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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Telefon klingelte. Mr. High nahm ab und gab mir dann den Hörer.
    Es war Tim Harras, und ich konnte am Lärm hören, daß er aus einer Zelle an einer verkehrsreichen Straße sprach.
    »Ich habe gute Aussichten bei Larosse. Hörte eben nebenbei, daß Mr. Miller gleich in sein Hotel zurück will, da er verreisen muß. Können Sie damit etwas anfangen, Jerry? Ich sehe nämlich nirgends Leute von Ihnen. Ich dachte, der Laden würde beschattet?«
    »Wird er auch, zwei sind mindestens da. Keine Sorge und vielen Dank. Ich mische gleich mit.«
    Überraschenderweise traf ich noch vor Danny Miller im Hotel ein. Welche Kollegen ihn im Augenblick unter ihren Fittichen hatten, wußte ich nicht. Die dauernden Verschiebungen der Truppen wurden von der Leitstelle geregelt.
    Ich wartete unten im Empfang, bis ich Miller kommen sah, und fuhr mit ihm nach oben. Erst als wir den Lift verlassen hatten, zückte ich meinen Ausweis. Er schien kaum überrascht zu sein. Er stieß die Tür seines Zimmers auf, machte eine einladende Handbewegung und ging voran, als ich abwartete.
    »Joshua läßt grüßen«, sagte ich.
    »Wer ist denn das?«
    Die Frage kam so prompt und kalt, daß ich genau wußte, er war darauf vorbereitet.
    Langsam drehte er sich um und ergriff das Haustelefon.
    »Miller, 605, ich möchte einen Siphon Soda, Eis und Bourbon. Ja, danke.«
    Er setzte sich in einen Sessel, schlug die Beine übereinander und brannte sich gelangweilt eine Zigarette an.
    »Seit wann arbeiten Sie beim Fernsehen, und was machen Sie da?« wollte' ich wissen.
    Er ließ sich viel Zeit mit der Antwort und sagte dann lässig: »Arbeiten ist übertrieben. Ich bin mehr in der Ausbildung. Ich möchte Kameramann werden.«
    An der Tür klopfte es, und er rief: »Come in!«
    Ein niedliches Mädchen mit Häubchen und Tändelschürze erschien mit einem Tablett, das sie auf den Tisch stellte.
    »Moment«, sagte Miller, nachdem er seine Brieftasche durchgesehen hatte, und ging zum Kleiderschrank, den er öffnete.
    Ich war darauf gefaßt, daß er mit einer Pistole wieder erscheinen würde, doch es kam anders.
    Er brachte eine kleine Kassette, die er am Tisch aufschloß. Er nahm einen Fünfzig-Dollar-Schein heraus und reichte ihn dem Mädchen, das zwischen uns stand. Im gleichen Augenblick gab er dem überraschten Mädchen einen kräftigen Stoß, daß es mit Schwung auf mich zuflog.
    Bevor wir uns ganz entwirrt hatten, war Miller schon aus der Tür. Er hatte aber keine Zeit mehr, sie abzuschließen, obwohl draußen der Schlüssel steckte. Er raste den Korridor hinunter und schwang sich durch das Fenster auf die Feuerleiter. Als ich gefolgt war, sah ich eben noch ein Bein verschwinden.
    Mit Mädchen hatte noch keiner nach mir geworfen.
    Am offenen Fenster steckte ich vorsichtshalber erst einmal meinen Hut heraus. Prompt knallten zwei Schüsse von oben herunter. Dann hörte ich die eiserne Leiter wieder dröhnen. Er war jetzt sicher auf dem Dach. Die beiden Nebenhäuser waren um einige Stockwerke höher und über Steigeisen zu erreichen.
    Als sein Kopf oben an der Kante erschien, schoß ich sofort, und er zog sich zurück. Wir waren im sechsten Stock gestartet, und nach dem achten kam schon das große Flachdach.
    Ich erreichte die Kante und sah ihn zuerst nicht.
    Dann blitzte es hinter einem Schornstein auf. Die Kugel pfiff weit an mir vorbei. Schnelle Sprünge verrieten, daß er nach rechts auf das Nebenhaus zueilte.
    Hinter einem anderen Schornstein ging er in Deckung und schoß erneut. Diesmal etwas besser, mein Hut ruckte leicht.
    Ich fand diese ganze Flucht ausgesprochen dumm. Er mußte wissen, daß er an der glatten Wand auf den eisernen Winkelstangen ein deutliches Ziel abgeben würde. Ich hatte'ihn aber unterschätzt. Er wußte hier oben besser Bescheid als ich.
    Meine Position war ungünstig, weil er jetzt die Breite eines Doppelschornsteins als Deckung hatte, während meine Deckung gefährlich schmal war. Ich mußte drei große Sprünge machen, um mich besser zu sichern. Vorher aber schoß ich genau dahin, wo er eben den Kopf um die Ecke stecken wollte. Die Kugel riß ein paar Ziegelbrocken ab.
    Gleichzeitig sprintete ich los. Als ich zum dritten Sprung ansetzte, wurde mein linker Fuß festgehalten. Ich überschlug mich, hatte plötzlich keine Beine mehr, weil sie frei in der Luft schwebten, und dann rutschte ich ab.
    An dieser Stelle, der Seite zur Straße, war das Dach abgeschrägt und ging gut anderthalb Yard im Winkel von etwa 45 Grad nach unten.
    Ehe ich

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