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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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werde dabei sein…«
    »Darum müssen wir Sie sogar ersuchen.«
    Wir betraten ein großes Wohnzimmer, das aus einem Sammelsurium alter und moderner Möbel bestand. An der Blümchentapete hingen alte Fotos, daneben waren Pin-up-Fotos aus Magazinen befestigt. Neben einem Sofa mit Umbau machte sich eine hochglanzpolierte Radio-Fernseh-Kombination breit. Über einem Stuhl hing ein Anzug. Die Fenstervorhänge waren nicht geschlossen.
    Phil und ich machten einen Schritt nach vorn, um uns umzusehen.
    In diesem Moment passierte es.
    Die Fensterscheibe zerbarst klirrend. Eine Kugel drang in das Holz des Türrahmens.
    Phil und ich warfen uns zu Boden, während die Frau verwirrt und verständnislos stehenblieb.
    Noch im Fallen riß ich den 38er aus der Schulterhalfter. Ich zielte auf die Deckenlampe und schoß. Im nächsten Augenblick war das Zimmer stockdunkel.
    »Um Himmels willen, was hat denn das zu bedeuten?« wimmerte die Frau verstört.
    »Gehen Sie jetzt nicht hinaus!« forderte ich sie auf. »Ihre Konturen würden sich vor dem Licht der Flurlampe deutlich abheben. Weist das Fenster zur Straße?«
    »Nein, zum Hof«, sagte die Frau mit zitternder Stimme. »Warum haben Sie die Lampe zerschossen? Was ist überhaupt passiert?«
    »Ganz in der Nähe sitzt ein Schütze, der die Absicht hat, meinen Freund und mich zu treffen«, informierte ich sie. »Er wußte, daß wir herkommen würden, und hat sein Empfangskomitee gut verteilt. Was liegt dem Fenster in ungefähr gleicher Höhe gegenüber?«
    »Ein Schuppen, er gehört zu einer Baustoffirma«, sagte die Frau.
    Ich robbte ans Fenster und peilte vorsichtig hinaus. Meine Augen gewöhnten sich rasch an die Dunkelheit. Ich erkannte die Umrisse des Lagergebäudes. Auf dem Dach war niemand zu sehen. Wahrscheinlich hatte der Schütze nach dem Anschlag die Stellung geräumt.
    »Sehen wir uns unten ein bißchen um!« sagte ich. »Nur noch eine Frage. Welchen Wagen fährt Mr. Byrnes?«
    »Er hat eine Limousine, einen Ford Comet, glaube ich. Der Wagen ist rot.«
    »Hat einer seiner Freunde einen Mustang?«
    »Einen Ford Mustang«, sagte ich ungeduldig.
    »So genau kenne ich mich mit den Typen nicht aus. Das schöne Fenster und die gute Lampe! Wer wird mir den Schaden ersetzen?« lamentierte sie.
    »Dürfen wir mal Ihr Telefon benützen?«
    »Bitte, aber Sie müssen dafür bezahlen!«
    »Geh du zuerst hinaus, Phil, ich bleibe am Fenster und leiste Feuerschutz, falls es notwendig werden sollte.«
    Es war nicht notwendig. Auf dem Schuppendach blieb alles ruhig. Eine Minute später standen wir in der Diele am Telefon. Ich ließ mich mit dem Revier verbinden. Als ich den Kollegen an der Strippe hatte, der Dertinger und Finch vernahm, erkundigte ich mich, ob das Verhör Fortschritte gemacht hatte.
    »Nein, Jerry, die Burschen sind ziemlich ausgekocht und wissen genau, daß sie kein Wort zuviel sagen dürfen. Jetzt reite ich schon eine halbe Stunde auf der Frage herum, wer das Mädchen in dem Mustang war. Dertinger behauptet, sie hieße Lilly; er habe sie in einer Kneipe am Times-Square kennengelernt, und sie sei bereit gewesen, einen Stick-up mitzumachen. Nur so, aus Spaß natürlich. Angeblich kennt er weder den vollen Namen noch die Adresse. Es ist eine faustdicke Lüge, aber er bleibt dabei. Der Wagen, den Finch benutzte und der auf dem Parkplatz zu Bruch ging, ist gestohlen, das haben wir inzwischen feststellen können. Finch gibt den Diebstahl zu.«
    »Bleiben Sie weiter am Mann!« sagte ich. Ich wollte schon aufhängen, aber der Beamte sagte: »Da fällt mir ein, daß Mr. High telefonisch nach Ihnen gefragt hat. Sie möchten ihn bitte anrufen.«
    »Okay«, sagte ich und hängte auf. Ich wählte die Nummer des Chefs. »Hier spricht Jerry, Chef. Sie haben etwas für uns?«
    »Ja«, sagte Mr. High. »Eine sehr interessante Nachricht. Die Kommission, die den Absturz der Bristol 200 untersucht hat, konnte vor genau einer Stunde schon einen ersten, halboffiziellen Bericht vorlegen. Daraus geht eindeutig hervor, daß der Absturz der Maschine durch die Explosion einer Bombe herbeigeführt wurde. Man hat den Zünder gefunden.«
    ***
    Ich brauchte ein paar Sekunden, um die Neuigkeit zu verdauen. »Davon war bisher noch nie die Rede.«
    »Wir brauchen dringend Informationen über diesen mysteriösen Mr. Dalland. Ich habe inzwischen Amsterdam und Lourenco Marques eingeschaltet. Wie läuft es bei Ihnen?«
    »Wir stehen schon wieder«, sagte ich. »Der Mann, der Doc Kent aus dem Lokal lotste, ist

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