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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich.
    »Eine Kaffeemühle«, sagte die Frau überflüssigerweise. »Sie muss heruntergefallen sein.«
    Ich bückte mich und hob das Gerät auf. »Das Ding hat mich schon immer geärgert«, stellte sie fest. »Wegen…« Sie unterbrach sich. Ich sah, wie sich ihre Augen erstaunt rundeten. »Das Kabel fehlt«, sagte ich.
    »Ja, das Kabel«, meinte sie verblüfft. »Sie ist aus der Verankerung gerissen worden. Was hat das zu bedeuten?«
    Ich wusste genau, was es zu bedeuten hatte. Boston hatte die Leitung anstelle eines Strickes verwendet. Irgendwie empfand ich diese Entdeckung als beruhigend. Wenn Phil gefesselt worden war, musste er noch leben.
    Wir gingen zurück ins Wohnzimmer. »Gehört zu dem Apartment ein Keller?«
    »Ja.«
    »Sehen wit ihn uns an.«
    Wir gingen hinunter. Der Keller war leer bis auf einen Stapel alter Magazine, eine Kiste Haigs Whisky und einige leere Koffer, dann sahen wir uns die Garage an, die im Hof lag. Sie war gleichfalls leer. Boston war also mit dem Wagen unterwegs.
    Als wir wieder im Wohnzimmer saßen, sagte ich grimmig: »Es wird Zeit, ein paar Fakten festzuhalten. Ralph Boston ist ein Mörder.«
    »Nein«, schrie die Frau und presste beide Hände flach gegen die Schläfen.
    »Er ist ein Mörder«, wiederholte ich hart. »Sie können nur noch uns und sich selbst helfen. Wo steckt Boston?«
    Zitternd ließ sie die Hände sinken. »Ich kann es nicht glauben«, murmelte sie.
    »Wo ist er?«, fragte ich.
    »Ich schwöre Ihnen, dass ich es nicht weiß. Als ich herkam und ihn nicht antraf, war ich sicher, dass er gleich wiederkommen würde…«
    »Haben Sie Ihren Besuch angemeldet?«
    »Ja, gestern. Er weiß, dass ich kommen wollte.«
    »Besitzt er eine Zweitwohnung?«
    »Nicht, das ich wüsste.«
    »Kennen Sie seine Freunde?«
    »Ich habe noch nie einen kennengelernt.« Sie zitterte noch immer. »Hat er wirklich einen Menschen umgebracht?«
    »Einen bestimmt. Vielleicht sogar mehrere.« Ich dachte an Phil. Mir wurde ganz übel. »Wohin ging er, wenn er mal allein sein wollte?«, fragte ich.
    »Ralph hatte selten das Bedürfnis, allein zu sein«, meinte das Mädchen mit bebender Stimme. »Ausgenommen an Sonntagen, da geht er angeln.«
    »Wohin?«
    »Er fährt rüber nach Jersey.«
    »Haben Sie ihn mal dorthin begleitet?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er hat mir nie angeboten, mitzukommen. Offen gestanden war ich ganz froh darüber. Ich hätte mich bei der Angelei zu Tode gelangweilt.«
    »Wir haben vorhin die Wohnung angesehen, einschließlich des Abstellraumes. Ich habe nirgendwo eine Angelausrüstung entdecken können.«
    »Wahrscheinlich liegt sie in der Hütte.«
    Ich spitzte die Ohren. »In welcher Hütte?«
    »Soviel ich weiß, hat er sich eine Jagdhütte oder so was Ähnliches gepachtet.«
    »Wo?«
    »Na, drüben in Jersey.«
    »Jersey ist groß«, sagte ich ungeduldig. »Hat er nie erwähnt, wohin er sonntags fährt?«
    »Doch, aber ich habe es vergessen.«
    »Denken Sie nach. Es muss Ihnen wieder einfallen«, drängte ich.
    Das Mädchen senkte den Kopf und runzelte die Augenbrauen. »Jetzt habe ich es«, rief sie dann aus. »Es ist in Park Ridge.«
    Ich setzte mich ans Telefon. Drei Minuten später hatte ich den Sheriff von Park Ridge an der Strippe. Seine Stimme klang verschlafen. Offenbar hatte ich ihn aus dem Bett geholt. Ich sagte, wer ich war und fragte: »Kennen Sie Ralph Boston?«
    »Nie gehört«, meinte er.
    »Boston hat in Park Ridge eine Jagdhütte gekauft oder gepachtet.«
    »Wenn er sie gekauft hätte, stände sein Name im Grundbuch. Aber ich kenne keinen Ralph Boston. Es ist Sache der Pächter, an wen sie vermieten.«
    »Das ist mir klar. Hören Sie, Sheriff, es ist sehr wichtig… ich muss unbedingt schnellstens erfahren, wo diese Jagdhütte ist.«
    »Okay. Ich kümmere mich morgen darum«, versprach er. Ich merkte, dass er ungeduldig wurde.
    »Da kann es schon zu spät sein. Es geht um Leben und Tod, Sheriff.«
    Die Stimme meines Gesprächspartners belebte sich etwas. »Sie stellen sich das zu leicht vor, Sir. In dieser Gegend wimmelt es von Jagdhütten. Wie zum Teufel soll ich rausbekommen, welche Hütte von einem gewissen Ralph Boston bewohnt wir?«
    Ich überlegte. »In den meisten Counties befindet sich das gute Land in den Händen einzelner Großgrundbesitzer. Diese Leute errichten an für Angler und Jäger interessanten Stellen Jagdhütten, um sie dann zu vermieten. Trifft das auch für Park Ridge zu?«
    »Nein«, sagte der Sheriff.
    Ich gab eine genaue

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