegen auf die Eingänge des Warenhauses verteilte. Sie reichten kaum aus, um die Menschenmenge, die ein und aus strömte, im Auge zu behalten. Ich begab mich wieder einmal in eine Telefonzelle und forderte von den umliegenden Revieren Detektive an. . '
    Als ich wieder auf meinen Freund stieß, verließ eben Joe Purvis das Warenhaus. Dale Winter schlich hinter ihm her wie ein geprügelter Hund. Purvis blieb einen Augenblick stehen, als er uns sah. Es schien, als wolle er uns etwas sagen.
    »Na, Purvis«, sagte ich. »Haben Sie Ihre Tochter gefunden?«
    Er warf einen Blick in die Runde. Die Männer, die da herumstanden, fielen ihm natürlich auf. Purvis zögerte eine Sekunde mit der Antwort. Dann gab er sich einen Ruck.
    »Sie können Ihre Spürnasen zurückpfeifen, Cotton. Kim besucht ihre Tante. Good bye.«
    »Woraus schließen Sie, daß unsere Leute Ihrer Tochter wegen hier sind, Mr. Purvis?«
    »War nur eine Idee von mir.« Er wedelte mit seiner fetten Hand.
    »Purvis!« sagte ich scharf, und er fuhr noch einmal herum. »Glauben Sie nicht, daß es an der Zeit wäre, den Mund aufzumachen?«
    »Bilden Sie sich nicht soviel ein, Cotton. Sie riechen den Kuchen, noch bevor das Mehl gemahlen ist, he?«
    »Wann haben Sie die Nachricht erhalten?« fragte ich. »Und wo lebt diese Tante?«
    »Zum Teufel!« knurrte er. »Mischen Sie sich nicht in meine Privatangelegenheiten, wenn Sie sich Ärger ersparen wollen!«
    ***
    »Klarer Fall!« sagte ich zu Phil, der Joe Purvis mit aufeinandergepreßten Lippen nachschaute, wie er mit Dale Winter im Schlepptau abzog. »Sie haben das Mädchen geschnappt und Purvis gedroht, es umzubringen, wenn er nicht auf ihre Forderung eingeht. Deshalb erfindet er den Besuch bei der Tante. Wenn man wüßte, was das für Forderungen sind, könnte man auf den Täter schließen.«
    Phil schwieg.
    »Es steht fest, daß Delmonico seine Hand im Spiel hat«, fuhr ich fort. »Zwei Morde bis jetzt und eine Menge Leute, die sich verkrochen haben. Schwierig, festzustellen, in welcher Weise sie in die Sache verwickelt sind.« Ich schickte

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