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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und senkte seine Stimme, bevor er antwortete: »Um Gottes willen, nehmen Sie den Namen nicht leichtfertig in den Mund. So etwas ist gefährlich.«
    »Sie kennen ihn aber.«
    »Ja.«
    »Dann erklären Sie uns bitte, wer er ist.«
    Der Blinde schüttelte den Kopf. Er nahm sogar die Brille ab. Wir schauten gegen eine grauweiße Masse, mit denen seine Augenhöhlen ausgefüllt waren. »Nie werde ich Ihnen zu diesem Thema Rede und Antwort stehen. Niemals!«
    »Aber wenn er doch eine Gefahr darstellt, müssen wir ihn vernichten«, sagte Suko.
    »Das kann niemand.«
    »Wir sind Spezialisten.«
    Der Blinde setzte die Brille wieder auf. »Das Geheimnis um seine Existenz ist nicht hier zu lösen. Sie müssen in den Sumpf. Nur dort finden Sie seine Spuren.«
    »Wollen Sie uns führen?« fragte ich.
    Harold Fenton zuckte zusammen. Er drehte sogar den Kopf in meine Richtung, als wollte er mich anschauen. »Wissen Sie eigentlich, was Sie da von mir verlangen?«
    »Ja, fast Unmögliches.«
    »Nicht nur fast, wir drei werden unser Leben verlieren, wenn es zum Kampf kommt. Wir stehen immer unter Kontrolle. Sie weiß alles.«
    »Udexa?« Ich hatte geflüstert, und der Blinde legte seinen Zeigefinger auf die Lippen.
    »Nicht so laut. Er hat seine Ohren überall.«
    »Wer, sie oder es?«
    »Beides, Mr. Sinclair. Beides.«
    »Wir mögen es nicht, wenn Unschuldige getötet werden. Deshalb frage ich Sie noch einmal. Wollen Sie uns helfen, das andere oder das Böse zu stellen und zu vernichten?«
    Da er mir sofort keine abschlägige Antwort gab, hatte ich Hoffnung. Er drehte den Kopf zum offenen Fenster hin, als hätte er Furcht davor, daß sein Bruder etwas mitbekommen könnte. Dann hob er die Schultern und sagte leise: »Es ist wirklich schlimm.«
    »Das haben wir uns gedacht.«
    »Also sollten wir uns entscheiden«, murmelte er und sprach die nächsten Worte mehr zu sich selbst. »Wenn man fast siebzig Jahre alt ist, hat man vom Leben nicht mehr allzuviel zu erwarten. Vielleicht kann ich mit einer guten Tat noch etwas beim Herrgott aus dem Feuer reißen. Jeder hat gesündigt, auch ich.«
    »Heißt das, das wir fahren?«
    Er nickte. »Ja, ich erkläre euch den Weg. Wir werden ein Boot nehmen müssen.«
    »Gut, wo bekommen wir das?«
    Der Blinde erhob sich und tastete nach seinem Stock, der neben dem Küchentisch lehnte. »Keine Sorge, ich regele alles, auch mit meinem Bruder«, sagte er leise und ging zum Fenster.
    Die beiden stritten sich plötzlich, weil sich Garry darüber aufregte, daß sein Bruder mit uns gehen wollte. Er warnte ihn vor gewissen Gefahren, aber der Blinde blieb stur. »Ich habe noch etwas gutzumachen, Garry.«
    »Du wirst es nicht mehr bereuen können!«
    »Weshalb nicht?«
    »Warte es ab!« Garry drehte sich um und verschwand fast fluchtartig von seiner Arbeitsstätte.
    Wir wunderten uns darüber. War es tatsächlich nur Besorgnis um seinen Bruder, die ihn so extrem reagieren ließ? Danach fragte ich den blinden Mann.
    »Nein, das ist es wahrscheinlich nicht. Es gibt noch einen anderen Grund.«
    »Über den Sie aber nicht sprechen wollen.«
    »So ist es.« Dann drehte er sich um und ging mit fast forschen Schritten auf die Tür zu. »Kommen Sie mit. Wenn Sie ein Auto haben, können wir bis zu einer gewissen Stelle fahren. Die alte Eiche ist es. Dort bekommen wir auch ein Boot.«
    ***
    Harold Fenton war uns trotz seiner Blindheit ein guter Führer gewesen. Die alte Eiche hatte er uns beschrieben, wir konnten den Weg nicht verfehlen und staunten über diesen mächtigen jahrhundertealten Baum, dessen Zweige dem Haus des Bootsverleihers den nötigen Schatten spendeten und ihm auch, denn er saß auf einer Bank, nuckelte an seiner alten Shagpfeife und schaute uns aus halb zusammengekniffenen Augen entgegen.
    Da ich am Steuer saß, half Suko dem Blinden aus dem Wagen.
    »Ha!« rief Harold Fenton. »Du sitzt wieder vor deiner Hütte, Potter. Ich rieche den Tabak.«
    »Bei dem Wetter ist es draußen am besten.«
    Wir gingen näher. Potter machte auf mich einen gemütlichen Eindruck. Im Hintergrund lag der Sumpf, der jenseits des Hauses auf eine gewisse Art und Weise kultiviert worden war, denn Potter hatte in den Schilfgürtel eine Schneise gehackt, damit auch ein Steg in die grünbraune Oberfläche des Sumpfes führen konnte.
    Zahlreiche Insekten umtanzten und umzirpten uns. Sie hatten in diesem Monat Hochsaison.
    »Willst du ein Boot mieten?« fragte Potter.
    »Nein, nicht ich. Meine beiden Begleiter.«
    Potter verengte

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