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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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New York Times an, melden Sie sich mit Rockefeiler Center. Er soll hier anrufen. Ferner Anruf bei MA 3 —6419, Stichwort Eiskaffee, sofort zu mir herkommen, wenn es geht. Alles klar, Myrna?«
    »Ja, Jerry, ich rufe Sie wieder an.«
    Ich verabschiedete mich, nahm gelassen Platz und schwieg. Wilm Hilcock pfiff leise den Yankee Doodle. Larosse hatte eine ausgesprochen ungesunde Gesichtsfarbe und wischte sich mehrfach über die Stirn.
    ***
    Fünf Minuten später klingelte es. Es war Myrna.
    »Jerry, Fred Scopa und Sammy Dobster werden die Papiere besorgen und Ihnen überbringen. Stichwort Eiskaffee wird etwa in einer halben Stunde da sein. Tim Harras ruft Sie gleich an.«
    »Danke.«
    Ich hatte kaum aufgelegt, als es wieder klingelte. Diesmal war es der Kriminalreporter.
    »Hallo, Jerry. Was ist los?«
    »Ich wollte nur nicht, daß Sie etwas versäumen, Tim. Bleiben Sie greifbar.«
    »Okay, danke.«
    Ich machte die Tür zum Vorzimmer auf und sagte der Sekretärin:
    »Wenn Mr. Barrow kommt und zu Mr. Larosse will, schicken Sie ihn bitte gleich herein, ja?«
    Sie nickte leicht erstaunt, und ich zog mich zurück. Meine Gespräche hatte sie nicht abhören können. Ich wußte von Tim Harras, daß hier ein Kontrollgeräusch eingebaut war, das wie ein lautes Ticken klang, wenn sich jemand in die Leitung schaltete.
    Zwölf Minuten lang herrschte andächtiges Schweigen im Raum. Es war fast nur das Atmen voh Larosse zu hören. Er schmorte jetzt im eigenen Saft, und seine Nerven waren bündelweise ausgefranst. Whisky und Zigaretten gaben ihm noch etwas Haltung.
    Dannn kam der kleine dicke Diener herein. Er sah zuerst nur Larosse und sagte in der Tür:
    »Ich soll die Zwölfer und Fünfzehner Filme holen.«
    Dann bemerkte er uns, sagte »Excuse«, und wollte sich wieder verziehen. Wahrscheinlich sah er die Angst in den Augen von Larosse. Aus dem Rückzug wurde jedoch nichts, Wilm Hilcock drückte schnell die Tür zu und blieb vor ihm stehen.
    »Geben Sie sie schon her, die Zwölfer und die Fünfzehner«, ermunterte ich den Sendeleiter.
    Er gab sich einen Ruck und stand auf. Ein paar Minuten später hatte er aus einem Wandsafe sechs Filmkassetten herausgeholt und auf seinen Schreibtisch gepackt.
    Da klopfte es. Gleichzeitig ging die Tür auf. Fred Scopa und Sammy Dobster traten ein. Fred gab mir einen dicken Manila-Umschlag, den ich dankend auf unseren Tisch legte.
    »Sie haben doch sicher einen transportablen Film-Umspulapparat da, ja?« fragte ich Larosse.
    »Sicher«, beeilte er sich, »ich holte ihn eben.«
    »Das ist nett, meine beiden Kollegen werden Ihnen helfen.«
    Ich gab Scopa einen Wink. Er und Sammy Dobster nahmen Larosse in die Mitte.
    Zehn Minuten später waren sie mit dem Apparat zurück. Scopa gab mir einen kleinen Zettel.
    »Unsere Schatten von dem Diener sind auch unten«, stand darauf.
    »Gut«, sagte ich, »wieder frei für Leitstelle. Fred, paß bitte nebenan auf. Das Mädchen darf nur die Auskunft geben, daß Larosse zu einer Besprechung auswärts ist. Sammy, bleib bitte im Wagen, falls etwas über Funk läuft, was uns interessieren könnte.«
    Beide zogen ab. Larosse füllte sich ein neues Glas. Er rauchte jetzt Kette. Sein dicker Hausgeist saß abseits auf einem Stuhl und stierte vor sich hin.
    Ich legte den ersten Film ein und drehte langsam die Kurbel. Worauf ich wartete, wußte ich nicht. Ich konnte mir nicht jedes einzelne Bild ansehen, ich drehte ruhig weiter. Als der Film durch war, war ich genauso klug wie vorher. Ich nahm als nächste, die unterste Kassette.
    Nach vielleicht zehn Metern Film kam der erste weiße Fleck, oder vielmehr etwas, was so aussah wie ein weißer Fleck. Ich sah ihn mir genauer an und staunte.
    Ich drehte weiter und siehe da: Eine weiße Stelle folgte der anderen in regelmäßigen Abständen. Ich hielt inne und dachte lange nach.
    Dabei achtete ich weder auf meinen Kollegen noch auf unsere beiden Haft-Aspirantfen, aber ich fühlte, daß sie mich beobachteten.
    Schließlich fiel mir Professor Hicks von der New York High School ein. Sein Steckenpferd war Umweltforschung. Unter dem Panier segelten alle möglichen Wissenschaften und deren Grenzgebiete. Ich rief die High School an, doch der Professor war nicht da.
    Ich bekam seine Privatnummer und erreichte ihn sofort. Das war erstaunlich, denn meistens war in solchen Fällen der dringend benötigte Mann in Urlaub. Ich machte dem Schicksal eine leichte Verbeugung.
    Ich erzählte ihm in einer komprimierten Fassung, was bisher geschehen

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