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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kampfmaschine…
    ***
    Angst kannte er nicht!
    Eiskalt wartete er ab, bis der erste Tiger so nahe heran war, dass er sich abstoßen konnte.
    Und als er sprang, drehte sich auch Yagani. Er wurde zu einem wirbelnden Etwas, eingehüllt in das Feuer der Kraft, aus dem wie ein langer mörderischer Finger das Schwert hervorragte und den Tiger mitten im Sprung regelrecht aufspießte.
    Der Artist bewies seine Kraft. Er wuchtete den schweren Tigerkörper in die Höhe, drehte sich dann und schleuderte ihn von der Schwertklinge genau auf uns zu.
    Das Tier drehte sich noch in der Luft und hätte uns fast zu Boden gerissen.
    Nach verschiedenen Seiten sprangen Suko und ich weg. Der schwere Körper wischte durch die Lücke zwischen uns, klatschte zu Boden, überschlug sich dort und wirbelte Staub auf. Das Tier zuckte noch einmal mit den Pfoten, bevor es still liegenblieb.
    Und der Japaner lachte. Rau und hässlich klang es uns aus der Flammenwand entgegen. Er bewegte sich darin wie ein Irrwisch und ebenso schnell seine Klinge, von der das Tierblut wie ein dunkelroter Regen wegflog.
    Der zweite Tiger hatte durch den Tod seines Artgenossen insofern etwas »gelernt«, als dass er sich nicht den Japaner als Gegner aussuchte, sondern uns.
    Bevor er angriff, schüttelte er seinen mächtigen Körper durch. Ich hatte die Beretta gezogen, Suko ebenfalls, wir hörten zudem die Rufe des Dompteurs, als plötzlich etwas völlig anderes geschah.
    Der Artist brüllte noch lauter auf als das Raubtier. Er riss seine Arme in die Höhe, stellte sich auf die Zehenspitzen und sah so aus, als wollte er eine Pirouette drehen.
    Das tat er nicht.
    Mit ihm geschah etwas anderes.
    Er starb!
    ***
    Ich sah ihn noch zusammenbrechen, bevor mein Sichtfeld von dem mächtigen Tigerkörper eingenommen wurde. Mir schien es, als würde der Körper nur aus einem gewaltigen Kopf bestehen, der sich plötzlich vom Boden abhob und auf mich zu wuchtete.
    Ich musste ihn erledigen, und zwar mit den ersten Schüssen. Deshalb hatte ich die Combat-Haltung eingenommen. So hatte man es mir beigebracht, und ich zielte sehr genau.
    Die Schüsse peitschten.
    Dreimal drückte ich ab. Das geweihte Silber jagte in den Körper. Ich sprang nach rechts und rollte mich dann über den Boden.
    Es war kein Donner, der meine Ohren traf, dafür das Fauchen der Bestie, die sich fast überschlug, wild um sich hämmerte, durch den Staub gerissen wurde und schließlich liegenblieb, nicht einmal eine Armlänge von mir entfernt.
    Keuchend und zitternd kam ich hoch. Ich hörte die wild klingenden Rufe des Dompteurs, der ebenfalls das Gitter überkletterte, an der Innenseite zu Boden sprang und auf den von mir erledigten Tiger zulief. Er fiel neben ihm auf die Knie, streichelte seinen Kopf, und ich sah Tränen in seinen Augen.
    Der Mann hatte die Tiere geliebt. Auch mir tat es verdammt leid, aber ich hatte in diesem Augenblick keine andere Wahl gehabt, weil es um mein Leben gegangen war.
    Ich ging zu dem Mann, wollte ihn ansprechen, er blickte mir von unten her ins Gesicht und schrie: »Hau ab, du Killer! Geh mir aus den Augen, sonst werde ich dich töten!«
    »Sorry!« Ich hob die Schultern und ließ den Mann allein. Auch Inspektor Kearny und Mr. Gardener kletterten über den Zaun, weil sie ebenfalls sehen wollten, was geschehen war.
    Das fasste Suko in einem Satz zusammen. »Der Japaner ist tot, John.«
    »Und?«
    Als zweite Erklärung zeigte mir Suko etwas. Ich nickte, als ich den Gegenstand sah.
    »Ich habe den Pfeil aus seinem Rücken geholt«, erklärte Suko. »Wieder eine Tat.«
    »Und wir wissen noch immer nicht, wer sie begangen hat.«
    Der Inspektor hob nur die Schultern.
    Dafür hatte Kearny, unser Kollege, etwas zu sagen. Es waren keine Schmeicheleien, die er uns an den Kopf warf. »Sie allein tragen die Schuld an dem neuen Mord, nur Sie allein.«
    »Wieso?«
    »Das ist doch klar, Sinclair. Ich hätte das Gelände absperren lassen. Sie waren dagegen. So konnte sich der geheimnisvolle Killer anschleichen.«
    »Nein, Mr. Kearny, die Zeit war viel zu kurz. Sie hätten es nie geschafft. Außerdem muss der Täter in der Nähe gelauert haben. Er brauchte nur einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten.«
    »Das ist Ihre Theorie.«
    Ich lächelte knapp. »Sie reden so, als würde Ihnen jemand einen Vorwurf machen. Das stimmt nicht. Was hier geschehen ist, nehme ich auf meine Kappe.«
    Kearny nickte heftig. »Das möchte ich auch gemeint haben.«
    Gardener hatte sich zurückgehalten. Er sah sehr blass

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