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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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hast.«
    »Meinst du«, schluchzte Maureen, »ich will in eifien Mordfall verwickelt werden?«
    »Immer noch besser bei den Bullen schwitzen, als sechs Fuß unter dem grünen Rasen frieren«, sinnierte Sandra.
    Mit weit aufgerissenen Augen schaute die Tatzeugin ihre Berufskollegin an.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Der andere war doch sicher auch ein Freund von dir. Meinst du, der hat nicht mitbekommen, daß du alles gesehen hast? Der wird wiederkommen!«
    ***
    »Das gibt es doch gar nicht!« sagte ich, nachdem ich einmal kräftig geschluckt hatte. Phil neben mir hatte immer noch nicht seine Sprache wiedergefunden, was immerhin beachtlich war.
    Mr. High nickte. Die anderen Besprechungsteilnehmer, die schon im Laufe des Vormittags die Sensation erfahren hatten, murmelten durcheinander. Es hatte angefangen zu regnen, und der Wind peitschte hin und wieder einen Schauer gegen die großen Scheiben aus blendsicherem Glas.
    »Ich habe auch zuerst gedacht, daß es das nicht geben kann«, fielen Mister Highs Worte in den Raum, »aber es besteht gar kein Zweifel daran, daß es so ist. Das Ergebnis ist eindeutig.«
    Inzwischen hatte auch Phil seine Sprache wiedergefunden.
    »Wenn alle Fälle sich auf diese Weise selbst erledigen würden, wären wir bald arbeitslos«, kommentierte er, »Irrtum, Phil«, sagte da der Chef, »jetzt geht es erst richtig los.«
    Mir schossen blitzschnell die Gedanken durch den Kopf. Wie auf dem Speicherband eines Computers raste die ganze Darstellung, die Mister High gegeben hatte, durch meine Gehirnwindungen. Dann platzte ich mit meinem Ergebnis heraus.
    »Ernie Brooks Mörder ist der Mann, der aus Europa kam!«
    An der Reaktion der anderen Männer am großen ovalen Tisch merkte ich, daß dieser Gedanke wohl neu sein mußte. Für mich gab es aber, nachdem Mr. High alle Ereignisse der letzten achtzehn Stunden in einen unmittelbaren Zusammenhang gebracht hatte, keinen Zweifel.
    »Bravo, Jerry!« sagte der Chef. »Das ist der Punkt, über den ich die anderen Herren bis jetzt noch nicht aufgeklärt hatte. Auch das steht seit kurzer Zeit eindeutig fest: Der Mann, der aus Europa kam, hinterließ auf seinem Weg eine Straße der toten Männer. Diese Straße endet vorerst am Broadway. Der Mann muß ein gnadenloser, sadistischer Killer sein, ein Kerl, der rücksichtslos jeden tötet, der ihm im Weg ist.«
    Mister High mußte eine Pause machen. Auch die erfahrenen Polizeibeamten in Uniform und in Zivil redeten aufgeregt durcheinander. Die Feuerzeuge gaben Dauerfeuer für die Beruhigungszigaretten.
    Irgendwo erklang das Wort Phantom. Der Chef griff dieses Wort auf.
    »Der Mann, meine Herren, ist kein Phantom. Wir haben das Glück, daß wir von diesem Mann mehr wissen als von manchem anderen Täter, den wir suchen mußten. Es wird jedoch trotzdem notwendig sein, daß alle uns zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden, um diesen Mann zu finden. Über den Einsatz dieser Mittel werden wir jetzt beraten. Lassen Sie mich Ihnen nur noch kurz sagen, woher wir wissen, daß dieser Mann der Täter ist. Nach unserer Zeit ist es jetzt 24 Stunden her, daß in Frankfurt der Soldat Keever ermordet wurde. Nach dem inzwischen vorliegenden Obduktionsbefund wurde Keever durch einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand gegen den Kehlkopf, der dabei zertrümmert wurde, getötet. Das ist die gleiche Todesart, die offensichtlich auch bei Teddie Rambler, dem Toten am Mitchel Square, und bei dem Taxifahrer Korodny in Betracht kommt. Ich sage offensichtlich, weil bisher erst ein endgültiger Befund — der von Rambler — vorliegt. In Rhein-Main-Air Base wurde ein Volkswagen sichergestellt, der als Fahrzeug identifiziert werden konnte, in dem Clyde S. Keever gesessen haben muß. Die Fingerabdrücke an der rechten Tür, auf dem Armaturenbrett und an einem vor dem Beifahrersitz montierten Handgriff sind einwandfrei als die von Keever festgestellt. Es wurden außerdem im Wagen noch mehrere Fingerabdrücke von verschiedenen Personen festgestellt. Eine Gruppe der Abdrücke ist identisch mit denen, die bei der Untersuchung der Uniform, die sich in dem bei der TWA abgestellten Koffer befand, und am Koffer selbst ermittelt wurden. An dieser Uniform, insbesondere an der Mütze, wurden auch wieder Abdrücke von Keever gefunden. Am Koffer fehlen diese. Fingerabdrücke, die sowohl an der linken Tür und am Steuer des Volkswagens auf dem Frankfurter Flughafen als auch an Koffer und Uniform auftauchten, fanden sich im Taxi des

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