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046 - Drakula lebt

046 - Drakula lebt

Titel: 046 - Drakula lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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doch aufspürte und seine gespenstischen Helfer schickte, um mich zurückzuholen, dann nützte den armen Kerlen das ganze Waffenarsenal nichts. Außerdem kamen die Vampire sicherlich wenigstens zum Teil als Fledermäuse durch die Luft. Unsere Wachhunde würden es wahrscheinlich erst merken, wenn es schon zu spät war.
    Wie gesagt: Wenn! Außer uns kannte nur Hartwig unseren Aufenthalt. Sie konnten ihn zwingen zu reden. Und dann war noch die Frage, ob sie überhaupt achtzig Kilometer hinter mir herjagten. War ich ihnen soviel wert? Was konnte ich trotz meines Wissens hier gegen sie anfangen? Es war recht unwahrscheinlich, daß sie kamen. Auch Barbie dachte das.
    Aber ich gehe nie ein Risiko ein, wenn ich es vermeiden kann.
    „Hast du mitbekommen, wie die Frau heißt, bei der wir hier wohnen?“ fragte ich Barbara nach einer Weile.
    „Ich glaube Lange oder so ähnlich. Was hast du vor?“
    „Ich werde mich lächerlich machen“, erklärte ich. „Aber es läßt mir keine Ruhe.“
    „Ich komme mit“, sagte sie. „Ich will mitlachen.“
    Wir kamen bis vor die Zimmertür, dann stießen wir auf Schwierigkeiten. Zwei Beamte saßen bequem auf Hockern vor der Treppe und sahen uns interessiert entgegen, als wollten sie sagen: ‚Hier gehts nicht durch, Sportsfreunde, aber wenn wir sonst was für euch tun können?’
    Ich sagte: „Wir wollen die Dame des Hauses sprechen.“
    Einer stand auf. „Die ist unten.“
    „Danke“, erwiderte ich und wollte vorbei. Der zweite verwehrte mir den Weg und schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Es ist mir gleich, ob ich hinuntergehe, oder ob die Dame heraufkommt“, meinte ich betont versöhnlich.
    Als sie keine Anstalten machten, die Frau zu holen, bemerkte ich zu Barbara: „Sind sie nicht unhöflich? Ich lasse ja ungern meine Verbindungen spielen, aber den beiden würde ein Denkzettel nicht schaden. Schließlich sind wir hier keine Gefangenen, sondern genießen nur den Schutz dieser sturen Herrn …“
    Barbara reagierte rasch. Sie unterbrach ich: „Nein, Harry. Diese Männer tun nur ihre Pflicht, und es wäre unfair, einer solchen Lappalie wegen ihre Laufbahn …“
    „Vielleicht hast du recht“, unterbrach ich sie meinerseits, „zumal es noch gar nicht sicher ist, ob sie morgen noch am Leben sind, wie die Dinge stehen. Der gute Hartie hätte sie besser informieren sollen, die armen Teufel.“
    Das war ein hübsches Gespräch, und selbst wenn es keinerlei Wirkung auf die Polizisten ausübte, so hatte es wenigstens bewirkt, daß mein Ärger verraucht war. Ich mußte grinsen – innerlich natürlich – über Barbaras perfekte Reaktion. Ohne ein weiteres Wort gingen wir in ihr Zimmer zurück.
    Barbara mußte sich zusammennehmen, um nicht laut zu lachen, und wir grinsten beide.
    „Wir sitzen hier fest“, sagte ich schließlich. „Fester, als mir lieb ist.“
    Barbara legte die Arme um mich. „Ich habe nichts dagegen“, murmelte sie.
    Nach einer Weile sagte sie: „Du bist müde, mein Lieber. Schlaf wenigstens ein bißchen.“
    Das war ein verlockender Gedanke, aber ich war trotz meiner Müdigkeit zu aufgeregt. Es konnte höchstens noch eine Stunde bis Sonnenuntergang sein. Die Dämmerung war weit fortgeschritten. Ich schüttelte den Kopf.
    „Was hattest du vor?“ fragte sie. „Sag es mir. Vielleicht kann ich allein etwas erreichen.“
    „Wir sitzen hier wie in einem Glashaus“, erklärte ich. „Völlig ungeschützt. Wir brauchen Knoblauch und auch …“
    Ich hielt inne, als sich Schritte unseren Zimmern näherten. Gleich darauf klopfte jemand an die Tür.
    „Kommen Sie rein“, rief ich.
    Frau Lange trat ein und lächelte entschuldigend. „Die Herren da draußen sagten mir, daß Sie mich sprechen wollten. Es tut mir leid, wenn es den Anschein hat, daß sich hier niemand um Sie kümmert. Selbstverständlich sind Sie meine Gäste während dieses für Sie sicherlich nicht sehr angenehmen Aufenthaltes. Wenn es Ihre Betreuung betrifft, weswegen Sie mich sprechen wollten, so muß ich Sie bitten, noch ein wenig Geduld zu haben. Meine Tochter Elfi wird Ihnen in einer halben Stunde das Essen bringen.“
    Unser Gespräch hatte also doch gewirkt. Ich sah Barbara bedeutungsvoll an.
    „Das ist nett von Ihnen“, sagte ich dann zu Frau Lange. „Und wir nehmen Ihr Angebot dankend an. Aber wir haben noch ein dringlicheres Problem. Wir brauchten ein paar Dinge und fragen uns, ob es Ihnen wohl möglich wäre, sie zu beschaffen.“
    „Wenn ich kann“, erwiderte sie zögernd aber

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