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0464 - Gemälde des Grauens

0464 - Gemälde des Grauens

Titel: 0464 - Gemälde des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allmählich dahin. Sie starb ihren langsamen Tod, um nach den langen Wintermonaten wieder zu erwachen.
    Als sie an einem langen Weidestück vorbeifuhren, sahen sie noch einige Kühe wie Denkmäler auf dem Rasen stehen. Die Tiere glotzten dumpf auf das braungewordene Gras.
    Die beiden Frauen hatten den großen Verkehr hinter sich gelassen und befanden sich bereits in der Nähe des Schlosses. Wo es genau lag, wußten sie nicht, fanden aber Hinweisschilder und brauchten den Pfeilen nur zu folgen.
    Lady Sarah hatte sich einige Male umgedreht und meinte nun:
    »Sehr beliebt scheint die Ausstellung nicht zu sein.«
    »Wieso?«
    »Wir sind wohl die einzigen Besucher. Bisher ist uns kaum ein Wagen gefolgt. Und wenn, sind sie abgebogen.«
    »Bei dem Wetter.«
    »Gerade, Jane. Da hat man Zeit.«
    »Falls man nicht zur Arbeit muß.«
    Lady Sarah lachte. »Stimmt auch wieder. Daran habe ich nicht einmal gedacht. Ich glaube, ich werde allmählich alt.«
    »Das darfst du nicht sagen. So rüstig wie du möchte ich manchmal sein. Deine Kondition ist sagenhaft.«
    »Da hättest du mich früher erleben sollen, Kind…« Sarah Goldwyn schwärmte von den alten Zeiten, und so verging die Fahrzeit wie im Flug.
    Wenig später schon mußten sie rechts ab, und sie gerieten auch auf die etwas breitere Fahrbahn, die zum Schloß führte. Noch ließ der Dunst einen guten Blick nicht zu, aber das änderte sich, denn urplötzlich erschien vor ihnen das Gemäuer. Beide Frauen hatten den Eindruck, als würde es auf einem Präsentierteller liegen, und Lady Sarah nickte sogar. »Darin läßt es sich leben«, erklärte sie.
    Auch Jane war angetan. Man hatte das Schloß als offenes Karree gebaut. Die beiden Flügel standen im rechten Winkel zum Haupttrakt. Vor ihm und hinter der Straße breitete sich ein Garten aus.
    Sehr gepflegt, in der Mitte ein Teich, umgeben von einem Rondell, auf dem sommertags sicherlich zahlreiche Blumen blühten. Mehrere Wege zweigten in den vorderen Schloßgarten hinein und umschlossen kleine, grüne Hecken- oder Buschinseln. Bäume standen weiter entfernt. Im Sommer bildeten sie bestimmt ein dichtes Laubdach. Jetzt lagen die Blätter auf dem Boden oder schwammen im Teich.
    Auch einige Enten hatten sich die Wasserfläche ausgesucht. Ihr Schnattern unterbrach als einziges Geräusch die dunstige Stille.
    Vor dem Hauptgebäude parkten einige Fahrzeuge. Es war noch genügend Platz vorhanden, um auch den Honda abstellen zu können. Das Castle selbst wirkte bei diesem Wetter ebenfalls grau, aber nicht verfallen, denn die Stuckfassade war noch vollständig erhalten.
    Ein prächtiger Wohnsitz inmitten der Einsamkeit einer südenglischen Landschaft.
    Jane und Lady Sarah verließen den Honda. »Ich bin froh, daß wir hier sind«, sagte die Horror-Oma. »Außerdem könnte ich eine Tasse Tee gebrauchen.«
    »Die bekommen wir bestimmt in der Ausstellung.«
    »Wollen es hoffen, Kind.«
    Sarah hakte sich bei Jane Collins ein. Man hatte ein Schild aufgestellt. Über einem nach links weisenden Pfeil stand Vargas-Vernissage. Lady Sarah deutete mit der freien Hand hoch. »Da sind wir genau richtig, Kind.«
    Sie gingen den Weg weiter und erreichten sehr bald den Eingang des westlichen Seitentrakts.
    Die Flügeltür war in das graue Mauerwerk integriert worden.
    Rechts davon verdeckten Ranken und Efeu das Gestein. Es wuchs auch in einem Halbbogen über den Eingang hinweg.
    Da die Tür verschlossen war, suchten die Frauen nach einer Klingel, die sie auch sehr bald fanden. Jane drückte den schwarzen Knopf, der Summer erklang, und Jane konnte die Tür aufdrücken.
    Die Besucherinnen gerieten in eine Vorhalle. Hier glänzte der Steinboden wie frisch gewienert. Quer durch die Halle war ein grünes Band gezogen worden, so daß die Ankömmlinge automatisch nach links gingen auf einen Durchgang zu, der neben einem großen Fenster lag, durch das trübes Licht fiel.
    Ein Mann im grauen Anzug und einer Uniform saß neben dem Durchgang an einem Tisch und schaute erst auf, als die Frauen vor ihm stehenblieben. Gleichzeitig hob er den Deckel der kleinen Kassette an, in dem die Eintrittskarten und das Geld lagen.
    »Zweimal?« fragte er.
    »Ja bitte«, sagte Sarah Goldwyn und zahlte.
    Der Mann gab Wechselgeld heraus und nickte. »Wollen Sie auch einen Prospekt?«
    »Könnte nicht schaden«, meinte Jane. Sie kaufte ihn.
    Lady Sarah war wie immer neugierig. »Sitzen Sie hier schon lange, Mister?«
    »Seit heute morgen.«
    »So meine ich das nicht. Auch schon am

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