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0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

Titel: 0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
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Helen. Das hilft mir schon weiter.«
    Das Mädchen brachte mich zur Tür. »Geben Sie gut auf sich acht«, sagte sie plötzlich. »Sie sind der letzte in der Keihe der Leute, die Hugh was am Zeuge flicken wollten. Die anderen wurden inzwischen aus dem Rennen geworfen. Die wenigsten davon haben ein ordentliches Begräbnis bekommen.«
    Ich schaute sie an. »Können Sie mir Namen nennen?«
    »Nein. Nur eins möchte ich Ihnen noch sagen. Hugh ist bloß ein Strohmann.«
    »Ein Strohmann?« echote ich verblüfft.
    »Ja«, erwiderte Helen leise. »Der große Boß ist ein anderer. Niemand kennt ihn. Niemand außer Hugh!«
    ***
    Der große Boß.
    Niemand kennt ihn. Niemand außer Hugh.
    Ich fuhr also zu ihm. Ich wußte, wer er war. Ich kannte jede Zeile, die die Polizeiakte von ihm enthielt. Ich wußte, wie er aussah, aber ich hatte ihm noch nicht gegenübergestanden.
    Es ist nicht sehr erquicklich, mit Syndikatsbossen zu reden. Man hat dabei zu oft das Gefühl, am kurzen Ende zu sitzen. Die Burschen kennen die Stärke ihrer Position. Es sind im allgemeinen keine Gassen-Ganoven, es sind selten die düsteren Typen, die man in Hollywood-Filmen der B-Klasse zu sehen bekommt. Es handelt sich fast ausschließlich um Leute mit guten Manieren und wachem Verstand.
    Syndikatsbosse legt man nicht so leicht aufs Kreuz. Wenn das möglich wäre, gäbe es keine. Der Jammer ist, daß sie mit dem Terror regieren und daß nur wenige Leute den Mumm haben, diesem Terror zu trotzen.
    Wie gesagt, Syndikatsbosse sucht man nur dann auf, wenn man sicher ist, mit ihnen Ball spielen zu können. Aber selbst dann kann es passieren, daß das Spiel einen anderen Verlauf nimmt, als man zu hoffen glaubte. Aber Donald war ja gar nicht der Boß. Er war nur der Manager. Er war der Strohmann. Jedenfalls behauptete das Helen.
    Deshalb wollte ich mit Donald sprechen. Ohne festgelegten Schlachtplan. Ich wollte seine Reaktion beobachten, wollte sehen, wie er mit einigen Fragen fertig wurde. Aber als ich vor seinem Haus hi.elt, kam mir ein anderer Gedanke.
    Ich fuhr zur 57. Straße.
    Es war dreiundzwanzig Uhr zwanzig, als ich den Wagen etwa zwanzig Meter von dem Haus entfernt in eine Parklücke lenkte.
    Ich stieg aus und marschierte bis zur Nummer 1134. In Daisy Cullers Wohnung brannte Licht. Ich fuhr mit dem Lift nach oben und klingelte. Ich mußte mich einige Zeit gedulden, dann wurde die Tür von dem Mädchen geöffnet. Sie trug einen türkisfarbenen Schlafrock, dessen Kragen mit Straußenfedern besetzt war. Ängstlich blickte sie mir in die Augen. »Ja, Sir?«
    »Darf ich ’reinkommen?«
    Sie zögerte. »Ja, bitte«, sagte sie dann. Sie führte mich ins Wohnzimmer. Ich sah sofort, daß zwei Whiskygläser auf dem kleinen runden Tisch standen. Der Ascher war voller Kippen. In der Luft hing der Qualm vieler Zigaretten.
    »Sie hatten Besuch?« fragte ich.
    »Mein Freund«, sagte sie und lächelte unsicher.
    Das Mädchen war leidlich hübsch. Rotblond, mit sehr zartem Teint und großen, naiv wirkenden Augen. Ich spürte, daß dieser Eindruck trog. Das Mädchen war nicht naiv. Der Morgenrock, den sie anhatte, gehörte bestimmt Daisy Cullers. Vermutlich hatte ihn sich das Mädchen ausgeliehen.
    »Waren Sie im Krankenhaus?« fragte sie mich.
    »Hm. Es sieht böse aus. Verbrennungen, die bleiben werden. Aber das Gesicht hat ja nichts abbekommen.«
    »Ja, es ist schrecklick!«
    »Wann hat Miß Cullers das letzte Bad genommen?«
    »Gestern. Sie badet jeden Tag.«
    »Hat sie das Badeöl benutzt?«
    »Ich habe es ihr persönlich in die Wanne geschüttet.«
    »Wann war das?«
    »Morgens gegen elf Uhr.«
    »Demnach ist das öl zwischen gestern und heute ausgewechselt worden«, sagte ich.
    »Aber wer soll es denn getan haben?«
    »Das versuche ich gerade herauszufinden.«
    »Es waren nur zwei Besucher da«, erinnerte sie sich.
    »Nämlich?«
    »Laura Edwards und Jack Baker.«
    »Wer ist Jack Baker?«
    »Miß Cullers Anwalt.«
    »Was wollte er?«
    »Ich weiß es nicht, Sir, aber er kommt mindestens einmal in der Woche.«
    »Wovon lebt Miß Cullers?«
    »Sie ist vermögend.«
    »Das ist ein dehnbarer Begriff. Wie groß ist das Vermögen, und woher stammt es?«
    »Sie ist geschieden. Ihr Mann hat sie mit einer hohen Summe abgefunden.«
    »Ich wußte nicht, daß sie schon einmal verheiratet war. Wie lange ist sie schon mit Laura Edwards befreundet?«
    »Das ist keine Freundschaft«, meinte das Mädchen. »Miß Cullers hat gern viel Betrieb um sich. Fast jeden Abend ist etwas

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