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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stromstößen geworden. Sein Kinn klappte haltlos nach unten, der Mund blieb offen stehen. Ich sprang auf ihn zu. Er knickte in den Knien ein und wäre gefallen, wenn ich ihn nicht aufgefangen hätte.
    Ich blickte über die Schulter des Verletzten in das Treppenhaus, aber ich konnte niemanden sehen. Ich hörte nur die leichtfüßigen Schritte eines Fliehenden. Dann ertönte ein leicht quietschendes Geräusch .Die Lifttür hatte sich geschlossen.
    »Rufen Sie den Portier an«, schrie ich der wie erstarrt neben mir stehenden Cloe zu. »Er soll sofort alle Ausgänge sperren.«
    Cloe gab sich einen Ruck. Sie hastete zum Telefon.
    »James«, schrie Eunice hinter mir. »Was ist mit ihm?«
    »Das haben Sie ja gehört«, sagte ich grimmig. »Fassen Sie mit an. Wir müssen ihn auf die Couch legen.«
    »Ist er tot?«, hauchte Eunice. Sie zitterte am ganzen Körper. Ich schüttelte den Kopf. Wir brachten Roderick ins Wohnzimmer und legten ihn dort auf die Couch. Er hatte zwei Kugeln abbekommen. Sie waren in die Schulter gedrungen.
    »Wohnt ein Arzt im Haus?«, fragte ich.
    »Ja… Aber der ist Psychoanalytiker«, erwiderte Eunice. »Wie konnte das nur passieren?«
    »Darüber können wir uns später unterhalten. Roderick braucht einen Arzt.«
    »Dr. Freshman, er hat seine Praxis im übernächsten Haus«, meinte Eunice. »Ich rufe ihn an.«
    Cloe erschien auf der-Türschwelle. Sie war eine Kreolin, etwa fünfundzwanzig Jahre alt und leidlich hübsch. Nur der Mund war zu groß und prall geraten. »Ich habe dem Portier Bescheid gesagt, Sir.«
    Eunice eilte an das Telefon. Roderick schlug die Augen auf. Er blinzelte leicht. Vorsichtig wandte er den Kopf und sah 22 mich an. »Nicht sprechen«, sagte ich. »Der Arzt wird gleich hier sein.«
    »Ich…«, begann Roderick. Dann sank sein Kopf zur Seite. Er hatte das Bewusstsein verloren.
    ***
    »Das Haus hat zwei Vorder- und einen Hinterausgang«, sagte der Portier. »Außerdem besteht noch der Zugang zur Kellergarage. Die-Vorderausgänge konnte ich trotz des Protestes einiger Leute geschlossen halten, aber die anderen Ausgänge konnte ich nicht kontrollieren.«
    »Sie haben doch die Schüsse gehört?«, fragte ich.
    Er nickte. »Und ob. Erst dachte ich, irgendetwas sei explodiert. Ich wusste nicht, in welcher Etage es passiert war und schickte meine Frau hinauf, weil ich in Reichweite des Telefons bleiben wollte.«
    »Die Möglichkeit, dass geschossen worden war, haben Sie nicht in Betracht gezogen?«
    »Doch. Mir wurde ganz schwummrig bei dem Gedanken, dass es sich um ein Verbrechen handeln könnte. Ich behielt den Lift im Auge, aber der stoppte unten im Keller.«
    »Dann ist alles klar«, sagte ich. »Der Täter ist mit dem Fahrstuhl in die Kellergarage gefahren und von dort mit seinem Wagen entkommen. Ist die Ausfahrt bewacht?«
    »Nein, Sir.«
    »Kennen Sie Mr. Roderick?«
    Die Augen des Portiers weiteten sich. »Hat man auf ihn geschossen?«
    Ich nickte ungeduldig. »Kommt er oft her?«
    »In letzter Zeit hat er sich nicht mehr blicken lassen.«
    »Wann war er das letzte Mal hier?«
    »Das muss schon ein paar Wochen oder Monate zurückliegen. Müssen Sie es denn genau wissen?«
    »Nein, danke. Kam er immer allein, oder war er manchmal in Begleitung?«
    »Er war stets allein.«
    Ich hörte das Heulen von Sirenen. Die Wagen hielten vor dem Haus. Dann kam Ashwood mit seinen Leuten herein. Ich hatte ihn angerufen.
    »Hallo, Jerry«, sagt er. Er lächelte dabei, aber ich sah in seinem Gesicht die Spuren der Müdigkeit. »Sie entwickeln offenbar den Ehrgeiz, mich mit Arbeit einzudecken.«
    Ich grinse lustlos. »Warum soll ich denn alles allein machen?«
    Wir gingen zum Lift. »Ist er tot?«, fragte Ashwood, als wir mit dem Lift nach oben fuhren.
    »Nein. Er wird durchkommen.«
    »Ich sehe eine Menge Arbeit auf uns zukommen, Jerry. Ärgef vor allem. Roderick wird das nicht so einfach hinnehmen. Er wird sich rächen wollen.«
    Wir verließen den Lift. Cloe erwartete uns an der Tür. Sie sah ängstlich aus. Im Flur standen einige Hausbewohner herum. Niemand sagte ein Wort.
    Im Wohnzimmer erwartete uns Dr. Freshman, ein kleiner beleibter Mann mit Halbglatze und randloser Brille. Er trocknete sich gerade die Hände an einem Frottiertuch ab. »Ich habe soeben einen Notverband angelegt«, sagte er. , »Mr. Roderick hat unwahrscheinliches Glück gehabt. Die Kugeln haben die Lungen nicht verletzt. Natürlich muss er sofort operiert werden. Die Ambulanz ist schon unterwegs.«
    Ashwood und ich

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