Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Antworten bekommen würde.
    Jenna faßte mich wieder an. »John, fragen Sie weiter. Wir haben Zeit, viel Zeit…«
    »Ja, das werde ich auch.« Die Archäologin hatte recht. Wer konnte denn sagen, wie lange die Magie noch anhielt und sich die Königin innerhalb des Kreuzes zeigte?
    Es blieb beim guten Vorsatz, denn uns kam etwas dazwischen. Nicht von der Königin, sie blieb als Geist oder als Bild erhalten. Von draußen her hörten wir Geräusche.
    Sie klangen dumpf, besaßen aber ihre charakteristischen Merkmale. Auch Jenna hatte sie vernommen.
    »Was war das?«
    »Schüsse!« erwiderte ich und lief schon auf die Tür zu, während Jenna schreckensbleich zurückblieb…
    ***
    Commander Glenn Stark war darauf gedrillt worden, Überraschungen so rasch wie möglich wegzustecken. Diese Sache mit den Schlangen hatte zwar etwas länger gedauert, aber der Ruck war durch seine Gestalt gegangen, und der handelte so, wie er es für richtig hielt.
    Schießen konnte er, und er hoffte, daß er die verfluchte Brut auch traf, obwohl seine rechte Hand leicht zitterte.
    Das Licht war gut, die Schlangen, sie alle hatten jetzt die Kammer verlassen, wanden sich über den Boden und hoben manchmal ihre Köpfe an, wobei sie diese noch pendeln ließen.
    Die erste Schlange hatte sich auch an die Spitze gesetzt. Die anderen vier folgten in einer Reihe, und der Commander zielte auf den flachen Kopf des ersten Reptils.
    Dann schoß er.
    Nicht nur einmal, er zog gleich zweimal ab, weil er auf Nummer Sicher gehen wollte.
    Keiner seiner Untergebenen befand sich in der Nähe, und so konnte er seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Er jubelte auf, als er sah, wie der Schlangenkörper vor seinen Augen zunächst in die Höhe geschleudert und dann zerfetzt wurde.
    Die Teile flogen in alle Richtungen weg, sie klatschten noch gegen die Wand, und der Commander legte bereits auf die zweite Schlange an, als sein rechter Zeigefinger plötzlich einen Krampf bekam und er einfach nicht mehr abdrücken konnte.
    Vor seinen Augen spielte sich ein ebenso unwahrscheinlicher Vorgang ab wie noch vor wenigen Minuten, als es den Schlangen gelungen war, die Metalltür zu zerlöchern.
    Die Einzelteile der zerfetzten Schlange, blieben nicht am Boden oder an den Wänden kleben, sie lösten sich auf und bildeten tranige Nebelwolken, die wie lange Streifen träge zwischen den Wänden wehten.
    Stark schüttelte den Kopf. »Das ist doch unmöglich!« keuchte er. »Verdammt, das kann ich nicht glauben!«
    Er mußte es aber glauben, denn der Nebel wanderte weiter, wechselte sogar die Richtung und bewegte sich auf ihn zu, ebenso wie die restlichen vier Schlangen, die gefährlich nahe an ihn herangekommen waren, auf die er aber nicht achtete.
    Dann war der Nebel da.
    Und er glaubte plötzlich, in der Ferne eine Stimme zu hören. Eine Frauenstimme, die flüsterte und trotzdem gut zu verstehen war.
    »Wer Layana angreift, ist verloren. Der Kampf geht weiter. Jeder, der sich mir in den Weg stellt, wird vernichtet. Einmal Schlange, einmal Vampir. Die Verbindung ist da. Durch die Königin von Saba wurde sie geschaffen, und ich trage dieses Erbe an die Menschheit weiter.«
    Der Offizier wankte zurück, hob den rechten Arm, aber er konnte die Waffe nicht einsetzen. In den Nebel zu schießen, hatte keinen Sinn.
    »Wer bist du? Wo kommst du her?«
    »Du hättest das Kreuz nicht mit an Bord nehmen sollen. Ich glaube, das war ein Fehler…«
    »Scheint mir auch so zu sein!« ächzte der Commander.
    »Und dein Schiff gehört mir!«
    Diese Worte trafen Glenn Stark hart. Der Kreuzer war sein ein und alles. Sein Leben, sein Inhalt, seine Braut - er gehörte einfach dazu. Darauf hatte er hingearbeitet. Es war schon von Kindheit an sein Traum gewesen, einmal Herr über ein solches Schiff zu sein.
    Das wollte man ihm abnehmen.
    Da hätten sie ihn auch gleich töten können. Aber noch lebte er, und auch dieses Unheimliche, das seinen Weg zu ihm fand, konnte ihn nicht vernichten..
    »Ich werde es dir nicht überlassen!« keuchte er. »Nein, das werde ich auf keinen Fall!«
    »Du mußt. Denn ich werde die Kontrolle über dich bekommen. Somit habe ich auch das Schiff. Verstehst du es?«
    Diesen letzten Satz hatte auch ich sehr deutlich vernommen. Dennoch hielt ich mich weiterhin zurück. Nun konnte ich nicht untätig bleiben. Meine erste Schrecksekunde hatte ich bereits überwunden. Die Schlangen sahen verdammt gefährlich aus, und sie waren es auch noch, wenn man ihre Körper vernichtete, denn dann

Weitere Kostenlose Bücher