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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schädel kriegt.
    Mein Hut mußte einiges von der Wirkung des Treffers gedämpft haben, denn ich war ziemlich schnell wieder klar bei Verstand.
    »Hast du die Nummer des Wagens?« fragte ich meinen Freund.
    »Ich konnte sie mir gerade noch notieren. Hier habe ich den Zettel.«
    »Das ist gut. Wir müssen sofort eine Großfahndung ankurbeln.«
    Phil half mir beim Aufstehen und brachte mich zum Jaguar, den mein Freund gefahren hatte.
    Ich hatte mich gerade in die weichen Polster meines Gehaltszerstäubers fallen lassen, als das rote Lämpchen des Sprechfunkgerätes aufleuchtete. Ben Hook von der Leitstelle verband mich sofort mit dem Chef.
    »Jerry«, meldete sich Mr. High. »Gerade hat Harry Easton angerufen. Er hat bei einem ermordeten Kassierer der Riverside-Bank ein Bild von Elena Arkwright gefunden!«
    Phil pfiff durch die Zähne. »Sollte etwa die Senatorenwitwe ihre Hände im Spiel haben? Kaum denkbar«, murmelte er. »Wir werden uns sofort um den Fall kümmern, Chef«, versprach ich und legte auf.
    Aber kaum lag der Hörer auf der Gabel, als erneut das rote Lämpchen aufflackerte. Ich seufzte ergeben und klemmte mir die Hörmuschel ans Ohr.
    »Hier ist Neville«, polterte eine bärbeißige Stimme durch den Hörer, daß die Membrane zitterte. Phil hörte mit und warf mir einen leidenden Blick zu.
    »Hör mal, Jerry«, begann mein grauhaariger Kollege, »ich war schon immer ein großer Freund von Zirkusvorstellungen. Es gibt wohl kaum eine Show, die ich nicht gesehen habe.«
    »Klasse«, knurrte ich erbost. »Väterchen, wir haben es eilig. Bei uns geht es heiß her. Ich weiß, daß Cassius Clay neben dir vor Minderwertigkeitskomplexen zerfließen würde, aber wir müssen leider unseren Plausch abbrechen.«
    »Ich schäme mich manchmal, wenn ich feststelle, wie wenig von meinen Lehren bei dir sitzen geblieben ist, Jerry«, schimpfte Neville. »Natürlich steht mein Anruf im Zusammenhang mit eurem Fall. Vor sechs Jahren gab es einmal eine große Nummer. Ein Dompteur trat mit einer Frau im Tigerkäfig auf…« Mit einem Male war ich hellwach. Mein Gehirn war bis in die letzte Zelle alarmiert worden. Gegen Tiger verspürte ich in den letzten Tagen eine wirkliche Abneigung. Schließlich weiß ja jeder, wohin solche Tiere gehören. »Wo ist die Pointe der Story, Neville?«
    »Ich habe das Girl jetzt auf einem Zeitungsfoto wiedererkannt!«
    »Was macht sie denn jetzt?«
    »Sie ist Witwe. Genauer gesagt: Senatorenwitwe. Sie hört auf den Namen Elena Arkwright.«
    Gleichzeitig klickte es im Hörer. Neville hatte aufgelegt. Er ließ uns schmoren.
    »Und jetzt?« fragte ich Phil, nachdem ich meine Gedanken einigermaßen sortiert hatte.
    »Jetzt werde ich mir einmal Elena Arkwrights Vergangenheit unter die Lupe nehmen. Schätze, da gibt es irgendwo einen Fleck, der gar nicht weiß ist.«
    »Gut. Ich will noch ins City-Hospital. Möchte mich ganz gern einmal mit Lydia Rainbow unterhalten. Schließlich ist sie die einzige Frau, die den Tiger gesehen hat und noch lebt. Vielleicht kann sie mir eine brauchbare Beschreibung von dem Killer geben. Wir dürfen nichts unversucht lassen.«
    »Okay, du kannst mich dort absetzen. Ich weiß noch nicht genau, wie ich es anfangen werde, aber irgendwie muß ich die Vergangenheit der Senatorenwitwe erfahren. Wir treffen uns dann später im Bureau.«
    Nach einigen Minuten schob ich die Nase meines Wagens in eine Parklücke vor dem Hospital.
    »Laß Estrello noch einmal vernehmen«, sagte ich zu Phil. Er seufzte.
    »So lorig«, murmelte er und verschwand im dichten Gewühl der Passanten. Ich verschloß den Wagen und ging ins Krankenhaus. Auf dem Flur traf ich Harry Easton, meinen Freund von der Stadtpolizei.
    Harry, war blendendster Laune, pfiff den jüngsten Hit und schaute mich an, als hätte er gerade etwas besonders Schönes erfahren.
    Sein Finger bohrte sich sanft in meinen Magen. »Wo willst du hin? Lydia ist doch mein Fall. Oder kümmert sich das FBI plötzlich um Mordversuche?«
    »Arbeitsmangel, Harry. Irgendwas muß ich ja tun.«
    »Mußt du sie verhören?«
    »Natürlich. Ich hoffe, es geht ihr schon wieder so gut, daß sie die Fragen beantworten kann. Übrigens, du kennst ja meine Rolle, die ich in der Unterwelt zu spielen habe. Bei Lydia also kein Wort, daß ich vom FBI bin. Sie soll denken, ich wäre Ruffioso, der Mann, der den Tod seines Vaters rächen will.«
    »Okay, wie du willst. Aber das eine sage ich dir, Lydia hat nichts mit der ganzen Sache zu tun!«
    Verwundert schaute

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