Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
schieße sofort.«
    Nach einem trockenen Lachen kam höhnisch hinterher:
    »Und damit Sie wissen, wo der Hammer hängt: Ich zittere nicht mehr, mein Freund.«
    Phil stand so ungünstig wie nur möglich. Er brauchte mindestens drei Sprünge bis zur nächsten Deckung, und dazu mußte er sich auch noch erst umdrehen. Wenn der alte Mann wirklich eine Pistole in der Hand hielt, war jeder Versuch im Augenblick aussichtslos.
    Von den Schreibtischen her war eine schwache Bewegung zu hören, dann wurde ein Telefonhörer abgenommen. Als schon zwei Zahlen gewählt waren, machte Phil eine fast unmerkliche Drehung.
    In der nächsten Sekunde ploppte ein gedämpfter Schuß, der Phil den Hut vom Kopf riß.
    »Ich sagte, Sie sollten sich nicht rühren. Dies ist eine 22er mit langem Lauf und Schalldämpfer, falls Sie wissen, was das heißt.«
    Phil wußte nur zu gut über die Treffsicherheit dieser Waffe Bescheid.
    Der alte Mann drückte die Gabel nieder und wählte noch einmal. Es war genau herauszuhören, daß er die einzelnen Zahlen ertastete, bevor er die Scheibe drehte. Er ließ also keinen Blick von Phil.
    »Hallo. Ja… hier… Habe einen Hai im Netz. Folgte mir vom Lokal aus.«
    Ein dumpfes Murmeln kam durch die Membrane, nach kurzem »Okay« flog der Hörer auf die Gabel.
    ***
    Am Donnerstagmorgen überschlugen sich bei uns die Dinge.
    Von der Revier wache in Queens erfuhren wir, daß zwei Cops den Killer Jo am geöffneten Sarg von Harry Reyss erwischt' hatten. Kein Wort hat er seitdem gesagt. Wir ließen ihn in unser Office bringen, wo er sein verstocktes Schweigen fortsetzte. Nachdem wir ihm lange genug erfolglos zugeredet hatten, kam er in eine stille, abgelegene Zelle, die nur durch ihr kahles, graues Schweigen schon manchen harten Knaben weich gemacht hatte.
    Gleichzeitig traf die Alarmmeldung ein, daß Phil verschwunden war. Sein Wagen wurde neben einem Hydranten in Brooklyn entdeckt.
    Sam Steinberg, unser bester Spurensicherungs-Mann, nahm sich den Chevy mit zwei Kollegen bei uns im Hof vor. Auf ihre Gründlichkeit konnte ich mich verlassen.
    Nach den Berichten von Evans und Jackson, die inzwischen längst abgelöst waren, hatte Phil auf den Chemiker gewartet. Seine beiden Kollegen waren Cale gefolgt, der das Haus nicht mehr verlassen hatte, wie die Ablösung berichtete. Erst an diesem Morgen war er wie üblich in sein Büro gefahren.
    Ich drückte auf sämtliche Knöpfe.
    Für die Großfahndung nach dem Chemiker Harold Looke wurde die New York City Police eingeschaltet. Die Überwachung von Cale, Larosse und Dan Miller wurde so' verstärkt, daß uns keiner aus der Zange kommen konnte.
    Als ich damit durch war, kam Sam Steinberg herauf.
    »Wir sind noch nicht ganz fertig«, knurrte er, nahm ein Blatt Papier und malte Buchstaben darauf. Dann schob er es mir zu.
    ROR SWEETS las ich in Druckbuchstaben und sah Sam fragend an.
    »Das hat jemand hinten im Wagen auf dem Boden in den Stahlrahmen geritzt«, erklärte er. »Er hat dazu eine abgebrochene Büroklammer benutzt, die daneben lag. Dadurch fiel ich überhaupt erst darüber. Das könnte Phil gewesen sein, der hinten am Boden des Wagens gelegen hat, denn ich fand ein paar Haare, die ganz so aussahen, als seien sie absichtlich ausgerissen worden. Ich war schon im Labor damit. Sie gehören ziemlich einwandfrei Phil. Die Buchstaben sind mehr geraten als gelesen, weil er das sicher während der Fahrt gemacht hat.«
    Sam nahm ein neues Blatt und malte weiter.
    »ROR kann auch ROB oder BOR oder BOB heißen. SWEETS ist ebenso unsicher. Das W könnte ein M sein und der letzte Buchstabe eine Fünf. Der Trennungsabstand war klar. Mache dir was daraus.«
    Damit verschwand er.
    Ich ging zum zweitenmal an diesem Morgen zu Mr. High und legte ihm die Entdeckung vor. Wir rieten zehn Minuten daran herum, ohne von der Stelle zu kommen, und landeten dann wieder bei unserem Hauptproblem.
    »Nachdem dieser Chemiker auf getaucht ist, dürfte klar sein, daß es sich um Rauschgift handelt. Ich kann nur nicht begreifen«, sagte ich, »was ein Fernsehsender damit zu tun haben kann. Daß er dazu gehört, wissen wir jetzt. Die-Testsendungen waren ein großer Bluff und nur Tarnung für etwas anderes. Und doch ereignete sich nichts. Nur Patsy Pail, das arme Mädchen ist blindlings in etwas hineingetappt. Ich hätte große Lust, den ganzen Laden hochgehen zu lassen.«
    »Sicher«, nickte Mr. High. »Aber haben Sie einen einzigen stichhaltigen Grund, der eine Haussuchung rechtfertigt, Jerry?«
    Das

Weitere Kostenlose Bücher