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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schultern. »Vielleicht könnte Carsten Möbius etwas auf wirtschaftlicher Basis unternehmen«, sagte er.
    »Und wovon träumst du nachts?«
    Zamorra grinste. »Das erzähle ich dir lieber nicht, sonst wirst du eifersüchtig.«
    »Deshalb also lächelst du Schuft immer so im Schlaf«, zischte Nicole ihn an. »Du solltest dir angewöhnen, im Schlaf zu reden, damit ich auch mal was erfahre.«
    Ein paar Minuten später setzte der Taxifahrer sie am Airport ab. Von den beiden Wagen des TI-Werkschutzes war nichts zu sehen.
    Aber in Zamorra nahm die Idee immer festere Formen an, sich mit dieser Miß Rogers einmal über die Afrika-Verträge zu unterhalten.
    Nur wie er sie dazu überreden sollte, ihm etwas zu erzählen, wußte er noch nicht.
    ***
    Den typisch-strengen Raubtiergeruch, den Tiffany Rogers mit dem Leoparden in Verbindung brachte, gab es nicht mehr. Aber ihre Unruhe war plötzlich riesengroß geworden und drohte in Panik auszuarten. Sie mußte an Shackletons Befürchtung denken: daß der unheimliche Mörder ihr möglicherweise nachstellte, um sie als unerwünschte Zeugin zu beseitigen!
    Der Leopard - der Mörder - hier im Flugzeug?
    Gehetzt sah sie sich um. Aber natürlich konnte sie nirgends im Innern der Maschine ein Wesen entdecken, das wie ein Leopard aussah und trotzdem aufrecht ging.
    Shackleton bemerkte ihre Unruhe. Er faßte nach ihrem Arm. »Kommen Sie, Tif. Was ist denn mit Ihnen los? Es ist doch jetzt alles vorbei!«
    Sie wagte nicht, ihm von dem typischen Geruch zu erzählen, den sie nun schon zum drittenmal wahrgenommen hatte. Shackleton würde ihr ja doch nicht glauben. Er würde eher annehmen, daß sie ein Fall für den Psychiater war, und entsprechende Maßnahmen einleiten. Seit sie wußte, daß er zum Sicherheitsdienst der Firma gehörte, traute sie ihm alles zu.
    Sie ließ sich von ihm aus dem Flugzeug führen. Den Raubtiergeruch bemerkte sie nicht wieder. Aber vielleicht war das Wesen, das diesen Geruch ausströmte und sich als Mensch tarnte, schon vorher ausgestiegen?
    Sie dachte an die alten Geschichten von Wesen, die ihre Gestalt verändern können. Es gab sie überall, nicht nur bei den Bantu und den Pygmäen. Im abendländischen Kulturkreis, dem sie ja auch angehörte, waren es eben Werwölfe anstelle von Wertigern, Werlöwen, Werleoparden oder sonstigen Mischwesen. Aber nicht in einer einzigen Erzählung wurden diese Mischwesen als freundlich geschildert.
    Shackleton und sie durchschritten die Kontrollen. Dann durften sie ihr Reisegepäck abholen. Viel war es nicht. Zumindest Tiffany war bei ihren Reisen anspruchslos. Im Luxus leben konnte sie zu Hause. Draußen in den tropischen Ländern, in welchen sie ihren Urlaub zubrachte, brauchte sie keine drei Dutzend Abendkleider.
    Zähneknirschend mußte sich Shackleton jetzt damit abfinden, daß er Kavalier spielen durfte. Er trug beide Koffer. Normalerweise legte Tiffany keinen Wert darauf, daß man ihr als Frau alle Schwerarbeit abnahm. Aber diesmal hatte sie das Gefühl, beide Hände frei haben zu müssen.
    Beruhigend war plötzlich das Gefühl, eine Waffe in der Tasche zu haben! Dabei hatte sie Waffen doch noch nie ausstehen können! Aber in diesem Moment war ihre Angst größer als ihre Abneigung vor der Pistole.
    Immer wieder versuchte sie, Raubtiergeruch wahrzunehmen.
    »Da ist unser Empfangskommitee«, sagte Shackleton, trat durch die Glastür, deren beide Flügel automatisch zur Seite fuhren, und deutete mit einer Kopfbewegung auf die beiden draußen stehenden schwarzen Limousinen mit den per Magnetfuß haftenden Rotlichtern auf den Dächern. Die Wagentüren waren geöffnet. Neben jedem Wagen standen zwei Männer in unauffälligen Geschäftsanzügen.
    Abrupt blieb Tiffany stehen.
    »Das haben Sie mir doch eingebrockt!« stieß sie hervor. »Was, um Himmels willen, haben sie dem Sicherheitsdienst erzählt, daß man gleich vier Bodyguards her schickt? Shack, haben Sie den Verstand verloren? Was soll der Zirkus?«
    »Wenn Sie das für Zirkus halten, ist das Ihr Problem. Meines und das der Kollegen ist es, Sie heil nach Hause zu bringen. Schließlich findet man Talente wie Sie nicht in jedem Hinterhof!«
    Sie ging weiter. Sie spielte mit dem Gedanken, sich ein Taxi heranzuwinken. Aber zwei große Busse hatten sich zwischen Taxistand und Portal geschoben. Und Shackleton marschierte schon mit den Koffern auf die beiden TI-Limousinen zu.
    Plötzlich witterte Tiffany wieder den Raubtiergeruch!
    Sie fuhr herum. Nur ein Dutzend Schritte entfernt

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