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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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Platenberg nicht erneut starb.
    Also konnte nur ein dritter Mord den beiden ersten einen Sinn geben.
    Der Mörder fuhr langsam, obwohl es auf Sekunden ankam.
    Er wußte, daß es nur Minuten dauern konnte, bis sein Wagen gesucht werden würde. Auf allen Straßen und Wegen. In der City und in den Randgebieten, in den Parks, an den Flußufern, zwischen Wiesen und in Steinbrüchen, in Parkhäusern und auf Parkplätzen, auf Highways und in Tunnels.
    Trotzdem fuhr der Wagen langsam. Fast lautlos glitt er dahin. Die Straße war leer, obwohl sie nicht weit von der City entfernt lag.
    Die Scheinwerfer griffen in das Dunkel der Nacht. Sie suchten nach dem Opfer des dritten Mordes. Und sie fanden einen Menschen, der sich zuerst in einem rhythmischen Auf und Ab zweier leuchtender Punkte bemerkbar machte.
    Der Mörder am Steuer des Wagens überlegte. Wie kann ich diesen Radfahrer am besten erfassen? Er darf nichts merken, ehe es passiert ist, er darf nicht in die Dunkelheit fliehen können.
    Der Zuiall kam der Bestie zur Hilfe. Im Scheinwerferlicht tauchte ein Schild auf. Baustelle! Und ein zweites Schild: Geschwindigkeitsbegrenzung.
    Dann die Barriere, mit der die halbseitige Straßensperrung angezeigt wurde.
    Im Scheinwerferlicht vor sich sah der Mörder den Mann auf dem Fahrrad und bog auf die linke Fahrbahnseite. Nach rechts konnte der Radfahrer nicht mehr ausweichen.
    Der Wagen aber war plötzlich nicht mehr lautlos. Der Motor heulte wild auf; das Fahrzeug machte einen Sprung nach vorn.
    Der Mann auf dem Fahrrad erschrak, machte eine schlingernde Bewegung, riß im letzten Bruchteil der Sekunde vor dem Zusammenprall entsetzt die Hände von der Lenkstange.
    Ein Zufall rettete den Radfahrer. Das Vorderrad streifte einen Stein, geriet aus der Richtung, und das Rad schleuderte nach links.
    Der Wagen raste vorbei, seine Rücklichter verschwanden im Dunkel, ohne daß der Radfahrer, der im weichen Rasen neben der Straße gelandet war, das Kennzeichen sehen konnte.
    Der Wagen aber fuhr in schneller Fahrt weiter, bog in eine andere Straße ein, die durch den Forest Park wieder der Stadt entgegenführte.
    An dieser Straße stand ein Mann. Er blickte dem herankommenden Wagen entgegen und hob die Hand.
    Der Wagen fuhr auf ihn zu und verlangsamte die Fahrt.
    Der Mann am Straßenrand trat einen Schritt vor. In diesem Moment aber schoß der Wagen mit Vollgas vor. Wild drehten die Räder durch, als der Motor erneut auf heulte. Die losbrüllenden Pferdestärken übertönten den Entsetzensschrei des Mannes.
    Wenige Yard weiter kam der Wagen mit schreienden Pneus zum Stehen. Die Scheinwerfer erloschen. Der Fahrer stieg aus und ging ganz langsam auf den Mann zu, der Sekunden vorher noch am Straßenrand gestanden hatte; den Mann, der jetzt das dritte Opfer war.
    Schnelle Hände durchsuchten seine Taschen und nahmen einige Gegenstände heraus.
    Der Täter wuchtete den Körper des Überfahrenen vom Straßenrand hoch und schob ihn durch die offene Tür auf den Fahrersitz. Das Opfer regte sich nicht. Der Mörder nahm aus dem Handschuhkasten einen runden Gegenstand, eine Dose, nahm den Deckel ab und betätigte einen Knopf.
    Es gab nur ein leises Knacken.
    Dann entfernte sich die Gestalt in die Dunkelheit, verschwand schnell und lautlos zwischen den Bäumen, hinter denen die Lichter von Richmond Hill leuchteten.
    Jetzt! dachte der Mörder nach 180 Schritten. Aber er hatte nicht richtig gezählt. Es dauerte noch einige Sekunden.
    Die Gestalt sah im Dunkel einen grellen Blitz, hörte die berstende Explosion einer Sprühdose voller TNT.
    Henry R. Platenberg war wieder einmal gestorben, dachte der Mörder.
    ***
    »Sie brauchen nichts mehr zu gestehen«, sagte ich zu Webster, »wir wissen ohnehin, daß Ihre Frau die bewußte Pussy war.«
    Langsam erhob sich Webster von seinem Stuhl. Mit großen Augen schaute er mich an. Sein Blick wanderte zu Phil und wieder zu mir zurück.
    Ich sah es ihm an, daß plötzlich die Wut in ihm hochstieg.
    »Sie Idiot!« sagte Webster.
    Ich nahm es hin, weil ich seine Erregung verstehen konnte.
    »Marylin war nicht Pussy. Ich will Ihnen sagen, wer Pussy ist. Gehen Sie hin, holen Sie sich dieses Weib, das an allem schuld ist, diese, diese…«
    »Wen sollen wir uns holen?« fragte Phil.
    Diese Frage paßte mir nicht, und ich wartete Websters Antwort nicht ab.
    »Ihre Frau war Pussy, wir haben den Beweis. Ihr Tod ist der Beweis, und außerdem hatte sie eine Bombe bei sich!« sagte ich deshalb schnell.
    »Vielleicht waren sie es

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