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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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entzweischlagen wollte. Dahinter spannte sich ein riesiges, klebriges
Spinnennetz. Die einzelnen Fäden waren so dick, daß
    man sie schon nicht mehr Fäden nennen konnte, sondern sie als
regelrechte Taue bezeichnen mußte.
    Mit einem Aufschrei warnte Muala seinen Begleiter noch, während er
selbst im Netz klebte und verzweifelt versuchte, sich loszustrampeln.
    Doch die klebrigen Riesenfäden ließen ihn nicht los. Durch seine
heftigen Bewegungen machte Muala alles nur noch schlimmer. Das Gewebe legte
sich schwer um seinen Körper, er rollte sich regelrecht wie eine Puppe darin
ein. Große Schleimtropfen bedeckten seinen halbnackten Körper, sein Gesicht.
    Muala schrie und stöhnte. Das ging über seine Kräfte und vor allen
Dingen über sein Fassungsvermögen. Pfeil und Bogen hingen irgendwo über ihm.
Nur den Speer hielt er noch umfaßt und hoffte, damit die taustarken Fäden
zerschneiden zu können. Aber er brachte nicht einmal mehr den Arm hoch, um ihn
nach vorn zu stoßen.
    Schweiß perlte auf seiner Stirn, schwer hingen seine kraftlosen
Glieder herab.
    Das Geschehen war ein Alptraum. Unbeschreibliches ging in dem
Gehirn des abergläubischen Eingeborenen vor.
    Und dies zeigte sich auch in dem verzerrten Gesicht Konos.
    Er stand da, unbeweglich, als hätte man das Leben aus seinem
Körper geblasen.
    Konos Wangenmuskeln zuckten. Er griff nach seinem Speer und
näherte sich wie in Trance dem riesigen Netz, das hinter den verworrenen Lianen
kaum wahrnehmbar war. Von der unheimlichen Riesenspinne, die diese Falle
errichtet hatte, war sie ausgezeichnet getarnt worden.
    Wie eine eingesponnene Puppe klebte Muala in dem tödlichen Netz.
Seine Bewegungen waren auf ein Minimum beschränkt.
    Kono schlug mit dem Speer heftig auf die massiven, klebrigen Fäden
ein. Seine Waffe blieb darin hängen. Trotz aller Kraftanstrengung, die er
aufbrachte, war es ihm nicht möglich, den Speer noch einmal davon wegzureißen.
    »Geh zurück ins Lager!« tönte die dumpfe, angsterfüllte Stimme
Mualas auf Hol Hilfe! Beeil dich ... «
    Kono wich zurück, als er das Rascheln und Knacken im Gebüsch
vernahm. Ein dunkler Schatten näherte sich von der Seite. Buschwerk und Gräser
wurden niedergetrampelt; kleine Bäume knickten um, als wären es Streichhölzer.
    Was hier in den Dschungeln von Borneo passierte, hätte sich ebenso
gut in den Laborräumen des Special, Science Institute oder an einem heißen
Sommertag mitten in New York abspielen können. Das Geschöpf, das aus den
Büschen brach, war eine Allegorie des Grauens.
    Kono, ein ebenso erfahrener Jäger wie Muala, reagierte mit einem
wilden Aufschrei. Mit zitternden Händen griff er nach Pfeil und Bogen, legte
einen Pfeil auf die Sehne, zielte und schoß ab. Der Pfeil raste auf das
Spinnenmonstrum zu. Doch ebensogut hätte Kono versuchen können, mit einer
Stecknadel den Putz einer Wand durchstoßen zu wollen. Der Pfeil prallte vom
Chitinpanzer des ungeheuerlichen Lebewesens ab.
    Riesige gezackte Beine stampften durch die Luft. Ehe Kono sich
versah, wurde er gepackt. Klauenartig umfaßten ihn die mächtigen Spinnenbeine
und rissen ihn in die Höhe.
    Kono schrie markerschütternd und wehrte sich verzweifelt mit
Händen und Füßen, aber es war nutzlos. Wie eine Feder wurde er in die Luft
gehoben. Die zuckenden Riesenbeine des Monstrums näherten sich dem zappelnden
Opfer mit knirschenden, weitaufgerissenen Kiefern.
    Konos Schreie wurden zu einem dumpfen Gurgeln, und jegliche
Lebensäußerung erstarb, als die Kiefer der Vogelspinne sich schlossen.
     
    ●
     
    Barry Olding wurde unruhig, als die beiden Jäger nach einer
Abwesenheit von drei Stunden noch immer nicht zurückgekehrt waren.
    Seine Nervosität nahm zu, als auch zwei Stunden später noch immer
kein Lebenszeichen von den beiden Jägern vorlag. Er unterhielt sich mit seiner
Frau darüber. Auch Joan Olding kam das Ganze nicht geheuer vor.
    »Es ist mehr als ungewöhnlich«, bemerkte sie leise. »Spätestens
nach zwei Stunden war Muala immer wieder mit Beute zurück.«
    »Es ist etwas passiert. Aber was?«
    Barry Olding ging auf die Gruppe der Träger zu, die bereits alles
für den Weitermarsch vorbereitet hatte. Schon längst müßte man unterwegs sein.
Aber unter den gegebenen Umständen konnten sie unmöglich von hier weg.
    Man mußte eine Suchaktion einleiten. Barry bestimmte drei Männer,
die ihn begleiten sollten. Vier weitere sollten hier den Lagerplatz bewachen
und gut auf seine Frau aufpassen.
    Der Weiße nahm sein Gewehr

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