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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei den Raubtierkäfigen landen, und das konnte mehr als gefährlich werden.
    Deshalb beeilten wir uns, ihn einzuholen, aber er war einfach zu schnell.
    Vor den Käfigen würden wir ihn nie und nimmer stellen können.
    Nicht nur wir hatten ihn gesehen, auch andere waren inzwischen aufmerksam geworden. Die Arbeiter, die dabei waren, schon einige Wagen vollzuladen. Sie hörten die Geräusche, denn der veränderte und fliehende Artist benahm sich wie ein Wahnsinniger.
    Mit der Klinge zerstörte er und hämmerte er das weg, was ihm im Wege stand.
    Ohne Rücksicht auf Verluste ging er vor. Einmal jagte ein Funkensprung wie ein Regen in die Dunkelheit der Nacht, als er eine Leitung erwischt hatte und nahe des Zelteingangs die Lichter erloschen.
    Wir hörten fremde Stimmen. Sie schrien sich etwas zu. Jemand löste sich vom Eingang und wollte Yagani den Weg abschneiden, doch mein Warnruf stoppte ihn.
    Der Veränderte hatte inzwischen den Zaun erreicht, der den Platz in zwei Hälften teilte. Noch stand er auf einem Wagendach, drehte sich jetzt um und suchte uns.
    Ob er uns gefunden hatte oder nicht, war nicht festzustellen, jedenfalls blieb er keine Sekunde länger auf dem Dach stehen und sprang mit einem gewaltigen Satz dorthin, wo sich die Raubtiere in ihren Käfigwagen befanden und die Gefahr spürten. Sie wurden unruhig.
    Die Stimme eines Mannes schrillte fast so laut wie das Heulen einer Sirene. »Um Himmels willen, was macht der da? Die Tiere, sie werden verrückt! Sie werden…«
    Ein Lachen unterbrach ihn. Der Artist hatte es ausgestoßen. Noch immer stand er inmitten der blauen Flammenwand und drehte sich um seine eigene Achse, während er das Schwert über seinen Kopf schwang, als wollte er mit der Klinge das Feuer regelrecht zerschneiden.
    Sekunden später bewegte er sich sprunghaft auf den ersten Käfigwagen zu, der an seiner Vorderseite ein Gitter hatte. Yagani drehte sich wieder und schlug mit der Klinge gegen die einzelnen Stäbe. Er ließ sie daran entlangratschen, und bei jedem Treffer sprühten gelbrote Funken auf, so dass die Löwen dahinter fast verrückt wurden.
    Prächtige Raubtiere, die die Köpfe schüttelten, die Mäuler weit aufrissen und ein grollendes Fauchen von sich gaben, das über den Platz hallte.
    Der Löwe sprang gegen die Stäbe. Tatzen schlugen durch die Zwischenräume, aber Yagani war so nicht zu erwischen. Außerdem hatte er bereits seinen Standort gewechselt und war hinter dem Käfig verschwunden.
    Uns war es gelungen, das Gitter zu erreichen. Dort blieben wir stehen, auch deshalb, weil einige Leute auf uns zuliefen. Allen voran der Inspektor und an seiner Seite der Zirkusdirektor.
    Gardener war völlig aus dem Häuschen. Er fuchtelte mit den Armen.
    Sein Gesicht war verzerrt, er schrie und deutete mal auf uns, dann wieder auf den Platz hinter dem Gitter.
    »Was ist denn?« rief ich ihm entgegen.
    »Gehen Sie nicht, bitte. Die… die Tiere sind außer Rand und Band. Sie würden Sie zerfetzen, wenn Sie ihnen zu nahe kommen.«
    »Okay, wir sehen uns vor.«
    Kearny drängte Gardener zur Seite. Das Gesicht unseres Kollegen war verschwitzt. »Verdammt noch mal, was ist hier eigentlich los? Können Sie uns eine Erklärung liefern?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Weil wir es selbst nicht genau wissen, verflucht.«
    Er starrte uns an und holte tief Luft. »Ich werde hier noch wahnsinnig. Dieser Mann war oder ist doch Yagani.«
    »Ja.«
    »Und woher hat er das Schwert?«
    »Es lag wohl in seinem Wagen.«
    Kearny fuhr herum. »Verflucht, Gardener, weshalb haben Sie uns nichts davon gesagt?«
    »Ich wusste es selbst nicht.«
    Kearny strich sein braunes Haar zurück. »Okay«, sagte er und nickte.
    »Der Mann ist von einem blauen Feuer umhüllt, Sinclair? Oder täusche ich mich da?«
    »Nein, Sie haben richtig gesehen!«
    »Kann der Kerl nicht verbrennen?«
    »Sieht so aus.«
    Wir beide hatten laut gesprochen. Mittlerweile trauten sich auch die anderen Künstler aus dem Zirkus näher. Und sie hatten unsere Worte verstanden.
    Eine alte Frau begann zu lachen. »Die Zeit des Teufels ist angebrochen!« rief sie und drohte dabei mit dem Zeigefinger. »Ihr habt mich immer ausgelacht, wenn ich darüber sprach. Jetzt aber habt ihr es selbst erlebt! Vielleicht ist es sogar der Teufel, der euch da begegnet ist. Ja, ich rechne fest damit. Das muss der Teufel sein…«
    Sie schwieg, weil jemand schrie, sich drehte und uns auf Yagani aufmerksam machte.
    »Da ist er wieder!«
    Der

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