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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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schaffte ich es. Ich hievte den Körper des Gangsters hoch und spürte schließlich die Erleichterung auf meinen Schultern. Ruffioso lag im Boot.
    Für ein paar Minuten ließ ich mich treiben. Nur das Seil verband mich mit der Rettungsinsel. Ich lauschte auf das Heulen des Sturmes und spürte, wie er immer lauter wurde. Wir waren längst nicht in Sicherheit. In einem Sturm würde unsere kleine Nußschale soviel wert sein wie ein Tropfen Wasser in der Sahara.
    Ich wagte nicht daran zu denken. Mühsam zog ich mich hoch. Endlich lag ich keuchend neben dem Mädchen und dem Gangster.
    Ruffioso sah mich abwartend an. Seine rechte Hand streichelte den Lockenkopf des Kindes, die andere hielt er um seinen Leib gepreßt.
    »Woher weißt du meinen Namen, wer bist du?« fragte er mit ruhiger Stimme.
    Ich dachte an die Zeit, die nun für uns kommen würde. An das Unwetter und an die winzige Chance, gerettet zu werden. Wahrscheinlich würden wir zusammen sterben müssen. Unsere Lage war ziemlich aussichtslos.
    Ich wollte den Mann, mit dem ich die letzten Minuten meines Lebens verbringen mußte, nicht belügen. Er hatte sich mehr als anständig benommen. Daß er jetzt schwer verletzt war, war nur auf seine Hilfsbereitschaft zurückzuführen.
    Ich schaute ihm direkt in die Augen. Sie blickten mich ohne Furcht und Scheu an. Nur ein Hauch Verwunderung lag in ihnen.
    »Ich bin G-man Jerry Cotton«, sagte ich leise.
    Ruffioso nickte. Sein Gesicht wurde für den winzigen Bruchteil einer Sekunde hart und abweisend. Dann aber glitt ein Lächeln über seine schmalen, vor Schmerz aufeinandergepreßten Lippen.
    »Und ich bin Enrico Ruffioso, laut Testament meines Vaters bald Supergangster von New York.«
    »Weiß ich«, gestand ich nach einigem Zögern.
    Ruffioso blickte mich forschend an. »Hältst du mich auch für einen Mörder?« fragte er.
    ***
    Mr. High führte im FBI-Distriktgebäude einige Telefonate. Mit höchsten Stellen und mit größtem Nachdruck. Es dauerte eine gute Viertelstunde. Dann hatte er es geschafft. Aufatmend ließ er den Hörer sinken.
    »Phil«, sagte er befreit. »Wir haben ein Kriegsschiff bekommen. Ich starte sofort zum Hafen. Die ›Enterprise‹ läuft in einer halben Stunde aus. Dieser Stahlkoloß kann selbst bei dem größten Sturm Kurs halten.«
    »Kann ich mitkommen, Chef?«
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen, Phil. Denken Sie an Ihre Verabredung mit Senator Arkwright. Sie muß unbedingt eingehalten werden. Der Senator hatte so viel Material gegen die Mafia gesammelt, daß seine Unterlagen uns einen großen Schlag gegen die New Yorker Unterwelt ermöglichen.«
    Phil nickte wütend. Natürlich war es wichtig, den Senator zu sprechen, aber, zum Teufel, galt diese Rettungsaktion denn nichts? Nur langsam kam er zur Vernunft, und je länger Mr. High ihm zuredete, desto friedlicher wurde Phil.
    Mehr als ein Vierteljahr hatte Senator Arkwright in enger Zusammenarbeit mit dem Justizministerium Unterlagen über die New Yorker Mafia gesammelt. Endlich wollte das FBI zum entscheidenden Schlag ausholen.
    Phils Verabredung war wichtig und streng geheim.
    »Okay«, sagte er, »ich mache mich sofort auf den Weg.«
    Als Mr. High den Gesichtsausdruck Phils sah, hielt er ihn noch einmal zurück. »Ich werde alles für Jerry tun, was in meiner Macht ist«, sagte er ruhig und aufrichtig. Wärme, aber auch große Sorge schwang in seiner Stimme mit.
    »Ich weiß, Chef«, sagte Phil leise. Die Ungewißheit saß ihm im Nacken. Schnell verließ er das Dienstzimmer.
    Hastig eilte er durch den langen Gang zum Portal. Er hatte den zivilen Dienstwagen einige Seitenstraßen weiter abgestellt. Im Hof wimmelte es mal wieder von Autos.
    Phil dachte nicht an Senator Arkwright, als er zu seinem Wagen ging. Er dachte auch nicht an die Bedeutung seines Auftrages. Seine Gedanken waren draußen auf dem unendlichen, eiskalten Atlantik.
    Plötzlich riß ihn eine dumpfe Ahnung aus seinen Gedanken. Als er es merkte, war es schon zu spät. Er spürte den kalten Lauf einer Pistole in seinem Rücken und sah zwei Gorillas, die mit entsicherter Waffe rechts und links von ihm auf tauchten.
    »Wir machen jetzt eine hübsche kleine Spazierfahrt«, knurrte einer von ihnen.
    Phil versuchte, die Situation aus den Augenwinkeln zu erfassen. Aber er hatte keine Anfänger vor sich. Die Kerle ließen ihm nicht die geringste Chance.
    »Los, in den Wagen«, kommandierte einer der Gangster.
    Gehorsam ließ sich Phil in die weichen Polster eines Mercury

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