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0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

Titel: 0456 - Gedungen und zum Mord bestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anrufer fort, »ich verlange keine Belohnung, verstehen Sie? Ich nenne Ihnen den Namen und sage Ihnen sogar, wo der Mörder wohnt.«
    Hielt der Mann uns zum Narren, oder kannte er tatsächlich den Mörder?
    »Aber eine Bedingung knüpfe ich daran. Sie müssen mir versprechen, alle weiteren Nachforschungen einzustellen.«
    »Sie wollen verhindern, daß die Auftraggeber des Mörders gepackt werden?« erwiderte ich.
    »Sie sollten zufrieden sein, wenn Sie den Mörder von Carol Landini haben.«
    »Das werden wir sehen.«
    Ich dachte nicht daran, mich von irgendeiner Seite zu Versprechungen hinreißen zu lassen, die wir nicht einhalten konnten.
    »Also gut, ich appelliere an Ihre Klugheit, G-man«, sprach die rostige Stimme weiter, »ich befinde mich in der Wohnung des Mörders und telefoniere von seinem Anschluß, für den Fall, daß Sie sich die Mühe machen, die Nummer feststellen zu lassen.«
    »Das dürfte mit den heutigen technischen Mitteln keine Schwierigkeiten bereiten«, erwiderte ich, ärgerlich darüber, daß er uns auf die Folter spannte.
    »Notieren Sie die Straße und Hausnummer, G-man. 38. Straße Ost, vierhundertsieben, dritte Etage.«
    »Fehlt nur noch der Name des Mieters«, sagte ich bissig, weil ich jetzt überzeugt war, daß wir es mit einem Mann zu tun hatten, der sich wichtig machen wollte.
    »Der Name ist Al Bitcher.«
    »Al Bitcher?« fragte ich ungläubig und sah zu Phil hinüber. Unser Anrufer hielt uns tatsächlich zum Narren. Er hatte das Kriminalmagazin gelesen, genau wie es uns zufällig in die Hände gefallen war. Irgendeine Zeitung mußte bereits über den Mord berichtet haben. Der Mann hatte sich seine Story zusammengebastelt und saß vielleicht in der Nähe des Hauses vierhundertsieben, um zu erleben, wie die Polizei mit großem Aufgebot anrückte. Solche blinden Alarme hatten wir schon zu Hunderten gehabt.
    »Ja, es ist Al Bitcher«, wiederholte der Mann. »Sie haben richtig gehört.«
    »Geben Sie zu, daß Sie uns einen Bären aufbinden wollen«, entgegnete ich wütend.
    »Verdammt, G-man, hör zu. Mir ist nicht zum Scherzen zumute. Ich werde jetzt den Burschen selbst an den Apparat schleppen. Dann wirst du aus seinem Mund das Geständnis hören. Genügt dir das?«
    Mir lief ein Schauer über den Rücken. Der Anrufer mußte eine blühende Fantasie haben.
    Der Hörer knallte am anderen Ende auf eine harte Unterlage. Dann hörte ich Schritte, die sich entfernten. Nach wenigen Sekunden wurde das Getrampel stärker. Es waren jetzt mehrere Personen, die sich dem Telefon näherten.
    »Nimm den Hörer«, hörte ich die Stimme unseres Anrufers, »und jetzt rattere dein Geständnis herunter.«
    Ich lauschte in die Muschel. Der Mensch am anderen Ende der Leitung keuchte wie einer, der quer durch Manhattan gejagt worden ist.
    »Hier spricht Al Bitcher«, begann er stockend, »ich gestehe, daß ich heute morgen, Wenige Minuten nach neun Uhr, mit einer belgischen Armeepistole auf Carol Landini geschossen habe. Ich mache diese Aussage freiwillig, ich…« Der Hörer wurde ihm aus der Hand gerissen. Da war wieder die Stimme des Anrufers:
    »Na, G-man, haben Sie nun das Geständnis von Al Bitcher gehört? Beeilen Sie sich, der Mörder wartet darauf, von der Polizei abgeholt zu werden. Ende.« Der Mann legte auf.
    Wir handelten blitzschnell. Phil telefonierte mit dem Polizeirevier, das für die 38. Straße Ost zuständig ist, schilderte dem Captain den Sachverhalt und bat, das Haus 407 hermetisch abzuriegeln.
    Die Festnahme von Al Bitcher behielten wir uns selbst vor.
    Dann jagten wir die Treppen hinunter. In unserer Aufnahme erreichte uns der Anruf der Telefonistin. Die Telefongesellschaft bestätigte, daß das Gespräch tatsächlich von einem Anschluß im Hause 407 geführt worden war. Da mein Jaguar noch im Parkhochhaus in Palmeses Nähe stand, sprangen wir in einen Wagen der Fahrbereitschaft.
    ***
    Der Eingang des Hauses 407 war von einer Menschentraube umlagert. Am Rinnstein standen fünf Radiocars der City Police. Der Captain wartete in der Haustür auf uns. Es war ein bulliger Mann mit einem gutmütigen Gesicht und einem freundlichen Lächeln. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge. Der Captain begrüßte uns mit Handschlag wie alte Bekannte.
    Bei dem Bau handelte es ich um ein siebenstöckiges Apartmenthaus, das einen Vorder- und einen Hintereingang besaß. Beide Türen wurden von der Polizei bewacht. Außerdem hatte der Captain zwei Posten vor jeder Wohnungstür aufgestellt. Er war mit

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