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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie Sie. Wenn Ihnen das nicht passt oder wenn Ihnen Zehntausend zu viel sind, können Sie ja die Sache mit Decker übernehmen.«
    Roderick befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. »Okay, warum nicht? Ich will es mir überlegen.«
    »Sie fangen am besten gleich damit an«, sagte Boston heftig.
    »Ja, aber nicht hier«, meinte Roderick. Er stand auf und streckte sich. »Ich brauche frische Luft. In zehn Minuten bin ich wieder da.«
    »Draußen ist es stockdunkel«, sagte Boston. »Wollen Sie sich den Hals brechen?«
    »Ich nehme die Taschenlampe mit. Sie liegt in meinem Wagen.«
    »Geht in Ordnung.« Roderick verließ die Hütte. Boston lauschte mit zur Seite gelegtem Kopf. Als er das Schlagen einer Wagentür hörte, entspannte er sich. »Wie viel hat er mit?«
    Eunice hob das Kinn. »Geld, meinst du?«
    »Was denn sonst«, schnauzte er.
    »Woher soll ich das wissen? Mir hat er es nicht gesagt«, murmelte sie.
    »Das ist unsere Chance, Eunice«, sagte er leise.
    »Wovon sprichst du überhaupt?«
    »Wir könnten uns das Geld teilen.«
    In Eunices Augen dämmerte ein erschrecktes Verstehen herauf. »Aber…«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach Boston hastig. »Du himmelst ihn noch immer an. Aber das ist doch Unsinn. Du solltest ihn endlich kennen. Er würde sich nichts daraus machen, dich durch einen Freund erschießen zu lassen. Ich wette, er hat mindestens fünfzigtausend im Koffer… vielleicht sogar die doppelte oder dreifache Summe.« In seinen Augen funkelte es.
    Eunice atmete rascher. Sie warf einen Blick auf Phil. »Der hört alles mit… er kann James informieren.«
    Boston lachte kurz und verächtlich. »Sicher, das kann er. Aber Roderick würde ihm kein Wort glauben. Nicht eins. Roderick müsste nämlich annehmen', dass Decker mit einem Bluff versucht, einen Keil zwischen uns zu treiben.«
    »Nein, das können wir nicht machen.«
    »Du fürchtest dich vor den Konsequenzen? Niemand wird jemals erfahren, was sich hier ereignet hat. Decker wird tot sein, und von Roderick wird man annehmen, er habe die Flucht ergriffen. Man wird ihn suchen, aber man wird ihn niemals finden.«
    »Es geht nicht, Ralph.«
    »Du bist verrückt. Wenn Roderick verschwindet, ich meine, wenn er versuchen sollte, in Chicago oder anderswo unterzutauchen, wirst du ihn nie wieder zu Gesicht bekommen. So oder so wird er für immer aus deinem Leben verschwinden. Nur, dass du dich um einige zehntausend Dollar reicher machen kannst. Willst du darauf verzichten?«
    »Gib mir noch einen«, sagte Eunice und kippte den Rest des Cognacs runter. Boston füllte das Glas nach. »Die Dreckarbeit erledige ich«, sagte er.
    Eunice blickte ihn an. Auf ihren Wangen brannten zwei Flecke hektischer Röte. »Warum willst du mit mir teilen?«, fragte sie misstrauisch. »In einer Stunde bin ich unterwegs nach New-York. Nichts und niemand könnte dich dann daran hindern, die Tat allein auszuführen. Du brauchst nicht mal zu teilen…«
    »Ich möchte, dass du mit mir kommst.«
    »Ich soll dich begleiten?«
    »Ja, Eunice.«
    »Und was ist mit deiner strohblonden Virginia?«
    »Die habe ich mir nur angelacht, weil mir dämmerte, dass es unmöglich ist, dich nicht mit anderen zu teilen.«
    »Du bist yerrückt«, unterbrach Eunice ungehalten. »Man würde uns finden. Ich habe keine Lust, wegen Beihilfe zum Mord verurteilt zu werden.«
    »Denk an das Geld.«
    »Ich habe nichts gegen einige tausend Dollar einzuwenden«, meinte das Mädchen, »aber auf diese Weise möchte ich sie nicht verdienen.«
    In diesem Moment fiel ein Schuss.
    Boston schluckte. Er starrte das Mädchen an.
    Eunice erhob sich langsam. Sie zitterte. »Lieber Himmel«, würgte sie hervor. »Sollte er…«
    »Ein Selbstmord? Roderick? Ausgeschlossen«, sagte Boston. Er zog die Pistole aus der Schulterhalfter und entsicherte sie. »Das gefällt mir nicht«, murmelte er. »Das gefällt mir gar nicht.«
    Er zuckte Zusammen, als zwei weitere Schüsse fielen. Kurz hintereinander. Es ließ sich schwer bestimmen, wie weit der Schütze von der Hütte entfernt war, aber die Distanz konnte hundert Yard kaum überschreiten.
    »Licht aus«, befahl Boston. Eunice rührte sich nicht vom Fleck. Boston unterdrückte einen Fluch und eilte zum Lichtschalter. Draußen blieb alles still. Man hörte nur das leise, monotone Rauschen der Bäume.
    »Ich habe Angst«, sagte Eunice.
    »Shut up«, befahl Boston nervös.
    »Vielleicht hat er auf ein Tier geschossen«, vermutete Eunice.
    »Hm… kann schon sein«, meinte

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