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0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

Titel: 0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorsichtig aufs Bett. Mir fiel ein, daß das Roosevelt-Krankenhaus ganz in der Nähe war. »Wo ist das Telefon?« fragte ich das Mädchen.
    »Im Wohnzimmer, Sir.«
    »Bleiben Sie hier.« Ich hastete ins Wohnzimmer und rief das Hospital an. Man versprach mir, sofort die Ambulanz und einen Arzt zu schicken.
    Ich ging ins Bad und schnupperte an dem Flakon. Kein Zweifel. Er enthielt eine Säure. Wer hatte die Säure in den Flakon gefüllt? Ich packte den Flakon vorsichtig in mein Taschentuch und stellte ihn beiseite.
    Dann ging ich zurück zu Daisy Cullers.
    ***
    Ich fuhr mit dem Ambulanzwagen und Daisy Cullers zum Roosevelt-Krankenhaus in der 59. Straße. Ich wartete, bis man Erste Hilfe geleistet hatte, und erfuhr, daß es sich um Säureverbrennungen zweiten Grades handelte. »Ich fürchte, die Ärmste wird zeit ihres Lebens gezeichnet sein«, schloß der Arzt.
    »Zum Glück ist das Gesicht verschont geblieben«, murmelte ich.
    »Ja«, nickte er. »Es hätte leicht schlimmer kommen können. Wenn niemand bei ihr gewesen wäre, um ihr aus der Wanne zu helfen —.« Er unterbrach sich und zuckte vielsagend mit den Schultern.
    »Was war das für eine Säure?«
    »Keine Ahnung. Das muß der Laborbefund feststellen. Ich kann nur wiederholen, daß sie Glück hatte. Das Wasser und die Seife haben die Wirkung beträchtlich gemildert, dazu ihre Eigenart, einen Badeanzug in der Wanne zu tragen, obwohl der schwarze, den sie trug, fast völlig zerfressen ist von der Säure.«
    Ich verabschiedete mich von dem Arzt und fuhr zur Dienststelle. Ich tippte einen Bericht und lieferte ihn mit dem Flakon im Labor ab.
    Dann ging ich nochmals ins Office. Phil war nicht da, aber er hatte mir einen Zettel hinterlassen.
    »War bei Tommy McCalls Wirtin« stand darauf. »Konnte mir nicht viel über McCall sagen. McCalls Freundin heißt Helen Fisher und wohnt in der 48. Straße, Nummer 1167. Wenn du Lust hast, kannst du sie ja mal besuchen.«
    Ich hatte keine Lust, aber ich fuhr trotzdem hin.
    Es war abends gegen zehn Uhr, als ich in der fünften Etage eines älteren neunstöckigen Apartmenthauses an Miß Fishers Tür klingelte. Niemand öffnete. Ich hörte, daß im Inneren der Wohnung ein Radio spielte, und klingelte abermals. Vielleicht war Miß Fisher gerade im Bad.
    Niemand kam an die Tür.
    Ich versuchte es ein drittes Mal. Das Radio wurde abgestellt, aber in der Diele rührte sich nichts. Ich wurde ungeduldig. Ich klingelte länger und energischer.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, jäh und ungestüm. Im Rahmen der Tür stand ein Mann. Er war groß, muskulös und höchstens fünfundzwanzig Jahre alt. Bekleidet war er mit einer grauen Flanellhose und einem roten Wollhemd. Auf der Tasche des Hemdes war eine goldene Krone aufgestickt, aber von dem Adel, den sie verkörperte, war weder im Gesicht noch in der Haltung des Burschen etwas zu sehen.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie?« fauchte er mich an.
    »Ich möchte zu Helen —« begann ich.
    Weiter kam ich nicht.
    Er packte mich am Jackett und riß mich in die Wohnung. Noch ehe ich begriffen hatte, was ihn erregte, zog er einen knallharten Schwinger hoch, der mich vergessen ließ, weshalb ich gekommen war. Ich vergaß es nur für zwei oder drei Sekunden. In diesem Moment nämlich begann der Bursche, mich mit den Füßen zu traktieren. Das machte mich munter. Es machte mich gleichzeitig wütend. Es gibt ein paar Dinge, von denen ich glaube, daß sie sich mit der menschlichen Würde nicht vereinbaren. Fußtritte gehören dazu.
    Er griff an. Die Art, wie er vorging, ließ den routinierten Fighter erkennen. Ich blieb in der Defensive und bemühte mich, die Deckung geschlossen zu halten. Ich brauchte Luft und einen klaren Kopf, um die Situation in den Griff zu bekommen.
    Er merkte, worauf es mir ankam, und forcierte das Tempo. Ich hielt mit ihm und ließ ihn leerlaufen, so gut es ging. Allmählich wurde ich warm.
    Ich hielt es für eine gute Idee, ihn auf Distanz zu bringen und knallte ihm einen rechten Haken ans Kinn, der ihn zu einem verblüfften Augenzwinkern veranlaßte. Ich setzte die Linke nach und traf ihn hart.
    Er wurde unruhig. Ich verstärkte das Tempo, wechselte meine Schläge fast regelmäßig ab und, tänzelte ununterbrochen vor ihm her, daß er mich womöglich schon doppelt sah.
    Ein rechter Haken gab ihm den Rest. Er flog gegen die Wand und ging zu Boden. Auf den Knien blieb er liegen, keineswegs kampfunfähig oder gar ohnmächtig, aber doch ziemlich benommen. Er begriff, daß der

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