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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich versah, stand ich auf der Dachrinne und preßte krampfhaft die Unterarme auf die Teerpappe.
    Die Dachrinne federte, aber sie hielt noch, obwohl ich etwas Metallisches reißen hörte. Die Arme hatten kaum einen Halt, weil die Kante halbrund war und ich keine Kraft in die Arme legen konnte. Der Winkel war zu ungünstig.
    Hinter mir nichts — acht Stockwerke tiefer die Straße. Wieder knirschte es zu meinen Füßen.
    Da sah ich, was meinen Fuß gehalten hatte. Ein kurzes dickes Kohr, das eine Handbreit über dem Boden abgesägt war! Es ragte steil nach oben und war jetzt von meiner linken Hand knapp einen Fuß entfernt. Um es zu erreichen hätte ich hochfedern müssen, was die Blechrinne mir sehr wahrscheinlich übelgenommen hätte. Einem solchen plötzlichen Druck würde sie unweigerlich nachgeben.
    Ein Schuß peitschte auf. Das Geschoß sirrte dicht an meinem Kopf vorbei. Der Gangster hatte meine Lage erkannt.
    Ich schoß zurück.
    Mit nur einer Hand konnte ich mich nicht lange halten. Das Knirschen zu meinen Füßen hielt an.
    Dann riß ich mir die Krawatte unter dem Kragen hervor, preßte beide Enden hinter dem Mittelfinger der Linken zusammen und warf die Schleife nach vorn. Sie berührte das Rohrstück und glitt ab. Ich versuchte es noch einmal. Die große Schlaufe fiel diesmal richtig und umschlang meinen einzigen Anker.
    Ich baute auf die Festigkeit der Kunstfaser und zog. Die Krawatte wurde etwas länger, aber sie hielt.
    Wieder fiel ein Schuß. Ich schoß im gleichen Moment zurück. Unter mir erklang ein widerliches metallisches Reißen, dann war die Dachrinne unter meinen Füßen verschwunden.
    Ich hing nur noch mit der Linken an den Nylonfäden meiner Krawatte. Ich legte die Pistole aufs Dach, preßte die Hand flach auf den Teer und stemmte mich hoch, bis ich beide Ellbogen aufstützen konnte. Zwei rasche Schüsse in Millers Richtung, dann war ich oben und mit einem Sprung hinter dem Schornstein.
    Der Gangster hatte von meiner Rettung nichts bemerkt.
    Jetzt erst sah ich die Dachklappe, die neben seinem Schornstein lag. Er wollte gerade die Luke heben, hob vorher aber noch einmal seine Waffe. Ich drückte ab.
    Krachend fiel die Luke zurück. Miller stieß einen Schrei aus.
    Da tauchte drüben Steve Dillaggio auf. Er hielt seine Pistole schußbereit, und auf ein kurzes Zeichen robbten wir nach rechts und links auseinander. Ich sah Miller zuerst und sprang sofort ab.
    Er lag quer über der Klappe und hatte die rechte Hand auf den linken Unterarm gepreßt.
    Während Steve Millers Pistole aufhob, riß ich dem Verletzten die Jacke herunter, zog ein Taschentuch heraus und machte damit am Oberarm einen Knebel.
    Der Gangster war so verstört, daß er sogar »Thanks« sagte.
    Leider blieb es vorerst dabei. Auch als er nachher vernehmungsfähig war und verhört werden sollte, hielt er sich an die Methode Joshuas, der ebenfalls noch immer schwieg.
    ***
    Nach dem kurzen Anruf des Chemikers war es einen Augenblick totenstill gewesen. Phil hatte ausreichend Zeit, sich maßlos darüber zu ärgern, daß er auf den Alten hereingefallen war.
    »Nehmen Sie die Arme ruhig herunter«, erklang es dann hinter ihm. »Hände auf den Rücken und Finger verschränken. Wenn sie hoffen, daß - ich dahin komme, haben Sie sich geirrt.«
    Phil hörte, wie ein Sessel gerückt wurde, und dann nahm der alte Mann Platz. Die Hand mit der Pistole lag sicher genau ausgerichtet auf der Tischplatte.
    Dies war eine von den blöden Situationen, die sich unverhofft ergeben konnten. Man mußte sich, um den Gegner zu bluffen, vertrauensselig zeigen. Dieser tatsächlich gebrechliche Mann hatte noch ein paar schauspielerisch wirksame Gebrechen hinzugefügt und dadurch besser geblufft.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis die Haustür geöffnet wurde, Schritte den Gang herunter kamen und jemand in das Büro trat.
    Er sagte kein Wort, schien sich einen Augenblick zu besinnen und kam dann auf Phil zu.
    Genau im richtigen Augenblick wirbelte Phil herum, sah nur ein paar Augen über einem schwarzen Tuch, packte mit beiden Händen die Arme des Mannes, riß sie hoch und wollte ihn auf den Chemiker zustoßen, der ein Stück dahinter stand.
    Da blitzte in der rechten Hand des Mannes etwas auf. Zischend fuhr eine widerliche Dunstwolke auf Phils Kopf zu. Sie lag etwas zu hoch, doch Phil hatte im falschen Moment eingeatmet. Er beugte jetzt den Kopf, um einen freien Atemzug zu bekommen, da traf ihn eine neue Ladung, die besser gezielt war.
    Er konnte die Arme des

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