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0454 - Der blutrote Zauberteppich

0454 - Der blutrote Zauberteppich

Titel: 0454 - Der blutrote Zauberteppich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und erreichte das Trockene, wo ich mich auf einem mit kleinen Kiesstücken bedeckten Steinboden niederließ.
    Kaum hatte ich mich gesetzt, begann ich zu frieren. In dieser unterirdischen Welt war es saukalt.
    Meine nasse Kleidung klebte wie eine zweite Haut am Körper. Ich mußte niesen und gleichzeitig husten. Da war eine Erkältung im Anmarsch.
    Die Dunkelheit empfand ich als bedrohend. Sie war ein Schatten, der sich immer mehr zusammenzog, so daß ich ein würgendes Gefühl spürte, daß sich um Hals und Brust legte.
    Ich stand auf.
    Meine Lampe wurde wieder einmal zu einem Retter. Ich holte sie hervor und schaltete sie ein.
    Der scharfe Halogenstrahl tötete einen Teil der Finsternis an. Wie mit dem Lineal gezogen, durchbrach er die dumpfe Finsternis, traf nasse Wände, glitt auch über den Boden, wo der kleine Kies im fahlen Licht glänzte, und warf auch blitzende Reflexe auf die Wasserfläche, als ich mich mit der Lampe in der Hand drehte.
    War ich allein?
    Bis jetzt hatte ich keinen Menschen entdeckt, ging einige Schritte zur Seite und stellte dabei fest, daß diese unterirdische Höhle schon ziemlich große Ausmaße besaß.
    Hatte sie auch einen Ausgang?
    Ich ging vom Wasser weg, leuchtete nach links und hörte sie, bevor ich sie noch sah.
    Es war ein schreckliches Stöhnen und Atmen. Mir rann eine Gänsehaut über den Rücken. Im nächsten Moment blieb ich abrupt stehen, denn im Schein der Lampe, sah ich die vier ausgemergelten Gestalten, die sich langsam vom Boden erhoben.
    Gestalten, die aussahen wie Zombies!
    ***
    Mit lebenden Leichen hatte ich schon oft zu tun gehabt. Ich wußte auch, daß es sie zu allen Zeiten gegeben hatte. Nur war damals der Ausdruck Zombie noch nicht geläufig gewesen.
    Sie taten mir nichts, obwohl sie bewaffnet waren. Sie standen da und starrten mich an.
    Ich ließ sie ebenfalls nicht aus dem Blick. Erste Zweifel stiegen in mir hoch, ob es sich bei diesen Gestalten tatsächlich um Zombies handelte. Die Augen der Untoten besaßen zumeist einen tumben Ausdruck. Auch deren Gesichter waren entsprechend, bei diesen Männern hier trafen diese Dinge nicht zu.
    Sie waren normal, und ich konnte sie durchaus als erschöpfte Menschen bezeichnen, die in dieser Höhle einen gewissen Schutz gefunden hatten.
    Weder sie noch ich sprachen. Aber ich machte den Anfang und ging auf sie zu.
    Die vier Männer packten die Griffe der Schwerter fester. Ihre Kleidung war schmutzig, sie selbst sahen ausgemergelt aus. Vielleicht schafften sie es nicht einmal, die Waffen zu heben, gewettet allerdings hätte ich darauf nicht.
    Ich erkannte das Mißtrauen auf ihren Gesichtern. Die Augen hatten einen lauernden Ausdruck angenommen, sie trauten mir nicht, hielten mich für einen Feind.
    Ich hatte Zeit genug gehabt, um über die neue Lage nachzudenken, und war zu dem Ergebnis gekommen, daß es sich bei ihnen bestimmt nicht um königstreue Personen handelte. Da traf eher das Gegenteil zu.
    »Wer seid ihr?« fragte ich und lauschte dabei dem Echo meiner eigenen Stimme nach.
    Die vier Gestalten rührten sich nicht. Nur in ihren Gesichtern zeichnete sich ab, daß sie über meine Frage nachdachten. Ich wollte sie nicht blenden und drehte die Lampe etwas zur Seite, so daß die Gesichter mehr im Schatten lagen.
    Der größte von ihnen, es war wohl der Anführer, löste sich aus der Gruppe und ging mit schweren, schlurfenden Schritten vor. Er hatte beide Hände dabei auf den Schwertgriff gelegt. Es sah so aus, als wollte er sich abstützen. Der Blick seiner Augen wirkte müde, gleichzeitig auch wachsam.
    »Kann man Euch als Freund oder als Feind sehen?«
    Allein die ausdrucksvolle Stimme bewies mir, daß dieser Mann etwas Besonderes sein mußte. In mir keimte so etwas wie Vertrauen hoch, das ich den Männern entgegenbrachte.
    »Es kommt darauf an. Ich bin kein Freund der Soldaten, wenn das etwas hilft.«
    »Dann seid Ihr auch keiner des Königs?«
    »Bestimmt nicht.«
    Der Mann nickte. Er hatte dunkles Haar, das bis zum Hals wuchs und sein ausgemergeltes Gesicht umschloß. »Ihr kommt nicht von hier. Ihr sprecht unsere Sprache, aber anders. Wer hat Euch geschickt?«
    »Niemand. Ich kam von allein.«
    »Ihr lügt.«
    »Nein. Ich heiße John Sinclair und komme aus England.«
    Der Mann drehte sich um. Er sprach mit seinen Freunden. Ich verstand kein Wort, bis er sich wieder mir zuwandte und mich auf die Lampe ansprach.
    »Es ist eine Taschenlampe«, erklärte ich.
    »Was bedeutet das?«
    Ich lächelte. »Vielleicht werde ich

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