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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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Lokal noch nicht geräumt?«
    »Sie glauben doch diesen Unsinn nicht, Mr. Cotton? Das ist doch verrückt. Sechs Bomben hier in der City-Bar! Und Pussy… diese Denise ist doch Pussy, nicht wahr? Nein, da hat sich jemand einen Scherz erlaubt. Jemand, der mir das Geschäft vermiesen will. Sie wissen, die Konkurrenz…«
    Bird hatte sich in Eifer geredet. Ich sah, daß er schwitzte, sein Kopf war rot geworden.
    Kurz danach unterhielten wir uns mit Norma, die Pussy am Telefon gehört haben wollte. »Aber Sie können sich doch täuschen«, wandte ich ein. »So gut kannten Sie diese Pussy doch gar nicht.«
    »Ich habe sie einwandfrei erkannt. Und deshalb hat sie auch eingehängt, nachdem ich sie mit ,Pussy angesprochen habe!«
    Norma ließ sich nicht beeinflussen, und ich mußte ihr recht geben. Die Reaktion der Anruferin war zumindest bemerkenswert.
    »Sie haben Pussy persönlich gekannt?«
    »Ja — in den drei Tagen, in denen sie bei uns war, haben wir mehrfach miteinander gesprochen.«
    Inzwischen waren unsere Sprengstoffkollegen eingetroffen. Sie hatten ein paar Cops mitgebracht, die den Gästen klarmachten, daß wegen einer dringenden Angelegenheit die Bar vorübergehend geräumt werden müsse. Mr. Bird protestierte zwar, aber er hielt sich gut. Wahrscheinlich wollte er nicht allzuviel Wirbel machen.
    »Wie sah Pussy aus?« fragte ich Norma, als wir weitermachen konnten.
    »Eine Kleinigkeit größer als ich, Puppengesicht, hübsch, interessant, auffallend dunkle Augen, toller Kontrast zum hellblonden Haar, das übrigens nicht echt war.«
    »Nicht echt? Also gefärbt?«
    »Nein«, antwortete Norma, »nicht gefärbt, diese Pussy trug eine Perücke.«
    »Warum haben Sie uns das nicht früher gesagt?« fragte ich scharf.
    »Weil ich nicht daran gedacht habe.« Ich spürte eine neue Fährte. Meine Müdigkeit war plötzlich verflogen.
    Jetzt schaltete sich Bird ein. Man merkte, daß ihm die Beherrschung immer schwerer fiel.
    »Ich glaube, wir hatten unsere Meinung über Pussy schon längst gebildet«, sagte er scharf und heftig.
    »Sie meinen im Zusammenhang mit Wieczorski?« fragte Phil.
    »Genau!« nickte Bird.
    »Ich vergaß, Ihnen etwas zu berichten, Bird«, schaltete ich mich wieder ein. »Miß Denise, alias Mrs. Wieczorski, ist mit Sicherheit nicht in diese Angelegenheit Platenberg verwickelt. Wir haben sie gestern gegen 19 Uhr auf freien Fuß…«
    Norma lachte laut auf. Wir schauten sie verwundert an. Bird zeigte sich peinlich berührt.
    »Miß Norma, ich muß doch bitten!«
    »Sorry«, sagte Norma, »aber ich mußte wieder daran denken, wie Denise, unser gutes Stück aus Paris, gestern abend unten ins Lokal kam…«
    »Sie war hier?« wunderte ich mich. »Ja«, sagte Bird, »sie hat mir eine kleine Szene gemacht.«
    Ich ging nicht weiter darauf ein. »Jedenfalls muß es trotzdem eine Pussy gegeben haben, die auch in Platenbergs Wohnung war.«
    Bird nickte.
    »Würden Sie die Stimme dieser Pussy jederzeit wiedererkennen?« fragte ich Norma.
    »Natürlich!« antwortete Norma wie aus der Pistole geschossen. »Aber glauben Sie denn, daß die noch einmal anruft? Ich glaube es nicht!«
    »Ich auch nicht, Miß Norma…« sagte ich mutlos.
    Es war kurz nach fünf, und die vier Männer in dem rot-weißen 65er Ford gähnten abwechselnd vor sich hin. Sie standen am Fahrbahnrand der Nassau Street und schauten mit rotgeränderten Augen zur Ausfahrt der Tiefgarage des Nassau Street Building.
    Die sommerliche Morgensonne lag bereits über New York, und selbst in den tiefen Straßenschluchten zwischen den Wolkenkratzern war es fast taghell.
    »Bist du dir darüber im klaren«, knurrte Gardener unwirsch vor sich hin, »daß es keine Stunde mehr dauert, bis wir hier verschwinden müssen?«
    Die Frage war an Diarez gerichtet, doch Bob Vellano, der Strippenabschneider, gab Antwort.
    »Warum denn?« fragte er.
    »Hier, wo wir stehen, ist von sechs Uhr früh bis acht Uhr abends Halteverbot!«
    »Es ist noch keine sechs!« entschied Diarez. Er glaubte, damit die Diskussion beendet zu haben.
    Die drei anderen Gangster jedoch kämpften gegen die Müdigkeit, und sie empfanden es als Erleichterung, endlich ein Thema gefunden zu haben, das sie wachhalten konnte.
    »War ja auch Mist«, sagte Talbot, »diesem Pherson seinen Büroapparat außer Betrieb zu setzen!«
    »Wenn wir es nicht getan hätten, wüßten wir jetzt noch nicht, daß dieser Kerl die Bullen verständigt hat«, sagte Diarez mit Nachdruck.
    »Jetzt wissen wir es dafür genau«,

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