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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich Harry an. »Ich habe es noch nie für richtig gehalten, Lieutenants an Frauen heranzulassen«, sagte ich; »Wohl Feuer gefangen, he?«
    »Das ist nun wirklich nicht im Interesse des FBI«, schnaufte Harry und schob mich in die Richtung von Lydia Rainbows Zimmer. Augenscheinlich wollte er jeder weiteren Fragerei aus dem Wege gehen. Wirklich seltsam, sein Verhalten.
    ***
    Die beiden Männer saßen in dem Hinterzimmer einer Kneipe in der Bowery. Sie warteten auf einen Mann. Auf einen Mann, der ihnen viel Geld brachte und sie für einen Auftrag kaufen wollte.
    Als er schließlich kam, setzte er sich ohne Gruß zu ihnen an den Tisch und bestellte einen Whisky. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sein Schweigen brach. Die beiden Männer wurden langsam ungeduldig.
    »Ich gebe jedem von euch viertausend Dollar.«
    »Zu wenig«, brummte einer der beiden.
    »Das ist mehr, als ihr sonst für irgendeinen Job bekommt. Viel mehr!«
    »Sonst verlangt man ja auch nicht von uns, einen G-man umzubringen«, knurrte der Wortführer der beiden Männer zurück.
    »Fünf, das ist aber wirklich mein letztes Wort.«
    »Zehntausend. Keinen Cent weniger. Wenn der Job so leicht wäre, könntest du ihn ja selbst ausführen. Wäre ja schließlich nicht das erste Mal.«
    »Ich töte nur nach meinem Trick. Mit anderen Sachen habe ich nichts zu tun.«
    »Warum wendest du ihn dann nicht an?«
    »Ein Trick ist nur so lange gut, wie ihn keiner kennt. Wenn ich zu häufig damit arbeite, erkennt man ihn. Dann ist er wertlos«, versetzte der Mann kalt, tn seinen Kreisen hörte er auf den Namen Tiger. Viele Menschen kannten ihn unter einem ganz anderen Namen. Aber das wußte keiner. Die Maske des achtbaren Bürgers verschaffte ihm Sicherheit. Tiger glaubte nicht daran, daß man ihn jemals entlarven könnte.
    Langsam griff er in seine Brieftasche. Mit spitzen Fingern blätterte er die geforderte Summe auf den Tisch. Die beiden Killer steckten das Geld schweigend ein.
    Tiger legte einen Stadtplan auf den Tisch und zeichnete mit seinem Kugelschreiber an einer Stelle ein Kreuzchen.
    »Dort ist er gerade. Ihr müßt euch beeilen. Ich erwarte saubere Arbeit!«
    Die beiden Killer grinsten, strichen über ihre mattglänzenden Pistolen und machten sich auf den Weg.
    In ihren Augen schimmerte die blanke Mordlust.
    ***
    Phil schlenderte die Bowery entlang. Die Bars schimmerten schon zu dieser Tageszeit im grellbunten Neonlicht. Er hatte eine ganz bestimmte Idee, eine Idee, die ihn nicht mehr loslassen wollte. Vor einem schmutzigen, halb verfallenem Haus blieb er schließlich stehen.
    »Künstleragentur« stand auf einem vergilbten Schild. Darunter war verschnörkelt ein Name gekritzelt. Mike Stanley nannte sich der Mann, der in diesem Haus mehr oder minder bekannte Artisten an Shows, Cabarets und auch Circus vermittelte.
    Ohne zu zögern, betrat Phil das Haus, stieg über ein paar quietschende Stufen bis zum dritten Stockwerk und blieb schließlich vor einer Tür stehen, auf der ebenfalls das Firmenschild der Künstleragentur prangte.
    Phil klopfte lautstark und hörte aus dem Raum das unwillige Ächzen eines schlaftrunkenen Mannes. Füße schlurften über den Boden, eine Blechbüchse schepperte hohl, als sie durch einen jähen Fußtritt zur Seite flog.
    Es dauerte eine Weile, bis sich die Tür öffnete. Ein fettleibiger Kerl mit riesigen Tränensäcken unter den Augen stand im Rahmen.
    »Was wollen Sie?« knurrte er mißmutig. Um diese Zeit pflegte er noch keine Besuche zu empfangen. Seine Bekannten wurden erst in den Nachtstunden munter.
    Phil hielt dem Mann die blaugoldene Marke des FBI vor.
    »Decker, Special Agent.«
    »Wollen Sie zum Circus? Suchen Sie einen Job als Scharfschütze? Wenn Sie tatsächlich G-man sind, mache ich aus Ihnen eine berühmte Nummer. Sie scheffeln Geld wie andere Leute Kieselsteine. Meine Verbindungen gehen bis in die…«
    »Stop, Mann!« bremste Phil den redegewandten Vermittler ab. »Ich brauche lediglich eine Auskunft von Ihnen.«
    Das kurze Aufblitzen der Energie in den Augen des Mannes fiel zusammen wie ein verglühendes Feuer. Er begriff, daß er durch Phil kein Geld verdienen konnte. Sein Gesicht verwandelte sich wieder in eine träge, schwammige Masse. Die Augen blickten erneut mißmutig in die düstere Welt.
    »Kommen Sie rein, aber das sage ich Ihnen schon jetzt. Ich schließe nur anständige Geschäfte ab. Wenn Sie glauben, ich würde Gangster vermitteln, sind Sie auf dem falschen Dampfer.«
    Phil folgte dem Mann in ein

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