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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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stellen« , murmelte er, als er mir am Schreibtisch gegenübersaß. Ich schob ihm ein Päckchen Zigaretten hin.
    Er schüttelte den Kopf. »Eine Tasse Kaffe, bitte.«
    Ich gab die Bitte durch die Sprechanlage weiter. »Sie wissen, was passiert ist?«
    Er starrte mich an. »Es ist meine Schuld.« Ich merkte, wie schwer es ihm fiel, die richtigen Worte zu finden. Dabei war er gewiss kein Mann, der normalerweise Schwierigkeiten hatte, Worte aneinanderzufügen.
    »Natürlich war das, was Dinah getan hat, verrückt«, stieß er hervor. »Einfach verrückt. Aber sie hat es für mich getan. Sie bildete sich ein, mich bemuttern und beschützen zu müssen. Es war eine Schnapsidee. Ich wünschte, sie hätte mir vorher gesagt, was sie vorhatte. Ich… ich…« Er atmete schwer und fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Okay, sie hätte es nicht tun dürfen. Aber das gab James nicht das Recht, sie ohne mein Wissen…« Er unterbrach sich. Ein trockenes Schluchzen zerrte an seiner Kehle. Er überwand den Moment der Schwäche sehr rasch. »Wenn ich gewusst hätte, wie er reagiert, hätte er kein Wort von mir erfahren.«
    »Sie haben ihm gesagt, dass Ihre Schwester auf ihn geschossen hat?«, fragte ich.
    Er zuckte die Schultern. »Er muss es geahnt haben. Als er anfing, mich auszuquetschen, musste ich ihm die Wahrheit sagen. Es ist schwer, James was vorzumachen. Er hat eine Nase für Lügen, der lässt sich nicht aufs Kreuz legen. Wir haben immer zusammengehalten. Es reizte mich, für ihn zu arbeiten. Wer war ich denn. Ein mieser, schlecht bezahlter Bürobote. Als er mir anbot, in das Syndikat einzutreten, hielt ich das für die große Chance. Ich kriegte tausend Dollar Handgeld.Tausend Dollar. Dafür arbeite ich sonst ein Vierteljahr. Na ja, und wir waren früher doch Kumpels. Warum hätte es nicht wieder so sein sollen? Die Pläne nahm ich mit, um James meine Tüchtigkeit zu beweisen, und die Sache mit Thorsten machte mir richtigen Spaß…«
    »Ein feiner Spaß ist das gewesen«, unterbrach ich scharf. »Eine richtige Heldentat. Wie fühlten Sie sich denn, als Sie den alten Mann zusammenschlugen?«
    »Ich habe ihn nicht zusammengeschlagen«, verteidigte Tomplin. »Aber ich musste meiner Rolle gerecht werden. James und ich hatten alles genau abgesprochen. Es kam darauf an, Thorsten das Gefühl zu geben, dass er in letzter Sekunde vor dem Schlimmsten bewahrt worden war. Ich konnte das nicht bloß mit Worten erreichen, ich musste handgreiflich werden.«
    »Weiter. Ihre Schwester wollte Sie dazu bewegen, das Unrecht wiedergutzumachen. Waren Sie bereit, darauf einzugehen?«
    »Nein«, gab er zu. »Natürlich musste ich sie mit einigen Versprechungen beruhigen. Ich schickte sogar diö Pläne zurück… aber wirklich ernst mit dem Willen zur Umkehr ist es mir erst jetzt.« In seinen Augen schimmerte es feucht. »Dieser Lump… ich werde es ihm heimzahlen. Wie konnte er mir das antun? Dinah war okay. Ich hätte früher auf sie hören sollen.«
    »Kennen Sie Boston?«, fragte ich.
    »Ich habe von ihm gehört.«
    »Er hat Ramsegger erschossen, nicht wahr?«
    »Ja, ich glaube«, nickte Tomplin. Er starrte trübselig ins Leere. Das Geständnis hatte ihn ruhiger und gefasster gemacht. Er lächelte dankbar, als ein junger Mann den Kaffee hereinbrachte.
    »Sie wissen es nicht genau?«, fragte ich.
    Tomplin zuckte die Schultern. »Es ist nicht Rodericks Art, jeden Mitarbeiter im Detail aufzuklären. Soviel ich weiß, gehört Boston nicht dem Syndikat an.' James wurde durch ein Mädchen auf Boston aufmerksam gemacht.«
    »Ich weiß, durch Eunice Patterson. Sind Sie bereit, gegen Roderick auszusagen?«
    »Wäre ich sonst zu Ihnen gekommen?«, fragte er.
    »Wir nehmen gleich alles zu Protokoll. Damit sind Sie doch einverstanden?«
    Er nickte.
    »Sie werden auf mich achtgeben müssen«, sagte er. »Sie wissen ja, wie Roderick mit Leuten umspringt, die nicht nach seiner Flöte tanzen.«
    »Es wird keine Opfer mehr geben«, versicherte ich ihm. »Nur noch eins. Und das wird er selber sein.«
    Tomplin starrte mich an. »Wer hat es getan?«, fragte er. »Wer hat die Bombe gelegt?«
    »Ein gewisser Harry Füller«, informierte ich ihn. »Er arbeitete für viele Syndikate. Ich konnte ihn stellen, als er sich mit Rodericks Kontaktmann im Hinterzimmer einer Kneipe traf.«
    Tomplins Augen funkelten. »Ich bringe den Kerl um«, zischte er.
    »Was mit Füller geschieht, werden die Gerichte bestimmen«, sagte ich.
    »Und der Henker«, fügte Tomplin mit

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