0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls
nicht drin. Ich bin nicht verpflichtet, irgendwelche Aussagen zu machen. Niemand kann mich dazu zwingen. Das ist doch richtig, nicht wahr?«
»Das ist richtig«, gab ich zu. »Und es ist falsch. Wenn Sie uns nicht unterstützen, werden Leute wie Hugh Donald Weitermorden können.«
»Suchen Sie sich andere Leute, die gegen ihn aussagen! Ich wette, es gibt Dutzende von Leuten, die Donald reingelegt hat,«
Ich nickte. »Dutzende, die genau wie Sie denken«, sagte ich bitter.
»Ich bin keine Zeugin, wie Sie sie brauchen«, meinte das Mädchen. »Ich habe nur ein paar Informationen aus zweiter Hand. Das ist alles.«
»Okay, dann geben Sie mir diese Informationen. Vielleicht kann ich etwas damit beginnen.«
»Sicher würden Sie damit eine Menge beginnen!« höhnte sie. »Als erstes würden Sie Donald auf die Bude rücken. Sie würden ihm klarmachen, woher Ihre Weisheiten stammen, und er würde nieht zögern, mir zu zeigen, wie er über meine Plauderfreudigkeit denkt. Nee, das ist nicht zu machen.«
Ich lehnte mich zurück. »Na, der Tod Ihres Freundes ist Ihnen jedenfalls nicht sehr nahegegangen.«
»Soll ich Tränen vergießen, weil ich einen Kerl losgeworden bin, der mich geprügelt hat? Eigentlich schulde ich Donald sogar ein Dankschreiben!«
»Wer, glauben Sie, hat die beiden erschossen?«
»Keine Ahnung.«
»Meinen Sie, daß es Edwards getan hat?«
»Stan Edwards? Quatsch! Der sollte auf der Fahrt mitgenommen werden und nicht mehr zurückkehren. Weder Tommy noch Buck waren Anfänger. Die beiden hatten sich vorher bestimmt davon überzeugt, daß Edwards keine Waffe bei sich hatte.«
Ich nickte. Diese Gedanken waren logisch. »Es war also eine dritte Person im Wagen«, sagte ich. »Diese dritte Person saß vermutlich am Lenkrad. Als Trench und McCall mit Stanley ausstiegen, um ihn zu töten, schoß der dritte Mann.«
»Wer sagt Ihnen, daß es ein Mann war?«
»Niemand. Vielleicht war es eine Frau«, sagte sie.
»Fay Sutherland?«
Helen Fisher starrte mich an. »Sie wissen also Bescheid?«
»Ich habe mir dies und das zusammengereimt.«
»Was wollen Sie dann noch hier?«
»Fragen stellen. Das gehört zu meinem Beruf. Fay Sutherland kann nämlich keine mehr beantworten.« — »Wieso?«
»Sie wurde ermordet. Wußten Sie das nicht?«
»Nein.«
»Erschossen. Vom Dach des gegenüberliegenden Hauses aus«, sagte ich. »Das ist komisch.«
»Ich kann nichts Komisches daran finden.«
Helen Fisher winkte ab. »Legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Sie wissen, wie ich es meine. Warum hat er Fay Sutherland umbringen lassen, warum?«
»Kennen Sie viele aus der Bande?«
»N-nein«, sagte Helen zögernd.
»Aber ein paar?«
»Einen gewissen Charly und Red Barter.«
»Wer von den beiden würde den Auftrag erhalten haben, Fay Sutherland zu töten?«
»Red, nehme ich an. Aber das kann ich nicht mit Gewißheit sagen. Verdammt, ich quaßle viel zuviel!«
»Ihre Informationen werden von mir vertraulich behandelt«, versicherte ich. »Sie können sich darauf verlassen.«
Sie blickte mich an. »Mein Vater war ein Säufer, und meine Mutter ernährte uns aus dem Erlös von Sachen, die aus Ladendiebstählen stammten. Die Bullen besuchten uns ziemlich oft. Mutter wurde häufig erwischt, und zuletzt verdächtigte man sie auch dann, wenn sie gar nicht geklaut hatte. Vater neigte im Suff zum Randalieren und wurde Fremden gegenüber gewalttätig. Wie gesagt, die Polypen gingen bei uns ein und aus. Ich fürchtete und haßte sie. Ich weiß heute, daß das dumm ist und daß wir an ihren Besuchen die Schuld trugen, aber als Kind sieht man die Dinge anders, und von diesem Haß, von dieser Abneigung ist etwas hängengeblieben. Ich kann Bullen nicht ausstehen.«
»Na, jetzt haben Sie sich’s ja von der Seele geredet«, sagte ich.
»Es sitzt drin. Für immer.«
»Wer ist Donalds Killer?«
»Seine Leute schrecken vor nichts zurück. Ich halte aber Red für Hughs zuverlässigsten Mann.«
»Wissen Sie, wo er wohnt?«
»Er ist den ganzen Tag mit Donald zusammen, er ist gewissermaßen sein Gorilla.«
»Wer ist dieser Charly? Wie heißt er mit vollem Namen?«
»Keine Ahnung. Tommy hat ihn oft erwähnt, daher kenne ich ihn.«
»Warum mußte Edwards sterben?«
»Laura ist Donalds Freundin.«
Ich stieß einen dünnen Pfiff aus. »Woher wissen Sie das?«
»Von Tommy natürlich«, sagte sie ungeduldig. »Er war die einzige Informationsquelle, die ich hatte… zumindestens, soweit es Hugh Donald betraf.«
»Danke,
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