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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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war, wobei ich keine Namen nannte. Dann teilte ich ihm die soeben gemachte Entdeckung mit.
    Er war sofort im Bilde.
    »So«, sagte er, »bis jetzt nur das. Wie ist der Abstand, messen Sie mal nach.«
    Ich tat es und gab ihm das Ergebnis.
    »Das sind zwölf«, sagte er, »das reicht nicht. Die Erfahrung hat gelehrt, daß man fünfzehn pro Minute geben muß. Sie werden da also noch mehr finden. Aber damit können Sie nicht viel anfangen, Mr. Cotton, denn das ist nicht strafbar. Es kann natürlich noch anderes dahinterstecken. Es ginge etwa folgendermaßen…«
    Dann kam ein Fünf-Minuten-Vortrag, der mir die letzte Aufklärung brachte, beziehungsweise die vorletzte, denn mir fehlte immer noch das Entscheidende.
    Als ich gerade aufgelegt hatte, meldete Larosse sich sofort.
    »Wir haben damit nur Experimente gemacht, um zu sehen, ob und wie so etwas läuft. Niemand hatte Schaden davon.«
    Ich gab überhaupt keine Antwort. Damit kam er zu spät. Wenn alles so harmlos war, wie er es jetzt drehen wollte, dann hätte er sofort beim ersten Besuch meiner Kollegen die Karten offen auf den Tisch legen können.
    Wieder klingelte das Telefon. Es war das Office mit Walter Reads aus der Leitstelle.
    »Jerry, eben rief Sam Steinberg aus Hoboken an. Er hat Spuren von Kokain gefunden. Laboruntersuchung fehlt allerdings noch, aber er ist ziemlich sicher, daß auch noch Derivate des Mophins in der Mischung vorhanden sind.«
    »Danke, Walter, das hat mir genau gefehlt.«
    Ich sah Larosse eine Weile schweigend an und fragte dann:
    »Wissen Sie, was C17 H21 04N ist?« Er verkrampfte die Finger, schüttelte zuerst den Kopf und fragte dann dumm: »Ist das ein… ein Medikament oder so?«
    »Es ist das Alkaloid des Coca-Strauches, das unter dem Namen Kokain bekannt ist. Außerdem wissen Sie das auch. Auf Rauschgift steht Zuchthaus. Gerade jetzt sind die Gerichte besonders wild darauf. Packen Sie aus, bevor es zu spät ist, Larosse.«
    Ich ließ den »Mister« absichtlich weg, und er spürte diese moralische Ohrfeige sofort. Er stützte den Kopf in beide Hände und schien mit sich zu ringen.
    Während ich wartete, sah ich eine verstohlene Bewegung des Dieners, die ich knapp aus den Augenwinkeln bemerkte, ohne hinzusehen.
    Barrow hatte sich etwas zur Seite gedreht und zog jetzt die rechte Hand langsam vom Knie zurück. Er ließ sie einen Augenblick auf dem Oberschenkel liegen und faßte dann mit einer harmlosen Bewegung in die rechte Jackentasche.
    Mit einem Satz war ich neben ihm, doch bevor ich ihn ganz erreicht hatte, kam die Hand schon heraus und schleuderte eine glatte blanke Röhr von der Größe einer halben dicken Zigarre in den Raum.
    Es war eine Tränengasbombe für den Hausgebrauch, die augenblicklich loswolkte.
    Sie lag einen halben Yard neben dem linken Fuß von Larosse. Während Wilm Hilcock an die Tür sprang und sie besetzte, riß ich Larosse den linken Schuh vom Fuß, kippte ihn seitlich und stieß die kleine Bombe, die jetzt heftig zischte, in den Schuh. Ich jagte an das Fenster, hielt mich nicht lange mit dem Riegel auf, sondern drückte eine Scheibe mit dem Ellbogen ein. Im nächsten Augenblick flog der Schuh mit seinem niederträchtigen Inhalt in einen Lichthof, wo er jetzt den größten Teil des Inhalts versprühen konnte.
    Mir tränten schon die Augen. Jetzt riß ich beide Fensterflügel auf, wodurch augenblicklich frische Luft in das Zimmer strömte.
    Weil Syd Barrow von allen Figuren dieses Dramas die harmloseste zu sein schien, hatten wir ihn nicht durchsucht, aber ständig unter Beobachtung gehabt. Wir holten die Durchsuchung jetzt nach, aber weiter hatte er nichts bei sich, weil er hier kaum mit Schwierigkeiten rechnen konnte. Das kleine Bömbchen trug er wohl als eine Art Talisman ständig bei sich. So nach dem Motto: Man kann nie wissen.
    Larosse war ehrlich erschrocken. Solche Methoden gehörten nicht zu seinem Lebensstil.
    Die Folge dieses Schocks war, daß er endlich auspackte. Er war jetzt weich und fürchtete, alles allein ausbaden zu müssen. Er sprudelte nur so. Er begann mit seinem Spielpech und der Überweisung der 20 000 Dollar aus Baltimore, mit der man ihn kaufte. Bartlett erschien als Verbindungsmann und stellte klare Forderungen, die sich aber nur auf das bezogen, was Larosse unmittelbar anging. Er mußte die Testfilme vorbereiten, und während der drei Veranstaltungen war Bartlett der Techniker, dem ich beiwohnte, war Bartlett auch in Brooklyn, und Dan Miller sprang zum erstenmal für ihn im Sender

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