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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wegwerfen und austauschen lassen. Sogar neuer Kaffee ist eingefüllt worden."
    „Lobenswert", sagte Cascal. „Ich werde jetzt meinen Kontrollruf machen."
    Er schaltete den Interkom auf einen anderen Kanal und rief die CMP-1 an. Er ließ sich schildern, wie weit die Aufräumungsarbeiten gediehen waren, gab Ratschläge für den Bau der Wassererzeugungsanlagen und schilderte, was sie hier getan hatten, um die Notlage zu lindern. Er sah, daß auch in der Umgebung dieses Kreuzers die Ordnung wiederhergestellt war und schaltete weiter zur CMP-2. Die nächsten vier Stunden verbrachte er damit, sämtliche Kreuzer zu kontrollieren.
    Dann holte er sich den Viertelliter Wasser, der seine tägliche Ration darstellte und trank die Hälfte, aß einige Konzentratwürfel und vermischte den Rest mit neunundneunzigprozentigem Alkohol. Er konnte nicht einmal das Gesicht verziehen, als er die grauenhaft schmeckende Mischung hinunterstürzte.
    Dann verabschiedete er sich und versuchte zu schlafen.
    Bei der Mannschaft, die mit Atombrennern und mit der Hilfe von Montagerobots die Tanks schweißte und die Ventile durchsah, die Sollbruchstellen wieder reparierte, wurden die Wasserrationen ausgegeben.
    Die Männer hatten, mit nur sehr kurzen Unterbrechungen, pausenlos geschuftet. Sie befanden sich in einer kritischen Stimmung. Sie äußerte sich schon dadurch, daß kaum ein Wort gesprochen wurde.
    Fünfzehn Mann.
    Der Chef dieser Arbeitsgruppe kam mit einem kleinen Kunststoffkanister und zwei Bechern, die jeweils einen Viertelliter faßten. Das Wasser war mit einer Salztablette und mit Nährstoffen angereichert worden und schmeckte nach Zitrone.
    Jemand schaltete das Schweißgerät aus und schrie: „Porwitzky kommt mit Wasser!"
    Krachend fiel eine riesige Blechplatte um und schaukelte etwas auf dem Montagegerüst hin und her.
    „Paß auf, du Narr - beinahe hättest du mich umgebracht."
    Der andere Techniker entschuldigte sich nicht einmal, sondern kletterte vom Gerüst herunter und blieb in der Nähe von Porwitzky stehen.
    „Sie haben uns verdammt lange warten lassen, Chef!" sagte er.
    Porwitzky zog aus seiner Brusttasche mehrere dicke Pakete von Konzentratwürfeln hervor und einige Plastikröhrchen voller Pillen, die sämtliche Mineralstoffe und Vitamine enthielten.
    „Einer nach dem anderen!" sagte er entschlossen, aber ebenfalls schwach und kraftlos durch den andauernden Wasserverlust. Zudem herrschte in dem Raum hier eine mörderische Temperatur; die glühenden Nähte der geschweißten Tanks strahlten Hitze ab.
    „Spiel dich nicht auf - du bekommst auch nicht mehr."
    Porwitzky öffnete die Beutel und verteilte die Würfel, dann zählte er die Pillen ab. Es war für jeden Mann genügend vorhanden.
    „Ich empfehle euch, langsam zu trinken", sagte er.
    Er stellte fünfzehn dünne Kunststoffbecher nebeneinander auf einen Schalterschrank; er hatte aus der anderen Brusttasche einen zweiten Stapel dieser Wegwerfbehälter hervorgezogen.
    Dann öffnete er beinahe andächtig den Verschluß des Kanisters, der sich auf der Außenseite beschlagen hatte. Er goß schweigend und mit übergroßer Vorsicht jeden Becher gleich voll.
    Dann war der Kanister leer.
    „Bitte. Es ist angerichtet. Essen und Getränke frei an Bord der MARCO POLO. Die Becher sind eßbar."
    Die Männer näherten sich dem Schaltschrank, als sei dort eine Höllenmaschine verborgen. Sie griffen nach den Bechern langsam und fast scheu. Jeder nahm den Becher auf, griff einige Rationen und ging langsam in eine andere Ecke des Raumes.
    Dort setzte oder lehnte er sich irgendwohin, begann zu kauen und zu trinken. Langsam, konzentriert und fast abwesend. Ein Mann. ein breitschultriger Terraner, stellte seinen Becher ab und kaute auf einer Nährstoffpille herum.
    Dann sagte er undeutlich: „Ist das alles gewesen?"
    Porwitzky nickte und deutete auf den leeren Kanister.
    „Ja. Leider. Du kannst ja den Kanister ablecken, falls das Wasser bis dahin nicht verdunstet ist."
    Ein zweiter Mann kam heran. schaute den Kanister an und setzte seinen noch fast vollen Becher ab. stellte ihn dreißig Zentimeter von dem des wuchtigen Technikers entfernt hin.
    „Wann landen wir endlich?" fragte er.
    Porwitzky drehte das Handgelenk herum und sah auf die Uhr.
    „Unter Umständen in drei bis vier Stunden", sagte er vorsichtig.
    In Wirklichkeit hatte er erfahren, waren es noch rund zwölf Stunden. „Jedenfalls hat dieser verdammte Zustand bald ein Ende."
    „He!" schrie plötzlich Vidac, der athletisch

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