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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus. Auch ihm waren die Vorfälle an die Nieren gegangen. Die Polizisten hatten es glücklicherweise geschafft, die Presseleute etwas zurückzuhalten.
    Wenigstens kamen sie nicht in unsere Nähe. Aber Wirbel würde es noch geben. Die Todesfälle sollten nicht als Morde in die Öffentlichkeit dringen, sondern als Unglücksfälle behandelt werden.
    Unglücklich war auch der Dompteur. Er schaute weinend auf seine prächtigen Tiger, die sich nicht mehr rührten. Hin und wieder sah er mich so scharf an, als wollte er mich ebenfalls töten.
    Kearny hatte sich wieder beruhigt und wurde sachlicher. »Können Sie sich vorstellen, wer hinter den Taten steckt?«
    Ich hob die Schultern. »Nein, aber ich habe dem Täter schon den Namen Phantom gegeben.«
    »Und weshalb die Yagani-Brüdern?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich schlauer.« Ich nickte dem Zirkusdirektor zu. »Sie haben nie erlebt, welchen Kontakt die Brüder zu anderen Menschen hatten?«
    Er kam einen Schritt näher. »Nein, Mr. Sinclair. Wie ich es Ihnen schon sagte. Die drei Männer kapselten sich ab. Sie wollten einfach allein sein, das haben wir akzeptiert.«
    »Aber sie erwähnten den Namen Shimada.«
    Er nickte. »Das ist richtig.«
    »Können Sie damit etwas anfangen?«
    »Auf keinen Fall.«
    Gardener sprach wie ein Automat. Er war noch immer verstört, aber unsere Aufgabe sah ich nicht als beendet an. Jemand hatte ein Tor geöffnet, so dass wir, wollten wir das Gelände verlassen, nicht mehr über den Zaun zu klettern brauchten.
    Kearny knetete sein Kinn. »Da Sie sich um den Fall kümmern werden, kann ich ja meine Zelte hier abbrechen.«
    »Eigentlich ja.«
    »Und wie ist es mit der Presse? Wenn ich gleich an meinen Wagen komme, lauern die Typen da wie die Hyänen.«
    »Weiß ich. Stellen Sie alles als Unglücksfall hin. Auf keinen Fall darf an die Öffentlichkeit dringen, was tatsächlich geschehen ist.«
    »Gut, ich werde Ihnen den Gefallen tun. Sehen Sie sich hier noch länger um?«
    »Das machen wir. Ich will zuvor nur noch einen Blick auf die Leiche werfen.«
    »Meinetwegen.« Kearny ging davon und setzte sich mit seinen Leuten in Verbindung.
    Ich sah mir den dritten Toten genauer an. Suko stand neben ihm. Er hob den Blick und die Schultern. »Es ist wie bei den ersten beiden, John. Der Pfeil hat getroffen, und die Haut hat sich völlig verändert. Sie ist blau angelaufen und hat sich verhärtet.«
    »Shimada«, murmelte ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Trägt er nicht auch diese blaue Kleidung und besitzt er nicht ebenfalls die kalten, blauen Augen? Da passt wieder einiges zusammen, wie ich finde.«
    »Kann auch Zufall sein.«
    »Ja, möglich.«
    Ich hatte mich gebückt und drehte die Leiche herum. Der Tote hielt noch immer das Schwert umklammert. Der Griff schien in seiner Hand festgeschmiedet zu sein.
    Ich schaute mir die Waffe an. Sie war ein kunstvolles Schmiedewerk. Mit sehr schmaler, aber auch langer Klinge, beidseitig geschliffen und von der Form her ein Samurai-Schwert.
    »Eine gute Waffe«, bemerkte Suko.
    Ich erhob mich. »Wir sollten den Wohnwagen durchsuchen. Vielleicht finden wir da eine Spur.«
    »Auf den Mörder?«
    »Das wäre zu schön. Irgendetwas muss es doch im Leben der Brüder gegeben haben, dass sie so reagierten. Da hatte es ein Zusammentreffen gegeben. Man spricht nicht umsonst von Shimada. Möglicherweise finden wir einen Hinweis.«
    Zuvor holten zwei Träger die Leiche ab. Sie wickelten sie in eine Plane.
    Es gab leider nicht genug Behälter, um auch den dritten Toten dort zu deponieren.
    Als sie ihn wegtrugen, fragte Suko: »Rechnest du eigentlich damit, dass er zurückkehrt?«
    »Als Zombie?«
    »Ja.«
    »Das wäre natürlich fatal, aber möglich ist alles. Ich weiß nur nicht so genau, weshalb der Täter gerade diese Pfeile genommen hat, die meiner Ansicht nach von einer Armbrust stammen. Ich rechne auch damit, dass die Spitzen mit einem Gift präpariert worden sind, das absolut tödlich wirkt. Wer diese Männer gejagt hat, muss sie schon sehr hassen, ebenso, wie er Shimada hasst.«
    »Yakup Yalcinkaya«, sagte Suko.
    »An ihn habe ich auch schon gedacht. Nur ist es nicht Yakups Art, sich eines Feindes auf diese Weise zu entledigen.«
    Ich wusste, wovon ich sprach. Yakup gehörte zu den Menschen, die dem Bösen zwar den Kampf angesagt hatten, aber er hielt sich dabei immer an gewisse Spielregeln. Das gehörte einfach zu ihm, und es entsprang auch seiner Erziehung. Er lebte mit einigen Gleichgesinnten in einem Kloster

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