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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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vom Griff der Smith and Wesson und schritt ebenfalls auf die Tür zu.
    »Halt«, peitschte plötzlich eine kalte Stimme hinter mir durch den Saal. Ich fuhr herum und starrte in den Lauf von Rybackis Pistole. Der Winkeladvokat hatte plötzlich alle schmierige Verbindlichkeit fallengelassen.
    »Schön hast du das gemacht«, keuchte er haßerfüllt. Langsam kam er näher. »Deine ganzen Kumpel hast du dem FBI in die Fänge gespielt. Ich habe aus dem Fenster geschaut. Glaubst du, ich hätte es nicht bemerkt?«
    »Warum hast du es dann nicht verhindert?« höhnte ich.
    »Es war nichts daran zu ändern. Sie mußten auch weg sein. Denn ich werde dich jetzt erledigen. Dazu brauche ich keine Zeugen.«
    Meine Augen maßen die Entfernung zwischen dem Gangster und mir. Rybacki war kein guter Pistolenmann. Das merkte ich sofort. Seine tückischen Augen funkelten mich an. Langsam bog sich sein Finger um den Abzugshahn. Auf diesen Augenblick hatte ich gewartet. Blitzschnell ließ ich mich nach hinten fallen. Meine Beine segelten im Scherenschlag durch die Luft und trafen genau die Pistolenhand Rybackis. Die Waffe schlidderte scheppernd durch den Raum und verschwand im Gewirr zahlreicher Stuhlbeine. Mit einer Kippe kam ich wieder auf die Beine.
    Rybacki hatte ein langes Messer gezogen. Die Klinge maß etwa sechs Zoll und war beidseitig geschliffen. Seine Augen waren blutunterlaufen. Sein Blick glich dem eines Stieres, der in Rage geraten ist. Ich atmete aus weit geöffnetem Mund. Die Hände hielt ich leicht gespreizt. Ein paar Sekunden tänzelten wir voreinander hin und her. Er hielt das Messer so, daß die Klinge, nach oben zeigte, und folglich mußte sein Stoß von unten kommen. Ich wandte meinen Blick nicht von seinen Augen.
    Als er kam, erkannte ich es eine Zehntelsekunde vorher am jähen Aufzucken Reiner Pupillen. Ich erstarrte. Die Faust mit dem Messer schnellte tief von unten herauf.
    Ich warf beide Hände gleichzeitig um seinen Unterarm. Die Klinge bohrte sich durch meinen Ärmel, aber sie tastete nur leicht die Haut an. Ich hatte sein Gelenk gepackt. Aus dem Stand warf ich mich in eine Rechtsdrehung.
    Er stieß einen gurgelnden Schrei aus. Das Messer wirbelte in weitem Bogen durch die Luft und blieb wippend in der Holztheke stecken.
    »Schaffst du es?« hörte ich plötzlich die beruhigende Stimme von Phil irgendwo aus dem Hintergrund.
    Ich ließ den Gangster los. Er trat nach mir. Mit der Linken trieb ich ihn rückwärts, bis er gegen die Wand stieß. Mit der Rechten wischte ich ihm einen Schlag von der Seite, und als die Linke sofort nachstieß, landete sie hart auf dem Punkt. Rybacki bekam einen glasigen Blick und rutschte an der Wand zu Boden, kippte um und blieb schweratmend liegen.
    Mühelos legte Phil ihm Handschellen an.
    Meine Hände umklammerten die Theke. Ich hatte mich einigermaßen vom Kampf erholt, als Steve Dilaggio in den Raum stürzte. Sein Gesicht war leichenblaß.
    »Man hat den Wagen vom Chef gefunden«, rief er.
    »Vielleicht ist er ausgestiegen und sitzt in einem Mannschaftswagen. Bei dem Trubel heute wirklich nicht verwunderlich«, beschwichtigte ihn Phil. Doch Steve schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er, und seine sonst so freundlichen Gesichtszüge wirkten hart wie Stahl. »Man hat auch Blut vom Chef in seinem Wagen gefunden.«
    Mr. High versuchte mit seinem Arm zum Kopf zu kommen. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper dabei wie eine lodernde Flamme. Aufstöhnend sank er zur Seite. Seine Arme blieben unbeweglich. Langsam öffnete er die Augen. Durch einen langsam verwehenden Nebelschleier sah er einen hellerleuchteten Raum. Sofort erkannte er, daß er in einem Kellergewölbe lag. Er bemerkte auch den Grund, weshalb er seine Glieder nicht hatte bewegen können. An Händen und Füßen war er mit einem dünnen, aber stabilen Stahldraht gefesselt, der sich tief ins Fleisch einschnitt.
    Ächzend wandte Mr. High den Kopf. Vor sich sah er ein Mikrophon und einen Lautsprecher. Dann erkannte er, worauf er lag. Der Tiger hatte ihn auf ein Bündel Dynamitstäbchen gebettet. Eine dünne Schnur lief aus diesen Stäbchen heraus zu einem Kasten, der auf dem Tisch stand.
    Mr. High kannte die Art dieser Kästen. Genauso sahen elektrische Zünder aus, die durch einen Funkimpuls ausgelöst werden konnten. Sobald sie betätigt wurden, lief eine kleine Feder ab. Gewöhnlich dauerte es dann fünfzehn Minuten, bis die Sprengladung gezündet wurde.
    Mr. High hob lauschend den Kopf. Aber sein Ohr vernahm nicht

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